Sim-Racing boomt, ein Effekt, der sich nicht nur an der wachsenden SimRacing Expo erkennen lässt, sondern auch an der stets zunehmenden Zahl an Herstellern und neuen Lenkradsystemen. PXN bietet hier seit kurzem auch unterschiedliche Systeme im Direct-Drive-Aufbau, die auch zu sehr einstiegsfreundlichen Preisen verfügbar sind. Wir schauen uns das PXN V10 Ultra genauer an und klären, ob es wirklich einstiegsfreundlich ist.
Vielen Dank an PXN für die Bereitstellung des Testmusters.
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Ausstattung und Features des PXN V10 Ultra:
Das PXN V10 Ultra ist ein Direct-Drive-Rennlenkrad, das sich vor allem an Einsteigende und fortgeschrittene Sim-Racing-Fans richtet. Es bietet ein Force-Feedback mit einem Spitzenmoment von etwa 3,2 Nm, was für ein authentisches, aber dennoch kontrollierbares Fahrgefühl sorgt. Das Lenkrad hat einen Durchmesser von rund 270 Millimetern und ist mit einem Bezug aus Kunstleder ausgestattet. Die Basis besteht aus einer robusten Aluminium-Legierung, wodurch das gesamte System stabil und langlebig wirkt.
Zum Lieferumfang gehört ein Pedalset mit Hall-Effekt-Sensoren für Gas und Bremse, das eine präzise Steuerung und variable Empfindlichkeit ermöglicht. Das abnehmbare Lenkrad verfügt über vier Shifter und mehrere Buttons. Kompatibel ist das Set mit PCs (Windows) sowie Konsolen wie PlayStation 4, Xbox One und Xbox Series X|S. Über die PXN-Software bzw. App lassen sich Einstellungen wie Lenkwinkel, Force-Feedback-Stärke, Totzonen oder Empfindlichkeit individuell anpassen.
Das V10 Ultra kann sowohl über eine Tischklemme als auch in einem Sim-Rig montiert werden und bringt im Komplettpaket, also inklusive Basis, Lenkrad und Pedalen, etwa 10 Kilogramm auf die Waage. Damit positioniert sich das PXN V10 Ultra als solides, preislich attraktives Einstiegsmodell in die Welt der Direct-Drive-Lenkräder.
Verpackung und Lieferumfang:
Geliefert wird das PXN V10 Ultra in einer voluminösen Umverpackung, schließlich muss hier das gesamte Set Platz finden. Die Oberseite bietet mit einem Carbonmuster einen schönen Kontrast zu den weißen Seitenflächen. Auf der Vorderseite finden wir eine Produktabbildung und rechts sowie links weitere Darstellungen und Detailangaben.
Im Inneren finden sich die einzelnen Komponenten des Sets geschützt in Folienbeuteln sicher in einer Formkartonage verstaut. Der Lieferumfang besteht neben der Basis, der Pedalerie und dem Lenkrad noch aus zwei Tischklemmen, Schrauben und diversen USB-Kabeln für die Verbindung untereinander und mit dem PC.
Design und Verarbeitung:
Schauen wir uns nun einmal die einzelnen Komponenten des PXN V10 Ultra nacheinander mit Blick auf Design und Verarbeitung an.
Die Basis:
Der Antrieb des Lenkrads befindet sich in einem Gehäuse aus schwarzem Kunststoff. Dieses verfügt mit den abgeschrägten Ecken über eine sehr ansprechende Formgebung. An der Vorderseite kann mittels einer Überwurfmutter aus Kunststoff das Lenkrad befestigt werden und an der Rückseite finden sich diverse Anschlüsse für die Stromversorgung und Anbindung verschiedener Systemkomponenten. Da das Gehäuse selber keine Montagegewinde bietet, ist es mit einer Grundplatte aus Metall ausgestattet. Hier finden sich links und rechts je drei Bohrungen in einer Linie. Auf der Oberseite des Gehäuses findet sich eine rote Linie und seitlich ein „PXN“- bzw. „V10 Ultra“-Schriftzug.
