The Last of Us – Taugt die Adaption was?

Die Serienadaption des Videospiel-Hits The Last of Us ist seit dem 16. Januar auf Sky und dem Streamingdienst WOW verfügbar.

Lange bangten Fans des Spiels, als es hieß, man würde eine Serie daraus machen. Schließlich waren einige, wenn nicht sogar viele Videospielverfilmungen der letzten Jahre zum Gruseln. Ich sag an der Stelle nur Resident Evil. Hier mögen die Meinungen auch auseinandergehen, aber wer die Spiele kennt und dann die Filme schaut – unheimlich, sag ich da nur. Aber um Resident Evil geht es an dieser Stelle zum Glück nicht.

HBO hat bei der Produktion der Serie The Last of Us beachtliche Summen Geld in die Hand genommen. Sage und schreibe 100 Millionen US-Dollar haben sie für die Produktion hingeblättert und, wenn man sich das prestigeträchtiger Network so anschaut, werden hier keine 100 Millionen einfach so versenken, oder?

Richtig! Denn die erste Folge macht richtig Spaß.

Eines vor ab: Man muss das Spiel nicht gespielt haben, um die Serie zu verstehen. Mir geht es da nämlich ähnlich. Ich ging mit begrenztem Vorwissen über das Spiel und die Handlung in die erste Folge der Serie. Und ich muss sagen: Die erste Folge war großartig.

Die Story

Um diejenigen mit ins Boot zu holen, die zuvor nichts von der Story um Joel und Ellie gehört haben, hier noch einmal ein kleines Abriss:

Die Geschichte von The Last of Us dreht sich um Joel (Pedro Pascal / Game of Thrones) und dem jungen Mädchen Ellie (Bella Ramsay / Game of Thrones).

2003 bricht in den USA eine Pandemie aus. Eine Art Zombiepilz befällt die Menschheit und übernimmt die Kontrolle über die Körper der Opfer. Sie werden zu aggressiven Zombies.
20 Jahre später ist von der bekannten Welt nichts mehr da. Bosten ist zu einer abgeriegelten Quarantänezone geworden. Joel lebt in Boston. Ellie ebenfalls. Er bekommt den Auftrag, das junge Mädchen aus der streng überwachten Quarantänezone zu schmuggeln.

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Das ist der Eindruck der ersten Folge

Schnelligkeit und Aufbau

Wie bereits gesagt, kann man auch ohne Vorwissen gemütlich in die Serie einsteigen.

Und das meine ich so, wie es dort steht. Die Story beginnt langsam. Man lernt Joel kennen, dessen Bruder und seine Tochter. Die alten Nachbarn und dessen Hund. Es wirkt schon fast idyllisch. Dann aber nimmt die Folge rasant an Geschwindigkeit zu.

Das ist es, was mir gefallen hat. Keine Einleitung, die die gesamte erste oder sogar zweite Folge mitnimmt. Der Zuschauende bekommt Zeit, sich selbst zu verorten, die Charaktere kennenzulernen und erst dann geht es los. Aber nur so kann auch die Spannung aufgebaut werden. Hat mir hier an dieser Stelle sehr gefallen.

Für diejenigen, die nah am Wasser gebaut sind, empfiehlt sich schon in der ersten Hälfe der Folge die Tempobox.

Darstellung von Infizierten und Umgebung

Szenisch macht die Serie auf jeden Fall etwas her.

Die zerbombten Reste einer Stadt in dessen Mitte der klägliche Rest einer Millionenmetropole wie Boston als Quarantänezone steht, hat schon etwas sehr post-apokalyptisches.

Man bekommt ein Gefühl davon, wie die Welt nach einem solchen Pilzausbruch sein kann. Die „Zombies“ haben die typische Bösartigkeit und Abartigkeit, die ihnen gebührt. Auch, wenn es sich bei den The Last of Us-Zombies nicht um Untote handelt, wie wir sie aus The Walking Dead kennen. Sie werden von einem Pilz befallen, der ihren Körper übernimmt. Nichtsdestotrotz sind sie blutrünstig und abartig. Besonders dahingehend interessant, weil sie sich damit von der „bekannten Zombiesart“ abheben, die wir sonst aus dem TV gewohnt sind.

Boston als solches ist abgerissen und gleich auch in der Quarantänezone mehr einem Schlachtfeld als einer Stadt. Heruntergekommene Häuser und Zelte säumen die Straßen. Es hat etwas Bedrückendes. Vor allem im Kontext, dass überall von „Quarantäne“ und „Tests“ und „Ausgangsperre“ die Rede ist – es ist noch gar nicht so lange her, dass Deutschland und die Welt sich selbst in einem Ausnahmezustand befunden hat. Diese Elemente in einem Film wiederzufinden, hat für mich ganz persönlich noch immer einen leicht bedrückenden Charakter. Weil man selbst mitbekommen hat, wie schnell ein Virus (in unserem Fall) das Leben, die Gesellschaft und den Alltag entsprechend verändern kann. Zum Glück haben wir keine Ausmaße wie in The Last of Us erreicht.

Das Ende der ersten Folge

Das Ende der ersten Folge lässt einen mit einem tiefen Stöhnen zurück, denn eigentlich will man die ganze Serie in einem Zug durchschauen. Vor allem zum Ende hin nimmt die Geschichte noch einmal richtig Fahrt auf.

Die Macher hinter der Serie

An der Umsetzung der Serie war Craig Mazin (Chernobyl) und der Schöpfer von The Last of Us Neil Druckmann beteiligt. Damit war eigentlich schon sichergestellt, dass da nicht groß was schiefgehen kann.

Wöchentliche Erscheinung

Die Serie erscheint jetzt jeden Montag mit einer Folge auf Sky und dem Streamingdienst WOW.

Fazit

Von mir aus gibt es auf jeden Fall eine Empfehlung für die erste Folge. Auch für diejenigen, die sonst keine Berührungspunkte mit dem Spiel haben, aber Bock auf Zombie-Action haben, sind hiermit sicherlich sehr gut bedient.

Wer sich ein Bild vom Spiel machen möchte, kann in diesem Artikel nachschauen.

Saskia Trope
Als gebürtiges Dorfkind, das schnell der langweiligen Realität entfliehen wollte, entdeckte ich Bücher, Manga, Filme und Games früh als eine Art Realitätsflucht. Als Autor von Sci-Fi- und Fantasyromanen zieht es mich immer zum geschriebenen Wort. Deshalb studierte ich Germanistik und Anglistik, machte meinen Bachelorabschluss und begann bei der Zeitung zu arbeiten. Erst bei einer Lokalredaktion, dann beim Radio und aktuell als Redakteur in der Unternehmenskommunikation. Game2Gether ist ein Ausgleich, ein Portal in die Welt von Fantasy und Sci-Fi, gefüllt mit Games und Büchern. Deswegen bin ich hier unter anderem in der Gaming-, Film- und auch Manga-Sparte tätig.