Princess Peach: Showtime – Test / Review –

    Princess Peach: Showtime

    Wir alle kennen und lieben Mario. Wie gerne stürzen wir uns in seine Abenteuer, in denen es zumeist um die Errettung der süßen Prinzessin Peach geht. Allerdings ist auch die Prinzessin aus härterem Holz geschnitzt, als es ihr in dieser Rolle angedacht ist. Spätestens seit dem Super Mario Bros. Film wissen wir: diese Prinzessin kann auch anders. In Princess Peach: Showtime darf sie ihre Schlag- und Durchsetzungskraft wieder unter Beweis stellen. Dabei fängt alles ganz harmlos mit einem Theaterbesuch an…

    Princess Peach: Showtime

    Die Funkeli aus dem Funkeltheater laden zur großen Galavorstellung ein. Also reist Peach mit kleinem Gefolge an und schickt ihren Toad zum Kartenvorverkauf. Jedoch bevor die Vorstellung beginnt, übernehmen heimtückische Bösewichte das Theater. Nun liegt es an der wackeren Prinzessin, das Theater Stück für Stück wieder zurück zu erobern.

    Ihr mit Rat und Tag zur Seite eilt die kleine Funkelfee Stella. Dank Ihrer Anleitung findet sich die Prinzessin schnell in den einzelnen Theaterstücken der Funkeli zurecht.

    The Show must go on!

    Recht schnell bemerken Peach und Stella, dass die einzelnen Theaterstücke verändert wurden und die Hauptdarsteller verschwunden sind. Peach muss nun also in die jeweilige Hauptrolle schlüpfen, um das Theaterstück von den Invasoren zu befreien.

    In der rund achtstündigen Kampagne von Princess Peach: Showtime gibt es jeweils mehrere Stufen für jede der insgesamt 10 Verwandlungen von Peach. Jede Verwandlung gipfelt in der Befreiung des im Keller eingesperrten Hauptdarsteller-Funkeli. Mit deren Hilfe könnt Ihr dann in einem finalen Bosskampf Eure Gegenspielerin, die böse Grape und ihre Sour-Bunch, besiegen.

    Wandlungsfähig

    Eine der Stärken des Spiels ist die faszinierende Wandlungsfähigkeit von Peach. Hier haben sich die Macher wirklich viel einfallen lassen. Als tapfere Fechterin befreit Peach ein Königreich, als Ninja schleicht sie sich gekonnt an Feinde an und erledigt diese lautlos. Aber auch als Detektivin oder als Meisterdiebin, als flottes Cowgirl oder zarte Eiskunstläuferin, beweist sie immer, was in ihr steckt.

    Ebenso abwechslungsreich wie die Verwandlungen der Prinzessin sind auch die Bühnenbilder und auch die jeweils eingesetzt Spielmechanik. Für den Spieler bedeutet dies gleichzeitig aber nicht, für jede Rolle der Prinzessin eine komplizierte Steuerung. Ganz auf jüngeres Publikum ausgelegt, lässt sich Peach hauptsächlich mit den Knöpfen „A“ und „B“ steuern. Zwar sind die jeweiligen Level linear aufgebaut, es gibt aber durchaus einige Geheimnisse zu entdecken. Ob Ihr alles gefunden habt, bekommt Ihr erst am Ende präsentiert. Die bietet auf jeden Fall auch ausreichend Anreiz für einen erneuten Besuch des Theaterstücks.

    Inszenierung

    Die einzelnen Stages sind, ganz im Thema, wie Bühnenbilder gestaltet. Die Macher haben hier sehr viel Fantasie und ebenfalls nicht weniger Liebe reingesteckt. Alle Hintergründe sehen aus wie handgefertigte Kulissen und einige Feinde treten von Marionettenfäden gehalten auf. Manchmal dreht sich die ganze Bühne um 180 Grad, um die Illusion zu erwecken, einen brandneuen Raum zu betreten, ohne dass sich der Kamerawinkel ändert. Es sind eben diese kleinen aber entzückenden Details, die den Titel, bei aller Einfachheit, wieder ganz besonders machen.

