Bildqualität:
Die Bildqualität ist natürlich das wichtigste Bewertungskriterium bei einem Monitor. Allerdings spielen hier auch stark persönliche Präferenzen herein. Daher wollen wir uns die Bildqualität nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv anschauen, in dem wir den LC-Power LC-M34-UWQHD-100-C-V3 mit einem Colorimeter vermessen.
Die Helligkeit des Monitors ist mit 300 cd/m² angegeben. Dementsprechend verfügt der Monitor über keine HDR-Modi. Mit einer Helligkeitseinstellung von 100 % konnten wir mit unserem Colorimeter in der Mitte eine Helligkeit von 325 cd/m² messen. Die angegebene Helligkeit wird somit vollständig erreicht. Die maximale Helligkeitsstufe wird allerdings auch in einem normal beleuchteten Raum eigentlich nicht benötigt und so entschieden wir uns für eine Reduktion auf 70 %, was einem Messwert von 235 cd/m² in der Mitte entspricht.
Darüber hinaus haben wir uns auch die Verteilung der Hintergrundbeleuchtung mittels des Colorimeters angeschaut. Hier zeigen sich Helligkeitsunterschiede über das Panel. Die höchste Helligkeit haben wir in unteren Bereich des Panels jeweils 1/3 der Breite von den Seiten aus gesehen gemessen. Bei 235 cd/m² im der Mitte waren es hier bis zu 250 cd/m². Von unten nach oben gesehen fällt die Helligkeit des Monitors leicht ab, sodass sich in den oberen äußeren Ecken die geringste Helligkeit mit 220 cd/m² messen lies. Insgesamt eine geringe Schwankung, die im Betrieb nicht auffällt.
Eizo-Monitortest:
Als Erstes haben wir auf dem Monitor den Eizo-Monitortest ausgeführt. Dieser ist kostenlos auf der Webseite von Eizo verfügbar. In diesem Test erscheinen verschiedene Kontrollbilder, mit denen man den Monitor auf Pixelfehler (schwarz, weiß, rot, grün, blau) oder auch eine uneinheitliche Beleuchtung hin untersuchen kann. Auch Abbildungsfehler wie Verzerrungen oder verwaschene Darstellungen lassen sich so erkennen.
Pixelfehler waren in diesem Test keine zu erkennen und auch die Bilddarstellung zeigte sich sehr homogen. Texte werden scharf und ohne Schatten dargestellt und auch bei der Wiedergabe verschiedenen Grauabstufungen ließen sich keine Helligkeitssprünge erkennen.
Info: Die nachfolgenden Bilder dienen zur Veranschaulichung des Tests. Bedingt durch das gekrümmte Display und den Lichteinfall erscheint hier die Monitordarstellung teilweise etwas abweichend zur Realität. So wirken besonders die grauen Bilder etwas einhomogen, was aber nicht der Wirklichkeit entspricht. Aufgenommen wurden die Bilder mit einer Canon EOS RP (Vollformat-DSLM) mit dem Objektiv Canon RF 50 mm 1:1,8 STM. Blende, Belichtungszeit, Weißlichtabgleich und ISO-Wert waren dabei fest eingestellt.
Farbdarstellung und Kalibrierung:
Da die meisten Bewertungen bislang eher subjektiver Natur waren, wollen wir uns nun mithilfe einer Kalibrierungsmessung dem Thema objektiv und quantitativ nähern. Dazu haben wir das Colorimeter SpyderX von Datacolor in Verbindung mit der als Freeware erhältlichen Software DisplayCAL genutzt.
Der erste Schritt bei einer neuen Messung besteht zunächst darin, den Weißpunkt des Monitors zu kalibrieren, die Hintergrundbeleuchtung haben wir dabei auf 235 cd/m² eingestellt. Da die Bilddarstellung eines Monitors auf der additiven Farbmischung basiert muss hier also ggf. das Verhältnis der Primärfarben Rot, Grün und Blau etwas korrigiert werden. Dazu haben wir den Monitoreinstellungen die Helligkeit auf den Wert 70, die Farbe Rot auf 47, die Farbe Grün auf 51 und die Farbe Blau auf 48 eingestellt. Durch Umgebungseinflüsse und interne Toleranzen können diese Werte natürlich leicht streuen.