Das Lenkrad:
Farblich ist das Lenkrad perfekt auf die Basis abgestimmt. Mit einem Durchmesser von 270 Millimetern fällt es insgesamt recht kompakt aus. In der Mitte befindet sich die Button-Box mit einer schwarzen Metallgrundplatte. Der Lenkradkranz besitzt einen Kunstlederüberzug mit rot abgesetzten Nähten. Oben befindet sich genau in der Mitte ein roter Kunstlederstreifen. Rückseitig sind an der Button-Box je Seite zwei Schaltwippen aus eloxiertem Aluminium angebracht. Mittig findet sich noch ein Formelement aus Kunststoff, das zur Ausrichtung des Lenkrads an der Basis dient. Es ist mit einem Außengewinde versehen, um das Lenkrad mit der Überwurfmutter fest mit der Basis zu verbinden. Aktuell gibt es allerdings keine Austauschlenkräder für diesen Anschluss.
Die Pedalerie:
Bei der Pedalerie kommt überwiegend Metall mit schwarzer Pulverbeschichtung zum Einsatz. Gas- und Bremspedal bilden für sich eine Einheit und sind mit einer Platte, die gleichzeitig als Fußauflage dient, verbunden. Für die Verschraubung am Rig gibt es Bohrungen an den Grundprofilen der Pedaleinheiten, aber auch an der Fußauflage. Alle wichtigen Anschlüsse finden sich am Bremspedal, die Federeinheit (austauschbar, aber noch nicht im Shop gelistet) wird nachträglich montiert. Prinzipiell kann man die Abstände der Pedale auch individuell ändern. Bereits ab Werk sind Gas- und Bremspedal mit einem RJ11-Kabel verbunden. Auch der Anstellwinkel der Pedale kann angepasst werden, ebenso die Höhe der Fußplatte.
Das Zubehör:
Aufgrund des nicht ganz so hohen Drehmoments des Motors fällt der Stromverbrauch moderat aus und es bedarf nur eines kleinen externen Netzteils. Der Federdämpfer des Bremspedals besitzt eine gelb lackierte Feder, ein Zeichen dafür, dass hier noch andere Federn folgen werden. Die beiliegenden Tischklemmen sind großzügig dimensioniert und auch die Kabel verfügen über eine angemessene Isolierung.
Montage und Verbindung:
Für die Montage am Rig, einem Oplite Fury, mussten wir zunächst zwei neue Löcher bohren, da die Lochreihen hier, nicht zum Raster von PXN passten. Die Pedalerie war hier pflegeleichter, hier mussten wir nur die Aufnahme am Rig neu ausrichten, dann konnten wir diese gut verschrauben. Jetzt galt es nur noch das Lenkrad auf die Basis aufzustecken und mit der Überwurfmutter zu sichern. Die Pedalerie wurde nun mit einem USB-C-Kabel an den beschrifteten Anschluss der Basis angeschlossen. Nachdem auch das Netzteil mit der Basis verbunden und mit einem weiteren USB-Kabel die Verbindung zum PC hergestellt war, konnte es auch losgehen.
Besonders schnell montiert, ist das Federelement der Bremse. Dieses muss man nur kräftig zusammendrücken und dann in die beiden Auflagenuten einlegen.
App und Desktop-Software:
Für die individuelle Konfiguration des PXN V10 Ultra kann man auf eine Smartphone-App und eine PC-Software zurückgreifen. Nutzt man das Lenkrad beispielsweise an einer Spielekonsole, konfiguriert man mit der Smartphone-App.
Die PXN-Nexus-App:
Erhältlich ist die App PXN Nexus sowohl für Android als auch für iOS, genutzt haben wir die iOS-Version. Über die App hat man Zugriff auf alle Konfigurationen und kann die Bedienelemente testen. Letzteres ist über die Schaltfläche „Button Test“ möglich. Hier kann man sich nicht nur anzeigen lassen, ob die Tastenbetätigungen richtig erkannt werden, sondern auch die Einschlagwinkel und Pedalbedienungen überprüfen. Zudem kann man hier auch die Mittelposition des Lenkrads nachkalibrieren.
