Anycubic Photon Mono M7 Max – Test/Review

    Druckqualität:

    Zur Beurteilung der Druckqualität des Anycubic Photon Mono M7 Max haben wir verschiedene Testdrucke durchgeführt. Hierfür haben wir das Bio Resin von Anycubic in der Farbe Grau genutzt. Die Profile hierfür sind im Anycubic Slicer natürlich direkt hinterlegt. Das Bio 100 Resin von Anycubic erfüllt die EN 71-3 und bietet so eine hohe Hautverträglichkeit sowie eine Eignung für Kinderspielzeuge. 

    Auch beim MSLA-Druck kann es zu einigen Problemen kommen, nachfolgend wollen wir einige kurz vorstellen:

    • Haftungsfehler auf der Bauplatte:
      Das Objekt haftet gar nicht (klebt auf der PEP-Folie) oder löst sich während des Druckes teilweise oder vollständig ab. Zur Fehlerbehebung sollte man, je nach Art der Ablösung, entweder die Bauplatte neu ausrichten, Vat-Cleaning starten oder die Bauplatte reinigen. Das Vat-Cleaning härtet eine dünne geschlossene Schicht Resin aus und hilft so kleinere Resinreste von der PEP-Folie zu entfernen. Ist das Problem so noch nicht gelöst, kann man noch die Belichtungszeit der unteren Schicht erhöhen, die Anzahl der unteren Schichten erhöhen, die Wartezeit vorm Anheben erhöhen oder die Verfahrgeschwindigkeiten absenken.
    • Ablösen der Objektschichten von den unteren Schichten:
      Teilweise kann es zu Haftungsproblemen an den länger belichteten unteren Schichten kommen, auch hier gibt es wieder mehrere Hebel, um den Fehler zu beheben. So kann man die Belichtungszeit der unteren Schichten senken (aufpassen, dass es zu keinen Haftungsproblemen kommt), die Belichtungszeit der regulären Schichten erhöhen, die Wartezeit vor dem Anheben erhöhen oder die Hubgeschwindigkeit senken.
    • Teile des Objektes fehlen:
      Bei filigranen Objekten kann es vorkommen, dass Teile des Objektes fehlen. In der Regel bedeutet dies, dass diese nicht richtig am Hauptobjekt haften konnten und nun in der Resinwanne zu finden sind. Ursache ist hier meist eine fehlende oder zu grobe Stützung. Man kann also die Anzahl der Stützen erhöhen oder auch deren Durchmesser und Kontakt. Auch hier kann ansonsten helfen die Wartezeit zu erhöhen und die Verfahrgeschwindigkeit zu reduzieren.
    • Raue Oberfläche:
      Sollte die Oberfläche nicht wie üblich glatt, sondern rau sein, liegt das oft an unterschiedlich guten Aushärtungen. Man kann hier also die Belichtungszeiten anpassen, oder die Wartezeiten erhöhen und die Verfahrgeschwindigkeiten reduzieren.
    • Löcher im Objekt:
      Löcher im gedruckten Objekt können auftreten, wenn Teile unterbelichtet oder Wandstärken zu gering sind. Hohle Bereiche, in denen sich Harz sammelt, können auch zu diesem Fehler führen. Um ihn zu beheben, kann man Ablauflöcher hinzufügen oder das Objekt auf Support setzen. Auch ein Senken der Druckgeschwindigkeit kann hier helfen.
    • Raging-Defekte:
      Es finden sich Reste von ausgehärtetem Harz an den Oberflächen des Objektes. Ursächlich können Haftungsfehler oder eine Bewegung der Bauplätte während der Belichtung sein. Hier kann man die Belichtungszeit erhöhen, die Wartezeit vor dem Anheben senken, die Verfahrgeschwindigkeit senken oder die Stützdicke erhöhen.
    • Starke Linien-Muster im Modell:
      Zeigen sich auf dem Druck deutliche Linienmuster, kann dies an einer wackelnden z-Achse liegen, die man wieder richtig befestigen oder austauschen muss. Auch hier kann man die Belichtungszeit reduzieren, die Wartezeit vor dem Anheben senken, die Verfahrgeschwindigkeit senken oder die Stützdicke erhöhen.

    Benchmarks:

    Ein bekanntes Benchmark-Objekt ist der Rook (Link zu Thingiverse). Ein kleiner Burgturm, der über Tür- und Fensteröffnungen verfügt. In seinem Inneren findet sich eine Wendeltreppe und eine Doppelhelix. Mit diesem Objekt lassen sich feine Oberflächendetails und auch der saubere Druck sehr kleiner Elemente prüfen. So demonstriert er einmal die Leistungsfähigkeit des MSLA-Drucks und wir können die korrekte Funktion des Druckers testen. In unseren Drucken sehen wir hier trotz der gröberen Auflösung eine ordentliche Qualität. Die Oberfläche ist glatt, mit nur minimalen Unebenheiten und auch die recht frei stehende Treppe und Helix im Inneren des Turms sind sauber, gleichmäßig und fehlerfrei gedruckt.

