Bei den Entwicklern des MMORPGs Star Citizen, Cloud Imperium Games (CIG), geht es derzeit Schlag auf Schlag:
Nach dem technisch sehr schwierigen Patch Alpha 3.18 (wir berichteten) wurden in schneller Folge am 12. April die Subpatches Alpha 3.18.1 und gleich eine Woche später Alpha 3.18.2 veröffentlicht. Widerum kaum mehr als eine Woche später wartet CIG bereits mit der nächsten Überraschung auf: Der Major Patch Alpha 3.19 wurde in der Testumgebung, dem sogenannten Persistent Test Universe (PTU) veröffentlicht.
Zwar ist diese Testumgebung zunächst nur einer begrenzten, definierten Gruppe von Citizens zugänglich. Angesichts der geradezu rasanten Patch-Veröffentlichungen gehen wir aber davon aus, dass CIG den Zugriff auf das PTU schnell erweitert. Hintergrund ist, dass der Fokus von Patch Alpha 3.19 auch auf der Stabilisierung des Backends liegt. Gerade im Bereich der Datenbankkommunikation treten Fehler teilweise nur unter hoher Last auf. CIG wird das PTU daher so schnell wie möglich für alle Unterstützer von Star Citizen öffnen.
Star Citizen Alpha 3.19: Lorville Redux
Alpha 3.19 ist also ein weiterer Patch, um die neue Kerntechnologie „Persistent Entity Streaming“ zu stabilisieren und zu erweitern. Aber natürlich gibt es auch neue Inhalte für die Community. Die wohl am meisten erwartete Neuerung dürfte dabei das Rework der Stadt „Lorville“ auf dem Planeten Hurston sein. Einen ersten Blick und einige Hintergrundinformationen zum Rework gab es im „Inside Star Citizen“ am vergangenen Donnerstag, den 27. April 2023. Der Youtuber „AstroSam“ hat diese Episode 1:1 übersetzt und mit einem Voiceover versehen.
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Nebenbei hat CIG auch die Technik für die volumetrischen Wolken aktualisiert. Dies war notwendig, da Rauch und Wolken einen wichtigen Teil des Spielerlebnisses von „Lorville“ ausmachen. So profitiert auch ArcCorp von dieser Überarbeitung, indem die Updates auch auf die Wolken des Stadtplaneten angewendet werden.
Tutorial für neue Spieler
Star Citizen ist ein Spiel, das vor allem Einsteiger vor große Herausforderungen stellt. Es ist extrem komplex. Schon die Orientierung nach dem Spawnen ist schwierig. Man muss sich an Schildern orientieren und mit Bus oder Bahn den Weg zum Raumhafen finden. Und hat man sein Raumschiff in den weitläufigen Landezonen endlich gefunden, ist die nächste Hürde, es aus dem Hangar zu bekommen. Diesem frühen Frust will CIG entgegenwirken. So haben Sie bereits ein Paten-System ins Leben gerufen. Hier können sich erfahrene Citizens melden, um Neulingen die ersten Schritte im Sandbox-Universum zu erleichtern.
Aber nicht alle Spieler sind so kontaktfreudig und suchen sich einen Paten. Viele möchten das Spiel erst einmal alleine ausprobieren. Um auch diese Spieler zu unterstützen, gibt es jetzt die „New Player Experience“. Dabei handelt es sich um ein textbasiertes Tutorial-System. Es soll den Kontext der Welt und die grundlegenden Funktionen von Star Citizen vermitteln. Dies geschieht über Texteinblendungen im HUD. In der ersten Iteration ist das System zunächst nur in Area 18 des Planeten ArcCorp und der Orbitalstation Baijini Point verfügbar.
Neue Missionen in Star Citizen Alpha 3.19
CIG benötigt auch Daten und Feedback von Spielern, um Spielelemente zu testen und weiterzuentwickeln. Angesichts dessen wird es Missionen geben, in denen es darum geht, Rohstoffe aus Schiffswracks zu bergen, das sogenannte „Salvaging“. Dadurch sollen mehr Spieler für dieses Gameplay motiviert werden. Natürlich kann man die Wracks auch allein durch Ping und Scan oder durch Hinweise aus der Community finden. Aber gerade für Neueinsteiger und Solospieler ist es hilfreich, mithilfe einer Mission einen Navigationsmarker zu erhalten. Für diesen Service verlangt der Missionsgeber allerdings eine „Vermittlungsgebühr“.