Spannender sind hier sicherlich die Anpassungsoptionen. Unter anderem kann man so den Einschlagwinkel je nach Spiel anpassen, in der Formel 1 fährt man mit anderen Winkeln als in einer Trucksimulation, die Stärke des Force-Feedbacks anpassen und auch die Reaktionskurven der Pedale anpassen. Beispielsweise, wenn man erreichen möchte, dass die Bremse bereits bei weniger Weg ihr Maximum erreicht. Für die beliebtesten Renntitel stehen zudem vorkonfigurierte Profile zur Verfügung. In Verbindung mit der PC-Software besteht zudem auch noch die Möglichkeit, das Smartphone als Telemetriedisplay zu nutzen.
Die PXN-SimRacing-Software:
In der PC-Software PXN SimRacing finden wir im Prinzip dieselben Funktionen wieder. Auch hier können wir die Funktionen des Lenkrades testen, die Mittenposition kalibrieren und die Funktionen, wie Einschlagwinkel, Force Feedback, Reaktionskurven usw. individuell anpassen. Die Übertragung von Telemetrie ist für unterstützte Titel möglich. Werden diese über Steam gestartet, sind keine Anpassungen erforderlich, ansonsten muss der Programmpfad hinterlegt werden. Auch Firmware-Updates lassen sich mit der PC-Software problemlos durchführen.
Die PC-Software ist insgesamt übersichtlicher, allerdings ist die Smartphone-App für Anpassungen während des Spielens leichter zugänglich.
Hands-on-Test des PXN V10 Ultra:
Für den Hands-on-Test mit dem PXN V10 Ultra haben wir uns für Assetto Corsa Competizione, EA SPORTS™ F1® 24, Forza Horizon 5, RaceRoom Racing Experience, WRC Generations und den American Truck Simulator entschieden.
Assetto Corsa Competizione:
Mit Assetto Corsa Competizione haben wir auf einen im Sim-Racing besonders beliebten Racing-Titel zurückgegriffen. Hier kann man überwiegend GT3- und GT4-Autos fahren. Das Rennlenkrad wurde hier direkt erkannt und es war für den ersten Gebrauch keine weitere Konfiguration notwendig. Die Lenkung erfolgt, präzise und sauber, das Force-Feedback gibt eine gute Rückmeldung zum Fahrverhalten. Stellt man das Force-Feedback und das maximale Drehmoment auf 100 %, spürt man auch richtig was von der Strecke, man kann das Lenkrad aber immer noch problemlos mit einer Hand halten.
EA SPORTS™ F1® 24:
Natürlich darf auch der Formel-1-Test in EA SPORTS™ F1® 24 nicht fehlen. Das Lenkrad reagiert differenziert und kräftig zugleich. Je schneller man fährt, desto mehr steigt der Lenkwiderstand an. Auch das Force-Feedback tritt prägnant auf, ohne dass es zu harten Schlägen kommt. Ein sehr einstiegsfreundliches Verhalten. Die Belegung des Lenkrads muss beim ersten Start manuell vorgenommen werden, ein Profil ist nicht vorhanden.
FORZA HORIZON 5:
Ebenfalls darf FORZA HORIZON 5 in einem solchen Test nicht fehlen. Die Lenkradbasis sorgt auch hier für ein fahrzeug- und untergrundabhängiges Lenkverhalten, was den Widerstand und die Stabilität betrifft. Veränderungen sind hier direkt fein zu erkennen. Das Force-Feedback lässt uns den Untergrund gut fühlen. In FORZA HORIZON 5 wird das PXN V10 Ultra jedoch zunächst nicht richtig erkannt. Im Optionsmenü zur Anpassung der Steuerung muss man auf die Lenkradoptionen gehen und dann die Pfeiltaste auf der Tastatur nach rechts klicken. Dann erscheint ein anpassbares, leeres Belegungsprofil. Hier nehmen wir nun unsere eigene Konfiguration vor.
RaceRoom Racing Experience:
Wo wir vorhin schon bei Sim-Racing-Titeln waren, werfen wir nun auch einen Blick auf RaceRoom Racing Experience. Das Fahrgefühl ist hier, wie auch in den anderen Titeln, angenehm und einstiegsfreundlich abgestimmt.
