Memory PC SQ-WHITE 850 W – Test/Review

    Design und Verarbeitung:

    Das SQ-WHITE 850 W verfügt über ein schwarz mattes Gehäuse mit einem ebenfalls schwarz matten Lüfter. Durch die recht großzügige Lüfteröffnung kann man einen guten Blick auf die verbauten Komponenten werfen. Die festinstallierten Kabel bestehen allesamt aus schwarzen Flachbandkabeln und verfügen so über keinen Nylonsleeve der einzelnen Adern oder des Kabelbündels. Aufgrund des Materials lassen sich diese aber auch problemlos biegen und an die Gehäuseform anpassen. Die hier verbauten Kabel sind dazu sehr gut abgestimmt und weder so steif noch zu weich. Welche Variante hier die bessere ist, liegt durchaus im Auge des Betrachters, denn die Flachbandkabel haben durchaus Vorteile bei einer versteckten Verkabelung.

    Montage des Netzteils:

    Um die Montage zu testen und die Leistungsaufnahme im Betrieb zu erfassen, haben wir das Netzteil im nachfolgend beschriebenen System verbaut. Während der Tests haben die Gehäuselüfter auf etwa 50 % gedrosselt und den CPU-Kühler mit konstanten 1.000 RPM drehen lassen. WLAN war deaktiviert und nur die benötigten Programme geöffnet.

    CPU: Intel Core i5-13600K
    CPU-Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 5 (zum Test)
    Mainboard: NZXT N7 Z790 (zum Test)
    RAM: Crucial 32 GB Kit DDR5-4800 (zum Test)
    GPU: MSI GeForce RTX 3060 Ventus 3X
    PSU: be quiet! Straight Power 11 Platinum 1.200 W
    m.2-SSDs: WD_BLACK SN850X 1 TB
    Gehäuselüfter: 4x be quiet! Light Wings 140 mm
    OS: Windows 11

    Zur eigentlichen Montage des Netzteils muss man nicht viel sagen. Es wird mit vier Schrauben im Gehäuse befestigt. Die Bohrungen sitzen passgenau und die Gewinde sind ordentlich gefertigt.

    Die Kabel:

    Mit Blick auf die Kabel verfügt das SQ-WHITE 850 W über eine andere Ausstattung, als die drei kleineren Modelle. So bietet es ab dieser Größe zwei EPS-Kabel mit 4+4-Pin-Stecker. Alle Kabel sind vormontiert und verfügen über folgende Längen:

    • Ein ATX-Kabel mit 550 mm Länge und teilbarem 20+4-Pin-Stecker,
    • ein doppeltes EPS 12 V Kabel mit 550 mm Länge bis zum ersten 4+4-Pin-Stecker und weiteren 150 mm bis zum zweiten 4+4-Pin-Stecker,
    • drei einzelne PCI-E-Kabel mit 500 mm Länge bis zum 6+2-Pin-Stecker,
    • zwei SATA-Kabel mit 500 mm Länge bis zum ersten Stecker und zwei weiteren Steckern im Abstand von jeweils 150 mm, gefolgt von einem 4-Pin-Molex-Stecker nach weiteren 150 mm.

    Leistungstests:

    Bei unseren Leistungstests konnten wir nicht auf eine Chroma zurückgreifen. Daher orientieren wir uns hier etwas näher an der Praxis und dem alltäglichen Einsatz.

    Vorabtest mit dem Netzteiltester:

    Vor dem Einbau im Testsystem haben wir das Netzteil zunächst mit einem Renkforce Netzteiltester geprüft. Mit diesem können die einzelnen Spannungen im Leerlauf überprüft werden. Hier haben wir eine Spannung von 12,2 V auf der 12-V-Schiene, 5,1 V auf der 5-V-Schiene und 3,4 V auf der 3,3-V-Schiene gemessen. Alle drei Spannungen liegen somit innerhalb der Spezifikationen.
    Das Power-Good-Signal kam nach 280 ms und erfüllt somit ebenfalls die Spezifikationen (100 – 500 ms). Mit diesem Signal teilt das Netzteil dem Mainboard mit, dass alle Spannungen in Ordnung sind und der Bootvorgang starten kann.

    Leistungsaufnahme im Betrieb:

    Nach der Montage des Netzteils in unserem Testsystem haben wir es mit einem Voltcraft Energiekosten-Messgerät SEM6000 mit dem Stromnetz verbunden und so die elektrische Leistung aufgezeichnet. Dazu wurde das System mit Furmark und/oder Prime 95 belastet, um CPU und GPU am Limit zu betreiben und so das Netzteil zu fordern. Zur Bestimmung des jeweiligen Leistungsbedarfs haben wir nach einer Aufwärmzeit mehrere Messwerte erfasst und gemittelt. Zum Vergleich haben wir auf ein be quiet! Straight Power 11 Platinum 1200 W und ein Xilence Gaming Gold 750 W (zum Test) zurückgegriffen. Die beiden Vergleichsnetzteile verfügen über ein 80PLUS Platin bzw. 80PLUS Gold Zertifikat. In unserem Vergleich haben wir natürlich auch das SQ-White 600 W (zum Test) und SQ-WHITE 700 W (zum Test) aufgenommen.