    Test der maximalen Höhe:

    Als weitere Testdrucke haben wir wieder ein vom Eiffelturm inspiriertes Modell genutzt (Link zu Printables). Denn dieser verfügt über eine sehr feine Struktur mit vielen Überhängen und feinen Streben. Ideal, um die Leistungsfähigkeit des Druckers zu testen. Das Modell haben wir so skaliert, dass es den Bauraum mit 300 mm Höhe maximal ausfüllt. Genutzt haben wir auch hier das Bio Resin, das in seinem Druckverhalten dem Standard Resin entspricht. Dank der Optimierung seitens des Druckers dauerte der Druck keine vier Stunden.

    Um den Drucker zu fordern, haben wir das Modell ohne Stützstrukturen gedruckt. Die Bögen und Streben sind fehlerfrei gedruckt worden, ebenso die ganzen feinen Gitterstrukturen und auch das Geländer. Auch größere, waagerechte Flächen wurden fehlerfrei umgesetzt. Jedoch zeigt sich die Oberfläche hier etwas rauer, als wir es beispielsweise beim Anycubic Photon Mono M7 Pro gesehen haben.

    Figuren und Miniaturen:

    Als weiteren Tests des Druckers mit Blick auf feine Strukturen haben wir diverse Tabletop-Miniaturen gedruckt, darunter eine von DM-Stash. Diese kann man über MyMiniFactory, Patreon und die Website von DM-Stash beziehen. Die Druckqualität zeigt sich hier insgesamt sehr ordentlich, allerdings erreichen wir nicht ganz die Detailschärfe, die mit dem Anycubic Photon Mono M7 Pro möglich ist.

    Blizzard bietet zum neuen Mobile Game Warcraft Rumble eine Vielzahl an STL-Dateien von diversen Figuren aus dem Warcraft-Universum. Mit diesen haben wir die Bauplatte einmal gut gefüllt, denn neben dem Druck von großen Objekten ist ein Drucker wie der Anycubic Photon Mono M7 Max besonders für den Drucker großer Stückzahlen interessant. Die Figuren sind nicht so fein detailliert aufgebaut, wie die von DM-Stash, sondern orientieren sich an der Spielgrafik. Hier sehen wir viele scharfe, harte Kanten und glatte Flächen. Die Umsetzung im Druck ist wirklich sehr gut geworden, und die Figuren besitzen alle Details und eine saubere Oberfläche.

    Zuverlässigkeit der smarten Features:

    In den letzten Generationen haben die MSLA-Drucker von Anycubic immer mehr smarte Features erhalten. Eine der Funktionen überwacht den Motor der z-Achse und kann so unter anderem den Harzfüllstand und Verunreinigungen im Druckbehälter erkennen. Letzteres dient dazu, eine Beschädigung des Displays zu vermeiden, wenn die Bauplatte auf ausgehärtete Reste drückt. Da wir während des Tests keine Verunreinigungen im Drucker hatten, können wir die Zuverlässigkeit hier nicht beurteilen. Denn ein Provozieren einer möglichen Beschädigung wollten wir vermeiden. Was aber sehr gut funktioniert, ist die Erkennung des Harzfüllstands. Der Drucker gibt hier rechtzeitig Bescheid, wenn vor einem Druck zu wenig Harz in der Wanne ist. Ein weiterer Vorteil dieser Überwachung ist auch die Erkennung von Problemen durch Haftungsprobleme zwischen Bauteil und Bauplatte bzw. fehlerhaftes Lösen von der Folie. Da unsere Drucke alle fehlerfrei liefen, brauchten wir diese Funktion nicht. Wir wissen aber von den Vorgängermodellen, dass dies bei größeren Fehlern zuverlässig funktioniert.

    Dank der guten Heizleistung der Resinwanne ist der Aufheizvorgang zügig abgeschlossen. Während des Aufheizens fährt die Druckplatte rauf und runter, sodass das Resin gut und gleichmäßig durchmischt wird. Auch die automatische Resinzufuhr funktioniert wirklich gut, wichtig ist hierbei aber, dass der Drucker sauber in waage aufgestellt wird, damit die Rückförderung auch funktioniert. Besonders durch das Nachfördern von Resin ist dieses System sehr interessant, wenn man große Drucke anstrebt oder viel in Serie druckt.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.