Bleach -Thousend Year Blood War – Serienreview

    Eine ganze Weile hat niemand in der Community mehr damit gerechnet. Als dann verkündet wurde, dass die letzte Staffel von Bleach produziert wurde und es sogar einen Starttermin gab, war die Freude unter Fans kaum mehr zu bändigen.

    Deutschland ging jedoch eine ganze Weile erst einmal leer aus. Während VIZ einen Simulcast startete, über die Plattform Hulu, stand nicht fest, wann und wo deutsche Fans in den Genuss der Serie kämen.

    Am 15. Februar war es aber endlich so weit: Deutsche Fans werden mit der neuen Staffel des Kult-Animes versorgt. Über Disney+ laufen seit dem nicht nur die neuen Folgen, sondern auch alle 366 vorherigen Folgen des Animes. Einziges Manko an der Sache: Disney+ streamt Bleach Thousend Year Blood War (TYWB) nur in originalem Ton mit englischen Untertiteln. Wann es einen deutschen Sub gibt und ob die Staffel synchronisiert wird, ist bisher noch nicht bekannt.

    Aber kommen wir zum Wesentlichen!

    Bleach – TYBW adaptiert den letzten Arc der Manga-Reihe. Ichigo und seine Crew, das heiß Orihime, Chad, Uruhara und die gesamte Soul Society, steht gegen einen altbekannten, mächtigen Feind: Die Quincy, angeführt vom König der Quincy Yhawach.

    Dieses Review enthält gewisse Spoiler!

    Zum Review

    Von Staffel 1 (2004) bis hin zur damals letzten Staffel 16 (2012) war ein wesentlicher Sprung im Stil erkennbar. Ähnlich wie im Manga. Über die Jahre hinweg hat sich da einiges getan und hinsichtlich des Erscheinungsbildes der aktuellen Staffel? Sagen wir es so: Die zehn Jahre haben der Darstellung unglaublich gut getan. Was nicht auch zuletzt der verbesserten Technik und der höheren Auflösung der TV-Geräte zu verdanken ist.

    Die Charaktere wirken erwachsener, reifer. Man kann fast sagen, dass sie an ihren Erfahrungen und den Kämpfen gewachsen sind. Das sieht man nicht nur im Stil.

    Sondern auch in der Art und Weise, wie sie miteinander agieren. Mangaleser, die die Szenen bereits kannten, bevor sie animiert wurden, wissen, was ich meine.

    Die Animation

    Zu Beginn steigen wir in Karakura Town ein. Der Heimatstadt von Ichigo und seinen Freunden. Zwei unerfahrene Shinigami sind auf Patrouille und werden von Hollows überrascht. Natürlich ist Substitute Soulreaper Ichigo Kurosaki und sein Team zur Stelle um den beiden unerfahrenen Shinigami zu helfen. Und das in einem Feuerwerk an Special Effects und Action!

    Manchmal bekommt man bei Bleach (wie auch vielen anderen Anime, die jetzt erscheinen), den Eindruck, als hätte sich Folgendes bei der Animation abgespielt:

    You guys have an eye on the budget, right?
    What budget?

    Die Kampfszenen sind der Wahnsinn. Dynamik und Action – und das in Portionen, die man sich für einen Anime wie Bleach wünscht!

    Nach dem erfolgreichen Besiegen der Hollows und dem Retten der beiden unerfahrenen Shinigami taucht ein neuer Feind auf: ein Arrancar. In der Uniform und mit den Waffen eines Quincys.

    Die Quincys

    Wir lernen die Quincy-Fraktion kennen, treffen das erste Mal auf Yhwach und lernen mehr über die Fähigkeiten, die die Quincy haben. Unter anderem, dass sie das Bankai der Captains stehlen und dann für sich nutzen können.