Vergleichen wir nun die Herstellerangaben mit den von uns gemessenen Werten. Hier muss man allerdings zwischen Farbraumabdeckung und Farbraumvolumen unterscheiden. Die Farbräume beschreiben den Teil der Gesamtheit aller Farben, der vom Monitor dargestellt werden kann. Das heißt, wenn ein Monitor diesen Farbraum abdeckt, kann sein Farbraum dennoch größer sein, er besitzt dann ein größeres Farbraumvolumen. Aber auch bei einer nicht vollständigen Abdeckung kann der dargestellte Farbraum voluminöser sein, denn dieser kann ja auch außerhalb der Farbraumgrenzen liegen. Beispielsweise stärker in Richtung einer Farbe verschoben mit Schwächen im Bereich einer anderen Farbe.
Beim sRGB-Farbraum passen Messung und Realität sehr gut zueinander, dieser wird auch quasi vollständig abgedeckt. Bei AdobeRGB ist der gemessene Farbraum etwas kleiner, wie vom Hersteller angegeben, bei DCI P3 hingegen etwas größer. Insgesamt kann man hier sagen, dass die Herstellerangaben sehr stimmig sind.
Herstellerangabe | gemessener Farbraum | gemessenes Farbraumvolumen | |
sRGB | 99 % | 99,8 % | 127,6 % |
AdobeRGB | 84 % | 80,1 % | 87,9 % |
DCI P3 | 85 % | 87,3 % | 90,4 % |
Gaming-Features:
Der Monitor verfügt auch über einige spezielle Gaming-Features. Er bietet eine erhöhte Bildwiederholrate von 100 Hz und richtet sich so nicht an Hardcore-FPS-Gamer. Hier sind mittlerweile höhere Raten der Standard, jedoch auch in Verbindung mit durchaus geringere Auflösungen. Allerdings bietet der Monitor mit dem einblendbaren Fadenkreuz und dem speziellen FPS-Bildmodi auch Features, die sich vor allem an den FPS/Shooter-Bereich richten. Hier zielt man sicherlich eher auf die Gamer ab, die ihre Settings auf Bildqualität hin optimieren und so im Spiel geringe Wiederholraten erreichen können. Sehr gut passt diese Bildwiederholrate auch zum allgemeinen Gaming mit relativ hohen Grafikeinstellungen, da hier in der Regel die Durschnitts-FPS der Bildwiederholrate des Monitors entsprechen. Häufig fallen sie sicherlich auch geringer aus, schließlich hat nicht jeder eine RTX 3090 verbaut, aber dank Adaptive Sync ist eine flüssige Wiedergabe sichergestellt. Besonders dank des 21:9-Formats eignet sich der Monitor durch die größere Fläche natürlich auch besonders gut für Strategietitel und MMOs.
Gaming-Erfahrungen:
Die extra breiten 21:9-Monitore bieten, besonders in Verbindung mit deinem gekrümmten Display, eine sehr immersiver Gaming-Erfahrung, so ist es auch hier der Fall. Das Blickfeld wird sehr vollständig ausgefüllt und, je nach Sitzabstand, muss man auch durchaus mal etwas den Kopf bewegen. Die gekrümmte Ausführung erweist sich im Alltagseinsatz als sehr angenehm und ist fürs Auge deutlich angenehmer, wie ein flaches Display, besonders beim Gaming. Als besonders praktisch erwies sich in unserem Test die großzügige Bildfläche in World of Warcraft, so hat man einfach mehr Platz fürs Questlog, den Chat, die Karte usw. So zeigt sich das vorliegende 21:9-Format schon mal als sehr gut geeignet fürs Gaming.
Aber auch die Auflösung von 3440 x 1440 Pixeln ist passend gewählt, denn bei einem 34″-Display würde eine Auflösung mit 1080 Pixeln in der Höhe zu einem sichtbar groben Bild führen. So ist die vorhandene Auflösung mit 1440 Pixeln ideal gewählt und wir erhalten ein sauberes, scharfes Bild. Man sollte auch nicht aus der Acht lassen, dass höhere Auflösungen auch eine entsprechend höhere Belastung für die GPU darstellen und somit die FPS-Raten sinken. Aber hier kommt einem Adaptive Sync entgegen, denn so wird die Bildwiederholrate des Monitors automatisch an die ausgegebenen FPS der Grafikkarte angepasst und wir erhalten eine insgesamt deutlich flüssigere Wiedergabe ohne irgendwelche Lags. Besonders Auflösungen oberhalb der des Monitors erhöhen die Belastung der GPU erheblich.
Die angepassten Bildmodi für RTS/FPS sind sicherlich Geschmackssache. Denn diese verändern die Bildwiedergabe des Monitors so, dass die Darstellung weniger natürlich aussieht. Allerdings wird so die Sichtbarkeit einiger Dinge verbessert, womit man sich einen Vorteil im Spiel sichern kann. Somit richtet sich diese Option eher an besonders ehrgeizige, kompetitive Gamer.