Enermax LIQMAXFLO Series 360 mm – Test/Review

    Kühlleistung 360 mm Baugröße:

    Zum Test der Kühlperformance der Enermax LIQMAXFLO Series 360 mm wurde der i5-13600K mit Prime95 im Small FFTs Test (maximum power/heat/CPU stress) mit konstanter Belastung gefordert. Er weist zwar nur sechs und nicht acht Kerne, wie der i7 und i9 auf, erreicht aber auch die Turbo-Leistungsaufnahmen der größeren CPUs. Da wir die Temperaturen der Kerne gemittelt vergleichen und die Abwärme über eine vergleichbare Fläche abgeführt wird, sollte das thermische Verhalten vergleichbar ausfallen. Auch wenn es durchaus sein kann, dass bei den größeren CPUs einzelne Kerne höhere Temperatur-Peaks erreichen. Die Tests wurden mit drei Powerlimits gemäß der TDP und PL1/PL2-Limits der Core i7/i9-CPUs durchgeführt: 125 W, 181 W, 253 W und zusätzlich auch noch mit 200 W. Das Temperaturlimit der CPU war auf 110 °C eingestellt, daher beginnt das thermische Drosseln bei 105 °C.

    Wir simulieren so einen extremen Dauerlastfall, der im üblichen Einsatz selten bis gar nicht auftritt. Jedoch sollte ein Kühlsystem immer so ausgelegt sein, dass es in der Lage ist, die maximal mögliche Abwärme zu kühlen. Die Gehäuselüfter liefen für einen ausreichenden Luftaustausch mit fester Drehzahl bei 50 % Steuersignal. Bei unserem Testsystem gilt es zu berücksichtigen, dass es sich um ein Air-Flow-Gehäuse handelt. Die Temperaturen fallen somit etwas geringer aus als in Gehäusen mit geschlossener Front.

    Testvorgaben:

    Zur Erprobung der AiO wurden zunächst folgende Lüfterdrehzahlen festgelegt:

    • 20 % Steuersignal – 420 RPM
    • 27 % Steuersignal – 500 RPM
    • 53 % Steuersignal – 1.000 RPM
    • 81 % Steuersignal – 1.500 RPM
    • 100 % Steuersignal – 1.800 RPM

    Die Drehzahl der Pumpe haben wir zunächst auf die volle Drehzahl von 2.800 RPM eingestellt und dann einen Vergleich mit reduzierter Drehzahl durchgeführt. Dafür haben wir uns für 1.000 und 2.000 RPM entschieden.

    Die erfassten Temperaturen entsprechen dem arithmetischen Mittelwert aller Kerntemperaturen der P-Cores. Die E-Cores sind unkritisch, da deren Temperatur immer unterhalb derer der P-Cores liegt. Diese wurden mittels HWiNFO64 ausgelesen und aufgezeichnet. Bei den Tests lag die Umgebungstemperatur bei etwa 22,5 °C.

    CPU-Leistungsaufnahme 253 W:

    Ein Dauerbetrieb der CPU mit einer Leistungsaufnahme von 253 W bringt die AiO doch stark an ihre Grenzen. Mit voller Drehzahl bleibt die Temperatur unter 98 °C. Reduziert man die Drehzahl jedoch auf 1.000 RPM läuft die CPU in die thermische Drosselung.

    CPU-Leistungsaufnahme 200 W:

    Bei einer Dauerleistungsaufnahme von 200 W zeigt sich schon ein deutlich besseres Bild. Hier hält die AiO auch bei stark gedrosselten Lüftern einen gewissen Abstand zur Schwelle des Thermal Throttling. Bei maximaler Lüfterdrehzahl liegt die Temperatur bei etwa 80 °C und steigt bei auf 1.500 RPM gedrosselten Lüftern nur minimal auf 80 °C an. Selbst bei 1.000 RPM steigt diese nur auf vertretbare 86 °C. Laufen die Lüfter auf der minimalsten Stufe steigt die Temperatur auf 100 °C an.

    CPU-Leistungsaufnahme 181 W:

    Wie zu erwarten, fällt bei einer Leistungsaufnahme von 181 W die Temperatur natürlich etwas geringer aus. Bei 2.000 RPM pendelt sich diese bei etwa 74 °C ein und liegt bei 1.000 RPM um 6 °C höher bei 80 °C.

    CPU-Leistungsaufnahme 125 W:

    Bei einer Abwärme von 125 W rücken die Temperaturen weiter zusammen. Bei einer Lüfterdrehzahl von 1.800 RPM stellen sich etwa 60 °C ein und bei 1.000 RPM liegt diese um 4 °C höher bei 64 °C.

    Vergleich der Leistungsaufnahmen.:

    Vergleicht man nun die Temperaturen bei den unterschiedlichen Leistungsaufnahmen miteinander, ergibt sich natürlich ein recht starker Unterschied zwischen 125 W und 253 W. Schließlich liegt zwischen den beiden Werten auch der Faktor 2. Bei maximaler Lüfterdrehzahl liegt die Differenz bei 36 °C und bei 1.000 RPM bei 41 °C. Man sollte aber bedenken, dass diese Werte alle bei konstanter CPU-Leistung ermittelt wurden und so eine Obergrenze darstellen. Die Temperaturen im Gaming werden so entsprechend geringer ausfallen.

    Vergleich der Pumpendrehzahl:

    Dank PWM-Steuerung lassen sich Pumpe und VRM-Kühler über ein Kabel ansteuern. Vermutlich wird hierbei das PWM-Signal des Lüfters ausgegeben, denn wir konnten problemlos zwischen 1.000 RPM und 2.800 RPM regeln. Testweise haben wir die Pumpen-/VRM-Drehzahl bei 200 W Leistungsaufnahme und 1.000 RPM Lüftergeschwindigkeit variiert. Reduziert man die Drehzahl auf 2.000 RPM erreicht man eine um etwa 2 °C höhere Temperatur. Reduziert man weiter auf 1.000 RPM liegt der gesamte Unterschied bei etwa 5 °C. Hier findet sich ein gutes Potenzial zur Lautstärkereduktion.

    Aus diesem Test heraus können wir auch den Effekt des VRM-Kühlers bestätigen. Denn bei auf 1.000 RPM reduzierter Drehzahl liegt die Temperatur der VRMs um 6 °C höher, als mit voller Drehzahl.

    Zusammenfassung der Tests zur Kühlleistung:

    Insgesamt zeigt die Enermax LIQMAXFLO Series 360 mm in unseren Benchmarks eine gute Kühlleistung und wird in (fast) allen Lagen den Leistungsaufnahmen und der damit verbundenen Abwärme der i5/i7/i9-CPUs gerecht. Jedoch sollte man nicht weiter über das Turbo Power Limit der i7/i9-CPUs von 253 W hinausgehen, aber in diesen Anwendungsbereichen sind auch andere Kühllösungen üblich.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.