    Quincys sind eine ganz einige Spezies innerhalber der Welt von Bleach. Sie haben eine ähnliche Aufgabe wie Shingami – die Welt von Hollows zu befreien. Aber sie gehen dabei einen anderen, radikaleren Weg. Sie vernichten Hollows und schicken sie nicht, wie Shinigami, in die Soul Society. Anfangs dachte ich immer, Quincys sind an und für sich auch recht cool. Aber spätestens ab dieser Staffel weiß ich sicher, sind sind irgendwie doch sehr krass. Wenn man genau hinschaut, erkannt man einige Elemente in ihren Uniformen, die deutlich von denen der Deutschen während des zweiten Weltkriegs erinnern. Aber das nicht das Einzige: Die Quincys bedienen sich an deutschen Worten und beschreiben damit ihre Fähigkeiten und Kampftechniken.

    Fillerelemente

    Während wir mit der Hauptstory versorgt werden und in den Genuss zahlreicher, actiongeladener Szenen kommen, wurden die typischen Slice-of-Life-Elemente rausgekürzt, die als „Filler“-Folgen oder -elemente hätten angesehen werden können. Ehrlich gesagt wurden diese, meiner Meinung nach, nicht vermisst. Die Meinungen gehen hier aber auseinander, sodass es sogar Fananimationen gibt, die die ausgelassenen Szenen nachholen.

    Fazit

    Die Fortsetzung von Bleach ließ lange auf sich warten. So lange sogar, dass einige aus dem Fandom nicht mehr daran glaubten, dass es überhaupt noch zu einer Realisierung des letzten Arcs käme. Umso größer war die Überraschung, als der finale Arc endlich angekündigt wurde.

    In Deutschland mussten die Fans ein kleines bisschen länger warten, bis sie in den Genuss der Serie kommen konnten, aber das Warten hat sich alle Male gelohnt. Nicht nur, weil die geliebten und zu tiefst traurigen Szenen des Mangas endlich animiert wurden. Bleach trägt auch noch immer einen Hauch von Nostalgie mit sich. Für viele alteingesessene Fans auch ein Stück Kindheit und Jugend.

    Es gab einige Folgen, bei denen ich mich mit meiner Tempobox auf der Couch zusammengerollt habe. Die Emotionen, die in diesen Folgen transportiert wurde, trafen direkt ins Herz und sorgten dafür, dass der Tränenpegel stieg. Aber es ist nur ein Beweis dafür, welch Arbeit geleistet wurde. Nicht nur vom Animationsteam, sondern auch von Kudo. Er hat es in erster Linie geschafft, dass wir Lesenden und Zuschauenden mit unseren Herzen an den Charakteren hängen. Er hat uns die Charaktere geschenkt, deren Tod oder deren tiefe Verzweiflung ähnliche Empfindungen bei uns hervorrufen und dafür sorgen, dass wir mitfiebern und wollen, dass am Ende doch alles gut wird.

    Infos zur Erscheinung des zweiten Teils

    Es ist aktuell davon auszugehen, dass Cour 2 im Juni 2023 auf TV Tokyo ausgestrahlt wird. Rechnen wir hier mit einer ähnlich langen Verzögerung wie bei der Ausstrahlung zum ersten Cour in Deutschland, können wir hierzulande mit einer Ausstrahlung im Oktober 2023 rechnen. Aber das sind bisher noch keine festen Informationen.

    Als gebürtiges Dorfkind, das schnell der langweiligen Realität entfliehen wollte, entdeckte ich Bücher, Manga, Filme und Games früh als eine Art Realitätsflucht. Als Autor von Sci-Fi- und Fantasyromanen zieht es mich immer zum geschriebenen Wort. Deshalb studierte ich Germanistik und Anglistik, machte meinen Bachelorabschluss und begann bei der Zeitung zu arbeiten. Erst bei einer Lokalredaktion, dann beim Radio und aktuell als Redakteur in der Unternehmenskommunikation. Game2Gether ist ein Ausgleich, ein Portal in die Welt von Fantasy und Sci-Fi, gefüllt mit Games und Büchern. Deswegen bin ich hier unter anderem in der Gaming-, Film- und auch Manga-Sparte tätig.