Wreckreation – Test/Review – Burnout sein Sohn

    Wreckreation

    Wreckreation von Entwicklerstudio Three Fields Entertainment wurde Ende des Monats auf Steam, PlayStation 5, und Xbox Series X|S veröffentlicht. Es handelt sich dabei um einen Arcade-Racer mit Action-Elementen, wie man sie aus Burnout kennt. Ich bin eigentlich kein Freund davon direkte Vergleiche zu ziehen und andere Namen des Genre-Vertreters zu nennen, aber das Spiel ist quasi eine Strg+C Strg+V Version seiner Inspiration. Und das eigentlich im positiven Sinne.

    Einstieg in Wreckreation

    Wreckreation beginnt direkt mit einem Rennen und den bekannten Takedowns. Hier lernt man unter anderem die Mechaniken des Spieles kennen. Dazu gehören die Lenkung, das Driften und wie die Gegner auszuschalten sind. Erste Parallelen zu Burnout tauchen auf, da die provozierten Unfälle Takedowns heißen, sie werden in Zeitlupe in Szene gesetzt und wenn es einen selbst mal erwischt, kann man mit der Aftertouch Funktion sein Wrack gegen ein anderes Auto lenken. Allerdings funktioniert der Aftertouch Takedown nur in den seltensten Fällen. Wie ein Wahnsinniger zu fahren ist wichtig, um Nitro zu sammeln, welches während der Nutzung ebenfalls den flammigen Sound hat, wie aus der Burnout-Reihe. Nachdem das erste Rennen abgeschlossen ist, wirft einen das Spiel auf einen „Spielplatz“ der Karte.

    Auf diesem Wege erhält man seine Fahrlizenz. Eine wirkliche Handlung oder Widersacher, wie in Need for Speed Teilen gibt es nicht, jedoch erhält Punkte für die Lizenz durch das Erledigen der vielen Herausforderungen, um in eine höhere Fahrerklasse aufzusteigen. Die Karte darf man ebenso als Spielplatz betrachten. Allerdings sind nicht alle Rennen sofort spielbar, einige benötigen ein bestimmtes freigeschaltetes Fahrzeug. Durch eine kleine Baukastenfunktion lassen sich Objekte wie zum Beispiel Rampen in der Umgebung platzieren. An wichtigen Stellen sind bereits welche vorhanden. Dazu zählen die Plakate, die es zu zerstören gilt. Das könnte als Sammelaufgabe gesehen werden, wie auch das Freischalten von neuen Wegen, wenn man mit dem Auto durch einen abgesperrten Pfad fährt. Die Strecken heben sich in der Karte als erkundet gelb hervor, sobald diese einmal vollständig befahren wurden.

    Wreckreation
    Quelle: Gameplay Screenshot
    Wreckreation
    Quelle: Gameplay Screenshot

    Über das Spiel

    Der Titel kommt einem Burnout Paradise schon sehr Nahe. Das liegt an der offenen Welt und den zahlreichen Rennen, die per Burnout (Gas und Bremse) gestartet werden. Zu den verschiedenen Rennmodis zählen Sprintrennen, Rundkurse und die klassischen Road Rages. Auch hier übernahmen die Entwickler 1 zu 1 den Namen für das Event. Ziel ist es, eine bestimmte Anzahl an Gegnern einen Takedown zu verpassen. Der Modus, der in der Burnout-Serie viel Spaß bot, hat nur leider hier riesige Schwächen. Den die Road Rages sind auch im sehr einfachen Schwierigkeitsgrad unfair und kaum zu schaffen. Das liegt vor allem daran, dass man entweder lange warten muss, bis von hinten die NPCs aufholen, die es zu rammen gilt oder unfassbar schnell vorne weg fahren. Außerdem hat das Road Rage in Wreckreation keinen klaren Kurs und findet komplett in der offenen Karte statt, was dazu führt, dass bei Abzweigungen sich auch die NPCs voneinander trennen. Während meiner Spielzeit kamen mir sogar die Gegner entgegen und verschwanden ins Unerreichbare. Da die Strecke schleifenartig verlief und die Fahrzeuge auf der Minimap noch sichtbar waren, wurden die vom Spiel auch nicht ersetzt und neu platziert.

