Seit 8 Jahren beschäftigt sich YouTuber Raafey, aka Rafael Raev, in seinen Videos intensiv mit Animes. Insbesondere die Serie One Piece von Mangaka Eiichiro Oda ist ein wiederkehrendes Thema auf seinem Kanal.
„Für mich ist die Synchronisation das herausragende Merkmal. Die Auswahl des Casts ist faszinierend und könnte als Adaption von One Piece durchaus überzeugen. Für uns deutsche Zuschauer haben die Sprecher eine tiefe nostalgische Bedeutung, und ich bin der Meinung, dass andere Stimmen einfach unpassend gewesen wären. Doch was diese Live-Action-Adaption besonders hervorhebt, ist die spürbare Leidenschaft, die dahintersteckt. Es ist offensichtlich, dass das Ziel darin besteht, One Piece den gebührenden Respekt zu erweisen und ein qualitativ hochwertiges Produkt zu liefern. Schon jetzt, anhand einzelner Ausschnitte und Kulissen, wird deutlich, dass hier größte Anstrengungen unternommen wurden, um das Image von Live-Action-Serien zu rehabilitieren. Sollte dieses Projekt nicht erfolgreich sein, bezweifle ich, dass irgendeine Live-Action-Adaption es je sein wird“, sagt er. Damit fasst er wohl auch das zusammen, was vielen Fans durch den Kopf geht.
Seitdem bekannt wurde, dass One Piece eine Live-Action-Adaption bekäme, wurden die Stimmen auf diversen Plattformen laut. Fans freuten sich, andere wiederum waren mit Angst erfüllt. Und das nicht ganz zu unrecht. Bisher waren die Live-Action-Adaptionen von Anime und Manga eher mäßig bis schlecht. Raafey wird mit seinem Statement jedoch einigen die Angst nehmen.
Die Änderungen warten auf Fans
Natürlich bleibt auch bei dieser Adaption die eine oder andere Änderung nicht aus. Ein paar Dinge werden sich auch bei One Piece ändern. Raafey dazu: „Dass die Handlungsstränge von Baratie und Arlong Park miteinander verflochten sind – wie man bereits im Trailer durch einen Fischmenschen auf dem Baratie erkennen kann – ist eine effiziente Methode, Zeit zu sparen, ohne der Erzählung zu schaden. Es ist zudem interessant, einige Abweichungen zu sehen. Entscheidend ist, dass die zentralen Themen konstant bleiben. Das gesamte Team demonstriert seine Liebe zum Detail. Selbst die Outfits der Crew sind zum Teil von sehr alten Zeichnungen für Manga-Cover von Eiichiro Oda beeinflusst. Es gibt auch Anspielungen auf nicht verwendete Ideen, wie die Tatsache, dass Zoro wahrscheinlich gegen einen Agenten der Baroque Firma kämpft. Dies war zwar nicht im Manga enthalten, entsprang jedoch ursprünglich einer Idee von Oda-sensei.“
Kernelemente von One Piece
Kernelemente von One Piece seien laut Raafey vor allem, über den Tellerrand hinauszuschauen und nach Größerem zu streben. Damit verbunden sei eine Botschaft von Hoffnung und Durchhaltevermögen, heißt es weiter.
„Für den Hauptcharakter Ruffy beispielsweise ist es undenkbar, seinen Traum nicht zu verfolgen – er sieht darin eine Selbstverständlichkeit. Im Gegensatz zu uns Menschen, die oft von Zweifeln, „Was-wärewenn«-Gedanken und Bedenken geplagt werden. Durch die Darstellung von Charakteren, die auf den ersten Blick als unattraktiv oder gar lächerlich erscheinen, betont Oda außerdem immer wieder die Wichtigkeit, niemanden nach seinem Äußeren zu beurteilen. Denn hinter jedem Charakter verbirgt sich eine Geschichte, ein Schicksal, das ihn geprägt hat!“, erklärt Raafey und spricht damit eine Thematik an, die vielen Fans von One Piece, als auch sehr vieler anderer Anime- und Manga-Serien eine treibende Rolle spielen. Viele von ihnen sind sogenannte ‚Underdogs‘, Menschen, die außerhalb des Mainstreams existieren. Umso wichtiger ist eine solche Message, die auf einer Filmplattform wie Netflix ausgestrahlt und mit enormen finanziellen Mitteln gestemmt wird.
„Für treue Fans ist diese Adaption darum von entscheidender Bedeutung. Sollte eine Umsetzung, die mit so viel finanziellen Mitteln und Leidenschaft realisiert wird, nicht den Erwartungen entsprechen, müsste man sich ernsthaft fragen, ob eine Live-Action-Adaption von Animes überhaupt realisierbar ist.“
Der Fehler früherer Anime-Live-Action-Versionen
Frühere Anime-Live-Action-Adaptionen wie Fullmetal Alchemist, Deathnote oder Bleach sind bei dem Publikum nicht gut angekommen. Dragon Ball Z war seinerzeit sogar eine Adaption, die sich das Studio gern hätte sparen können, wenn man nach Fanmeinungen geht.
Der Grund, warum die bisherigen Adaptionen nicht gut ankamen, sei vor allem der mangelnden Auseinandersetzung mit dem Ursprungsmaterial zuschulden, so Raafey. Besonders in der Verfilmung von Deathnote sei das auffällig gewesen.
Am Beispiel Deathnote
„Der Protagonist, zum Beispiel, verhält sich gänzlich anders, als er es im Original tut. Eine Live-Action-Adaption muss zwar nicht exakt dem Original entsprechen, dennoch bin ich der Meinung, dass die grundlegenden Werte und Charakterzüge beibehalten werden sollten. Bei One Piece wurde bei der Auswahl des Casts offensichtlich mit großer Sorgfalt vorgegangen, um sicherzustellen, dass die Schauspieler wirklich zu den Charakteren passen. Angesichts der offenkundigen Liebe zum Detail bin ich überzeugt, dass diese Adaption nicht den Eindruck erwecken wird, »billig« oder unausgereift zu sein, wie es bei anderen der Fall war. Es scheint, als ob hier ein echtes Bestreben vorliegt, dem Originalwerk gerecht zu werden und gleichzeitig eine qualitativ hochwertige Produktion zu liefern.“
One Piece hat massives Potential
Die Verfilmung von One Piece könnte für viele der erste Schritt in die komplexe Welt sein, so Raafey. „Sie bietet eine frische Perspektive und könnte als Brücke dienen, um neue Fans für diese faszinierende Welt zu gewinnen. Bislang haben die gut 1000 Folgen viele potenzielle Zuschauer abgeschreckt, die heute einfach ein viel schnelleres Erzähltempo gewöhnt sind. Wer aber die Live-Action-Version von One Piece liebt, wird zweifellos auch den Manga oder Anime schätzen. Mein Wunsch ist, dass durch diese Adaption vielen bewusst wird, welche tiefsinnige und berührende Geschichte Oda-sensei mit One Piece tatsächlich vermittelt“, erklärt er und damit nicht unrecht. Die massive Zahl von Kapiteln und auch Folgen wird wie ein unbezwingbarer Berg. Doch mit der Live-Action-Verfilmung wird der Weg in eine hochkomplexe Welt geebnet, der hoffentlich vielen zukünftigen Fans hilft, einen Einstieg zu finden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Live-Action-Verfilmung des Kult-Animes One Piece macht. Aber was wir bisher wissen: Es scheint auf jeden Fall spannend zu werden!
Die Serie startet am 31. August 2023 auf Netflix!
Quelle Text und Bild: Frohe Botschaft PR GmbH
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