    Im direkten Vergleich mit Super Mario Bros. Wonder müssen allerdings hinsichtlich der Grafik und Performance Abstriche gemacht werden. Peach selbst sieht zeitweise verschwommen aus, und die inkonsistente Framerate sorgt in Zwischensequenzen und in actionreichen Szenen auch schon mal für unschöne Ruckler.

    Dafür macht die musikalische Untermalung wieder richtig Freude. Ebenso fantasievoll wie die vielfältigen Theaterstücke ist auch die Soundkulisse und die vorhandene Begleitmusik.

    Einlass ab 6 Jahren

    Nintendo zielt mit dem Spiel eindeutig auf ein jüngeres Publikum ab. Peach kann satte fünf Treffer einstecken. Das lässt sich sogar auf acht Hits erweitern, sobald man den optionalen Herztalisman ausrüstet. Die einzelnen Geschichten sind relativ simpel, während es aber auch durchaus turbulente Jump’n’Run-, Stealth- und Kampfabschnitte gibt. Insgesamt sind auch die Boss-Fights durchaus stetig schwieriger und erfordern vielleicht von Zeit zu Zeit ein wenig Unterstützung durch einen erfahreneren Spieler.

    Nur für Mädchen?

    Der seinerzeit (2006!) als „Mädchentitel“ verunglimpfte DS-Titel „Super Princess Peach“, der letzte Soloauftritt der Hoheit, erlaubte der Prinzessin tatsächlich nur den Einsatz „weiblicher Fähigkeiten“. So heulte und herzte sich die wackere Thronanwärterin durch die Level. Gut, dass dies definitiv bei den Machern in Vergessenheit geraten ist!

    Ja, es gibt auch dennoch noch die „typischen Mädchenlevel“, wie das Meerjungfrauen-Theaterstück oder auch die Konditoren-Abschnitte. Jedoch wenn sich Peach in eine süße Superheldin a la Ironman verwandelt um gegen fiese Aliens zu kämpfen, sollten doch auch Jungs wieder gerne zum Controller greifen.

    Ich tu mir sowieso ein wenig schwer, diese klassischen Rollenverteilungen zu akzeptieren und abschließend zu bewerten. Peach jedenfalls zeigt sich stark und schlau und beweist, dass jedes Kind alles erreichen kann, was sie sich vornehmen! Princess Peach: Showtime ist eigentlich eher wie ein „Testgelände“ verschiedener Videospielgenres. Hier können sich jüngere Spieler unkompliziert und kinderfreundlich einfach ausprobieren.

    Ausstattung und Sammelalbum

    Kompletitsten bekommen ebenfalls ein paar Aufgaben. Die obligatorischen Münzen könnt Ihr z. B. im Shop des Theaters für Kleidung für Peach und Stella verjubeln. In den Leveln sammelt Ihr Funkelsterne, die ihr für die verschiedenen Abschnitts-Bosse und den End-Boss braucht. Habt Ihr in einem Level alle Funkelsterne gefunden, gibt es ein Erinnerungsfoto im Album und einige dieser Funkelsterne sind wirklich sehr gut versteckt. Das mag dann zwar ein Anreiz sein, einen Level erneut aufzusuchen, allerdings lassen sich die teilweise doch recht langgezogenen Zwischensequenzen leider nicht skippen.

    Fazit

    Prinzessin Peach: Showtime! ist, ähnlich wie die Abenteuer von Kirby oder Yoshi, sehr auf das jüngere Publikum ausgerichtet. Dennoch freue ich mich, dass Peach nach 18 Jahren wieder einen Solo-Titel spendiert bekam. Hoffentlich nicht der Letzte! Die Performance-Probleme sind ärgerlich und spätestens jetzt auch ein eindeutiges Zeichen, dass es Zeit für einen Switch-Nachfolger ist. Ansonsten ist der Titel an Einfallsreichtum, Abwechslung und insgesamt der Inszenierung wirklich gut gelungen und auf jeden Fall für ein paar unterhaltsame Spielstunden allein oder mit der Familie bestens geeignet.

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    Mehr Informationen

    Wir bedanken uns bei Nintendo für die kostenlose Bereitstellung eines Testmusters.

    Bildquelle: Nintendo

    Dagmar Götschl
    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.