    Ebenso muss über die schwammige Steuerung gesprochen werden. Es ist einfach nicht das gleiche Fahrgefühl, da ich teilweise den Eindruck hatte, dass das Spiel die Befehle zu spät umsetzt. Selbiges auch beim Driften, welches schwieriger von der Hand geht oder die Lenkung und Bremse zu stark umgesetzt wird. Das Fahren ist leider eine Mammutaufgabe, da ich zeitweise mit heftigen Rucklern und Frameverlusten zu kämpfen hatte, welche mein Einlenken verzögert umsetzten und ich in Bäume und andere Verkehrsteilnehmer fuhr. Bäume ist übrigens auch ein gutes Stichwort zur Karte. Diese ist bedauerlicherweise sehr langweilig und eintönig. Viel mehr als dieselben Baum- und Felstexturen bietet sie nicht. Wreckreation besteht eigentlich nur aus Autobahn, Tunnel und großflächigen Wäldern. Wenn man das Gebiet wechselt, fällt einem das eigentlich nur durch Zufall auf, da während der freien Fahrt plötzlich ein Schriftzug erscheint, man habe in dem Gebiet einen Driftrekord gebrochen. Eine weitere kleine Nebentätigkeit.

    Quelle: Gameplay Screenshot
    Quelle: Gameplay Screenshot

    Musik, Bauen und mehr Parallelen

    Es gibt noch genügend weitere Parallelen, die ich aus Burnout Liebhaber ziehen konnte. Dazu zählt das durch Tankstelle fahren, um das Fahrzeug zu reparieren, Nitro aufladen durch riskante Manöver oder das Einsammeln einzigartiger Fahrzeuge, in dem man ihnen einen Takedown verpasst. Zum krönenden Abschluss hätte nur noch die Musik gefehlt von bekannten Metal- und Hard Rock Bands, aber die gibt es ebenso wenig, wie lizenzierte Fahrzeughersteller. Es gibt jedoch einen Kanal, der meinem Musikgeschmack entspricht, aber den muss ich immer wieder aktiv anwählen, da das Spiel komischerweise immer den Radiokanal ändert.

    Die Karte modelliert sich durch die Möglichkeit zu bauen ein wenig verändern. Strecken und Bereiche lassen sich mit allerhand Objekten füttern. Loopings, Rampen, Löcher zum Durchfliegen. Die Basics eben. Dabei verhalten sich die NPCs auch etwas dämlich und rammen einen permanent von hinten, wenn man gerade im Bearbeitungsmodus ist und sich auf die Fahrbahn gestellt hat. Optische Veränderungen sind im Rahmen von Lack, Nummernschild, Fenstertönung und Farbe der Nitroflammen des Wagens möglich. Alle Funktionen lassen sich dabei mit dem Steuerkreuz navigieren. Das einzige, was dort leider nicht geht, ist der Fahrzeugwechsel. Um in ein anderes Fahrzeug einsteigen zu können, muss man zum Parkplatz fahren. Dennoch gibt es Sachen, die Wreckreation gut macht. Den Wiedererkennungswert als Burnout-Like, die enorme Geschwindigkeit und die bekannte Takedown-Serie. In puncto Geschwindigkeit verstehe ich nur nicht, warum diese in kph angezeigt wird. Ob bei der Übersetzung von mph zu km/h etwas schiefgegangen ist?

    Quelle: Gameplay Screenshot
    Quelle: Gameplay Screenshot

    > Dora: Regenwald in Gefahr im Kids Test.

    Fazit

    Ich versuche Wreckreation zu lieben, da es eigentlich auch genau mein Spiel ist und ich lange auf ein neues Burnout gewartet habe. Allerdings fehlt hier noch der Feinschliff. An der Steuerung müssten Three Fields Entertainment noch mal schrauben und vor allem Road Rages anpassen. Es gibt zwar Wetter- und Tageswechsel, was aber wirklich fehlt ist eine abwechslungsreiche Map. Eine Großstadt als Beispiel oder auf den Bergen ein paar Schneepisten. Wegen der offenen Waldstücke wirkt nämlich das Crashen unglaubwürdig. In der Burnout-Reihe gibt es genügend Leitplanken, gegen die die Autos fliegen, aber in Wreckreation gehen gegnerische Autos in Flammen auf, sobald sie Wiese berühren. Leider hatte ich nebenbei auch mit Bugs zu kämpfen. Zum Beispiel das Fallen aus der Karte oder das sich Türen in einem Sprung nach dem Öffnen nicht mehr schließen konnte, obwohl ich laut Spiel eben genau dies tun soll. Aktuell verliere ich leider schnell die Laune am Rasen. Getestet wurde die Steam Version, welche für 39,99 Euro zum Verkauf steht.

    Wreckreation hatte seinen Release am 28.10.2025 und ist ab sofort erhältlich.

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    Daniel Plaumann
    Seit 2014 schreibe ich für das tollste Online Magazin in Deutschland. Ich kümmere mich um alles an News von den Microsoft Studios, einigen Releases und Buchkritiken zu Comics sowie Mangas.