WRC Generations:
Durch das geschlossene Lenkrad eigent sich das PXN V10 Ultra auch sehr gut für Rallye-Titel, wie WRC Generations (zum Test). Die Belegung des Lenkrads muss beim ersten Start manuell vorgenommen werden, ein Profil ist im Spiel nicht vorhanden.
American Truck Simulator:
Für einen LKW mag das Lenkrad zwar eigentlich zu klein sein, wir wollten aber trotzdem im American Truck Simulator den Highway unsicher machen. Für ein richtiges LKW-Feeling müsste man zwar auch den Anstellwinkel ändern und bräuchte einen Knauf, dennoch können wir präzise steuern und manövrieren.
Zusammenfassung der Hands-on-Tests:
In allen Titeln zeigt sich ein angenehmes Lenkgefühl mit dem PXN V10 Ultra. Das Force-Feedback bietet einen spürbaren Widerstand, der so ausfällt, dass hier auch problemlos Kinder und Einsteigende loslegen können, ohne dass man große Beschränkungen hinterlegen muss. Das Gaspedal ist angenehm zu betätigen, jedoch ist die Bremse recht weich und besitzt einen langen Weg. Letzteres kann man mittels optimierter Profile reduzieren, um den Widerstand zu ändern, bräuchte man jedoch andere Federn, die noch nicht in Deutschland bestellbar sind. Allerdings muss man auch hier die Einstiegsfreundlichkeit im Auge behalten und diese ist mit der weicheren Bremse besser erfüllt. Denn die bei vielen professionellen Systemen vorherrschenden hohen Widerstände eignen sich nicht für die Beine von Kindern.
Fazit:
Mit dem V10 Ultra liefert PXN ein überzeugendes Gesamtpaket für alle, die einen niederschwelligen Einstieg in die Welt des Sim-Racings suchen und dabei auch direkt mit einem Direct-Drive-System starten wollen. Das System punktet durch eine gute Verarbeitungsqualität, eine stabile Aluminium-Basis und ein angenehmes Force-Feedback, das mit seinen rund 3,2 Nm Drehmoment ein deutlich spürbares, aber kontrollierbares Fahrerlebnis bietet. Mit einem Durchmesser von nur 270 Millimetern fällt das Lenkrad recht klein aus, allerdings ist dieses Format ein guter Mittelweg, um beispielsweise auch Kindern den Einstieg zu erleichtern.
Das Pedalset mit Hall-Sensoren ermöglicht eine präzise Steuerung, auch wenn die Bremse etwas weicher ausfällt als bei Profi-Systemen. Für Einsteigende ist das jedoch ein Vorteil, da es die Bedienung komfortabler und zugänglicher macht. Die kompakte Bauweise und die vielseitigen Montagemöglichkeiten (Tisch oder Rig) erhöhen zusätzlich die Flexibilität im Setup.
Die Software-Integration über die PXN-Nexus-App und die PC-Software PXN SimRacing ist benutzerfreundlich umgesetzt. Besonders die Möglichkeit, Lenkwinkel, Force-Feedback-Stärke und Pedalempfindlichkeit individuell anzupassen, macht das System vielseitig und an unterschiedliche Spiele anpassbar. Kleinere Einschränkungen, wie fehlende Austauschlenkräder oder teilweise manuelle Tastenbelegungen in einzelnen Spielen, trüben den insgesamt sehr positiven Eindruck kaum.
In der Praxis überzeugt das PXN V10 Ultra mit einem angenehmen, feinfühligen Lenkverhalten, das sowohl bei Simulationsklassikern wie Assetto Corsa Competizione als auch bei Arcade-Titeln wie Forza Horizon 5 Spaß macht. Es ist einsteigsfreundlich, solide verarbeitet und mit aktuell (Stand: 10.11.2025) 289 € preislich attraktiv, eine klare Empfehlung für alle, die den Einstieg ins Direct-Drive-Sim-Racing suchen, ohne auf grundlegende Qualität und Funktionalität zu verzichten.

Das Lenkrad-Bundle V10 Ultra wurde Game2Gether von PXN für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers oder Händlers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.






