Anycubic Photon Mono M7 Max – Test/Review

    Design und Verarbeitung:

    Der Anycubic Photon Mono M7 Max reiht sich sehr gut in den hochwertigen und professionellen Look der M7-Serie ein. Die Abdeckung ist nun nicht mehr gelb getönt, sondern in einem dunklen Grau, was der Optik deutlich zugutekommt. Der gesamte Aufbau wirkt direkt auf den ersten Blick grundsolide, was sich bei genauerer Betrachtung auch bestätigt. Für die Basis kommt viel Metall zum Einsatz, so besteht die Platte, in der das Display eingefasst ist, aus Aluminium. Hier finden sich rund um das Display Öffnungen, in die die kleinen Füßchen der Resinwanne passen, sodass eine saubere Ausrichtung sichergestellt ist. Rückseitig ist ein Metallrahmen aufgesetzt, der zusammen mit den großzügig dimensionierten Linearführungen die z-Achse bildet. Die Druckplatte wird mit einem Klemmhebel fixiert und kann so schnell ein- und ausgebaut werden. Hier finden sich auch zwei Haken, an denen man die Druckplatte aufhängen kann, um Resinreste ablaufen zu lassen.

    Unterhalb der Grundplatte befindet sich der Touchscreen, über den der Drucker bedient wird. Der USB-Anschluss für den USB-Stick mit den Druckdaten ist nun an der rechten Seite nach vorne gewandert. Wodurch die Zugänglichkeit etwas einfacher wird. Zusätzlich zum Ein-/Ausschalter an der Vorderseite gibt es noch an der Rückseite unterhalb des Kaltgeräteanschlusses einen Ein-/Ausschalter für die Stromversorgung.

    Die Resinwanne ist aus Metall gefertigt und kann mit kleinen Füßchen in den Bohrungen der Grundplatte ausgerichtet werden. Eine feste Positionierung erfolgt dann über zwei Schrauben. Ein Vorteil der kleinen Füßchen ist, dass, wenn man die Wanne auf dem Tisch abstellt, die Folie nicht mit dem Untergrund in Kontakt kommt. Natürlich kann man die Folie auch austauschen. Die Wanne fasst insgesamt 1,3 l Resin. In einer Ecke befindet sich auch eine Ausgießöffnung. Eine interne Skalierung hilft dabei, die Wanne nicht zu überfüllen. Das Heizelement ist direkt in die Wand der Wanne integriert. Die Resinfördereinheit ist hier bereits werksseitig montiert, man muss lediglich den Flaschenanschluss verbinden.

    Sicherheitshinweise für die Arbeit mit Resin:

    Bei aller Begeisterung für die Arbeit mit SLA-Druckern sollte man jedoch einige Dinge beherzigen, Resin ist ein Epoxidharz und enthält häufig Bisphenol A. Resindämpfe gelten als allergieerregend, schleimhautreizend und je nach Inhaltsstoffen möglicherweise sogar als kanzerogen. Daher sollte man mit dem Drucker nur in einem sehr gut belüfteten Raum arbeiten, idealerweise außerhalb von Wohnräumen. Alternativ stellt man ihn in einem Abzug auf. Hautkontakt mit dem flüssigen Resin gilt es zu vermeiden, daher sind Schutzhandschuhe (hochwertige Nitril-Handschuhe, Kompatibilität prüfen) unerlässlich. Zudem sollte bei der manuellen Arbeit mit flüssigem Resin eine Atemschutzmaske getragen werden, die über einen Filter für organische Stoffe verfügt. OP-Masken (wie mitgeliefert) und FFP2-/FFP3-Masken sind nicht ausreichend. Ebenso empfiehlt es sich, eine Schutzbrille zu tragen. Darüber hinaus empfiehlt die DGuV auch noch das Tragen von langärmliger Kleidung.

    Inbetriebnahme und Druckbettkalibrierung:

    Der Anycubic Photon Mono M7 Max ist so gut wie direkt nach dem Auspacken startbereit. Man muss lediglich Schutzfolien abziehen, die Wanne richtig verschrauben und die Bauplattform fixieren. Einen Schritt gibt es dann aber noch, das Nivellieren der Druckplatte. Hier zeigt einem die Firmware auf dem Display alle notwendigen Schritte an. Wir müssen die vier kleinen seitlichen Schrauben an der Druckplatte lösen und legen das Nivellierpapier auf das Display. Anschließend fährt man die Bauplattform herunter und fixiert diese nun wieder in der Form, dass das Papier spürbar eingeklemmt ist, sich aber dennoch gut bewegen lässt. Somit ist der Drucker auch schon startbereit.

    Die Resinnachfülleinheit:

    Ein besonders interessantes Feature des Anycubic Photon Mono M7 Max ist die automatische Resinnachfülleinheit. Diese besitzt einen verfahrbaren Kopf, der in der Höhe verfahren werden kann. Über einen elektrischen Kontakt kann dieser den Füllstand des Resins erkennen und so bestimmen, ob Resin nachgefüllt werden muss. Um das Resin fördern zu können, wird auf eine Resinflasche ein Kopf mit zwei Rohren verschraubt und mit zwei Schlächen mit der Einheit verbunden. Diese drückt nun Luft in die Flasche, um so das Resin über das lange Steigrohr und den Schlauch zum Drucker zu fördern. Wird der Drucker eine Zeit nicht benutzt, kann man das Resin auch wieder aus der Wanne abpumpen. Die Einheit zieht Luft aus der Flasche und das Resin wird über den verfahrbaren Kopf eingesaugt.

    Der Drucker erkennt, wenn die Flasche nicht mehr ausreichend Resin beinhaltet, um die Wanne zu füllen, und warnt in diesem Fall, dass das Resin für einen Druck gegebenenfalls nicht mehr ausreichend ist.

    Insgesamt eine sehr interessante Erweiterung des Druckers, insbesondere dann, wenn man viel druckt und sicherstellen möchte, dass das Nachfüllen nicht vergessen wird. Allerdings entsteht hier auch wieder ein deutlich erhöhter Reinigungsaufwand, da man die Schläuche nur komplett gereinigt bekommt, wenn man diese mit Isopropanol spült. Für Farbwechsel eignet sich dieses System daher nur bedingt.

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    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.