Und: zwielichtige Gestalten unter den Spielern werden genau dieses System nutzen, um friedlichen Spielern an den Navigationsmarkern aufzulauern. So kann es schnell passieren, dass statt der friedlichen Gewinnung von Rohstoffen Raub und Erpressung im Vordergrund stehen. Dieses Gameplay ist Teil des MMORPG-Aspektes und wird von CIG in den Patchnotes entsprechend erwähnt. Eine Eskorte sollte also im besten Fall immer dabei sein. Leider gibt es einen solchen Begleitschutz in Form von NPCs im Spiel noch nicht. Hier kann man sich im Ingame-Chat aushelfen und freundlich fragen. Oder man schaut in einer der zahlreichen Communities vorbei, sei es im CIG-eigenen Spectrum, auf facebook, Discord und vielen anderen.
Apropos „Kampferfahrung“: Auch für den Kampf Spieler gegen Spieler (sog. PVP – Player versus Player) benötigt CIG weiterhin Feedback, um dieses Spielerlebnis weiter optimieren und ausbauen zu können. Vor diesem Hintergrund gibt es mit Star Citizen Alpha 3.19 die PVP-Mission „Ghost Hollow“. Dieser Missionstyp kann im Reclaimer-Wrack auf microTech aktiviert werden. Es nutzt laut CIG das Comm-Array und das KI-Nav-Mesh, damit Spieler um die Kontrolle über Terminals kämpfen. Als Anreiz werden hohe Belohnungen an aUEC versprochen, der ingame-Währung von Star Citizen.
Traktorstrahl marsch!
Ihr haltet Star Citizen heute bereits für zu komplex? Dann habt ihr euch vielleicht noch nicht ausreichend mit der Zielvision des Schöpfers Chris Roberts beschäftigt. Der will nämlich ein realitätsnahes Kinoerlebnis schaffen. So sollen auf den großen Raumschiffen ganze Crews nötig sein, um alles am Laufen zu halten. Ihr braucht also nicht nur den Kapitän, sondern einen Navigator, Bordingenieur, Maschinist und Arzt bis hin zur Reinigungskraft. Ein erster Schritt auf dem Weg zu dieser Zielvision sind Schiffskomponenten.
Diese Komponenten können sich verbrauchen. Sie können verschleißen, Ausfallerscheinungen zeigen oder ganz ausfallen. In diesem Fall müssen Spieler sie ersetzen oder auffüllen. Schiffskomponenten können sowohl innerhalb als auch außerhalb des Raumschiffes installiert sein. Die offensichtlichsten, meist außen angebrachten Komponenten sind hier Raketen und Geschütze. Bisher war es nur möglich, diese per Ingame-App über das sogenannte „mobiGlas“ auszutauschen. Ab Patch Alpha 3.19 können Spieler diese Komponenten auch per Traktorstrahl-Aufsatz an den Itemports der Schiffe entfernen und anbringen.
Diese Funktionalität ist besonders für Salvager und Piraten interessant, die möglichst hohe Materialwerte aus Schiffswracks gewinnen wollen.
Kommt der Lynx Rover?
Und nicht zuletzt hat CIG angekündigt, das Schwesterfahrzeug des Ursa Rover, den Lynx Rover, mit Alpha 3.19 herauszubringen. Dabei handelt es sich um die Luxusversion des Fahrzeugs. Bisher war es nur mit der Constellation Phoenix und Phoenix Emerald zu kaufen. Allerdings ist der Release des Lynx Rover noch nicht offiziell bestätigt. Es ist daher möglich, dass das Fahrzeug mit einem Subpatch ausgeliefert wird.
Fazit, Ausblick
Die Fehlerliste des PTU-Builds ist natürlich noch recht lang. Es bleibt abzuwarten, wie viele Bugs CIG bis zum offenen Rollout des PTU noch beseitigen kann – oder ob sogar noch weitere hinzukommen.
Die neuen Gameplay-Inhalte sind, insbesondere im Vergleich zu früheren Patches, eher als „mager“ zu bezeichnen. Wie eingangs geschrieben, liegt der Fokus nach wie vor auf dem technischen Backend. Insofern dürfte es die Spieler freuen, dass CIG dennoch weiterhin neue Spielinhalte erstellt und implementiert. Auch die Aktualisierung bestehender Technik, wie in diesem Fall die Wolken über dem Stadtplaneten ArcCorp, sollte nicht unerwähnt bleiben. Insgesamt muss sich zeigen, wie sich die Stabilität und Performance mit dem Patch Alpha 3.19 entwickelt. Dies sowohl für das Backend als auch für die Spieler.
Sobald dieses Release im Persistent Universe (PU) live geht, werden wir hier auf game2gether.de darüber berichten. Gleichzeitig werden wir auch einen Ausblick auf den nächsten Patch und seine möglichen Inhalte geben.