    SQ-WHITE 850 W SQ-WHITE 700 W SQ-WHITE 600 W be quiet! Straight Power 11 Platinum 1200 W Xilence Gaming Gold 750 W
    Idle 63 W 61 W 62 W 65 W 63 W
    CPU 50 W 130 W 129 W 131 W 130 W 127 W
    CPU 100 W 193 W 194 W 195 W 192 W 190 W
    CPU 150 W 257 W 261 W 262 W 253 W 252 W
    CPU 200 W 324 W 332 W 333 W 320 W 320 W
    CPU 250 W 395 W 407 W 407 W 384 W 384 W
    CPU 50 W
    + Furmark
    302 W 306 W 308 W 296 W 295 W
    CPU 100 W + Furmark 368 W 374 W 375 W 360 W 358 W
    CPU 150 W + Furmark 432 W 444 W 445 W 420 W 422 W
    CPU 200 W + Furmark 503 W 521 W 521 W 487 W 489 W
    CPU 250 W + Furmark 577 W 596 W 598 W 554 W 560 W

    In unserem Test zeigt das SQ-WHITE 850 W eine deutlich bessere Effizienz als die kleineren Modelle. In unseren Lastszenarien ist bei den geringen Auslassungen die Stromaufnahme noch identisch, bei höheren Auslassungen benötigt es aber etwa 3,5 % weniger Strom als das 600 W und 700 W starke Modell. Im Vergleich zum 500-W-Modell ist der Unterschied nochmals größer. Vermutlich wird man hier schon den Anforderungen von 80PLUS Bronze gerecht werden. Die 80PLUS Gold und Platinum Netzteile in der Vergleichsübersicht sind natürlich noch etwas effizienter, jedoch fällt der Unterschied hier nicht mehr ganz so stark aus. Bezogen auf die Leistungsaufnahme des SQ-WHITE 850 W wäre eine weitere Einsparung von 3 bis 4 % möglich. Jedoch müsste man hier überlegen, ob dies durch die entstehenden Mehrkosten noch wirtschaftlich ist.

    Lautstärke:

    Der Lüfter des SQ-WHITE 850 W ist dauerhaft aktiv, wird aber abhängig von der Lastabgabe des Netzteils geregelt. Bei geringen Leistungsaufnahmen konnten wir stets nur ein minimales Surren hören, wenn man die Ohren direkt ans Netzteil hielt. Bei höheren Leistungsaufnahmen wird das Lüftergeräusch etwas stärker wahrnehmbar, eingebaut im System geht das Lüftergeräusch im Vergleich zu den anderen Komponenten aber unter.

    Fazit:

    Mit dem SQ-WHITE 850 W bewegen wir uns in einer Leistungsklasse der SQ-POWER-Produktpalette von Memory PC, die auch potenten Gaming-PCs gerecht wird. Die Fertigung des Gehäuses und der Kabel ist auch hier qualitativ ausgeführt und die Stecker sind wieder ordentlich sowie fehlerfrei montiert. Mit Blick auf die Kabel passt die Ausstattung gut zur verfügbaren Leistung des Netzteils, sehr schön ist, dass hier auch zwei 4+4-Pin-Anschlüsse für die CPU gegeben sind. Das fehlende Kabelmanagement ist kein wirkliches Problem, da kaum ein Kabel nicht benötigt wird. Die Lautstärke des Netzteils ist in allen Betriebsbereichen angenehm gering und wird in den meisten Systemen von den Lüftern der Komponenten übertönt. Die Effizienz des Netzteils ist herstellerseitig wieder mit 87 % angegeben, in unseren Tests zeigt sich das 850-W-Modell als deutlich effizienter im Vergleich zu den kleineren Leistungsklassen, auch wenn es natürlich keine 80PLUS-Gold-Effizienz erreicht. Der Unterschied ist jedoch überschaubar und berücksichtigt man die fälligen Mehrkosten, wird man rein finanziell diese kaum beim Stromverbrauch einsparen können.

    Empfehlen können wir das Netzteil für gehobene Gaming-Systeme, die auch regelmäßig gut ausgelastet werden. Das Netzteil bietet genügend Leistung, um auch starke Grafikkarten zuverlässig zu versorgen.

    Da Memory PC die Netzteile aktuell nur in den hauseigenen Systemen anbietet, können wir hier keinen konkreten Vergleichspreis für das Netzteil an sich heranziehen. Einen gewissen Preisvergleich kann man aber mit anderen Netzteilen im Konfigurator vornehmen. So ist das SQ-WHITE 850 W etwa 21 € günstiger als ein effizienteres Markennetzteil, das Corsair RM850e. Im Vergleich zum SQ-WHITE 700 W ist es um 26 € teurer. Im Vergleich zum Corsair-Netzteil ist es jedoch nicht vollmodular aufgebaut. Das eingesparte Budget kann man jedoch sehr gut nutzen, um andere Komponenten weiter aufzurüsten.

    Übrigens, bei Memory PC (Anzeige) findet ihr auch von uns konfigurierte PC-Systeme.

    Das Netzteil SQ-WHITE 850 W wurde Game2Gether von Memory PC für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    1
    2
    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.