Star Citizen: Das Crimestat-System erklärt – Entstehung, Folgen und wie man ihn wieder loswird

Polizeibehörden, Sicherheitsdienste und Kopfgeldjäger

Die Advocacy ist eine systemübergreifende Polizeieinheit, die bereits im Jahr 2523 gegründet wurde und direkt dem United Empire of Earth (UEE) unterstellt ist. An ihrer Spitze steht der Direktor der Advocacy, der dem High-Advocate untersteht und die Strafverfolgung im gesamten UEE koordiniert. Während die einzelnen Systeme und Planeten über ihre eigenen Sicherheitskräfte verfügen – im Stanton-System etwa Crusader Security, Hurston Security, ArcCorp Security und MicroTech Security – bildet die Advocacy die übergeordnete Instanz. Ihre Agenten sind befugt, systemübergreifend zu agieren und genießen weitreichende Kompetenzen bei der Verfolgung von Verbrechen.

Abzeichen der Advocacy (c) CIG

Neben den offiziellen Sicherheitskräften können sich auch Spieler als Bounty Hunter betätigen und auf die Jagd nach Kriminellen gehen. Das System steckt allerdings noch in den Kinderschuhen: Es gibt derzeit keine ausgefeilten Mechaniken wie FPS-Scanning oder die Möglichkeit, Ziele zur Aufgabe zu bewegen.
In der Praxis läuft es meist darauf hinaus, dass ein Kopfgeldjäger sein Ziel schlichtweg ausschaltet. Ein gezieltes Interdiction-Spiel, wie es Piraten beispielsweise mit einer Mantis oder durch den Einsatz von Quantum Snares betreiben, ist bei Bounty Huntern bislang kaum zu beobachten.

Verliert ein gesuchter Krimineller den Kampf, endet die Jagd im Gefängnis – genauer gesagt in der Klescher Rehabilitation Facility, wo er seine Strafe absitzen muss.

Die Strafdauer dort ist dann variabel und kann von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden betragen. 


Crimestat loswerden auf einen Blick:

Es gibt verschiedene Wege, je nach Schweregrad:

1. Strafen bezahlen (Stufe 1–2)
  • Zahlung in aUEC an Terminals in Spaceports oder auf Stationen

Achtung: Auch geringfügige Strafen können sich kumulieren und auch für einen CS 5 sorgen!

2. Security Post Kareah hacken
  • Ort: Orbit von Cellin (Crusader)
  • Vorgehen: Sicherheitskräfte überwinden und Zentralcomputer hacken
  • Ergebnis: Strafakte wird gelöscht
  • Risiko: Hohes Spieler- und NPC-Gefahrpotenzial
3. Gefängnis (Klescher Rehabilitation Facility)
  • Ort: Mond Aberdeen (Hurston)
  • Antritt über „Surrender“-Button (Justice Terminal) oder durch Gefangennahme
  • Strafen in Echtzeit absitzen oder durch Merits verkürzen
    • Mining: Mineralien gegen Merits eintauschen
    • Wartungsmissionen: Terminals reparieren
    • Loot-Items abgeben für zusätzliche Merit

Wie zuvor erwähnt, werden wir euch eine detaillierte Schritt für Schritt Anleitung in einem unserer kommenden Artikel bereitstellen.

Crimestat vermeiden: Comm-Arrays – die stillen Wächter über den Frieden

Spieler sind nur dann durch das automatische Law-System geschützt, wenn sie sich innerhalb der vom Comm‑Array überwachten Zone befinden. Dieser Bereich fungiert in Stanton als sicherer Hafen und vermittelt gesetzestreuen Spielern eine spürbare Schutzfunktion. Comm‑Arrays umspannen die Orbits aller relevanten Planeten und Monde. Allerdings können Kriminelle ein Comm‑Array deaktivieren. Ist ein Comm-Array ausgeschaltet, werden Straftaten nicht mehr an die Verfolgungsbehörden gemeldet. Ähnlich wie in Pyro entsteht auf diese Weise eine zeitweise rechtsfreie Zone, in der strafbare Handlungen ohne unmittelbare Konsequenzen möglich sind. Ein deaktiviertes Comm‑Array wird dem Spieler jedoch auch angezeigt und man wird darüber in dessen Wirkungsbereich auch über die Deaktivierung verständigt. In einem Folgeartikel erklären wir dir zukünftig Schritt für Schritt, wie du erfolgreich ein Comm-Array oder beim Security Post Kareah deinen gesamten Crimestat hacken kannst. 

Hat ein Crimestat einen Einfluss bei namhaften Piratenorgs wie DOLUS?

Die kurze Antwort lautet: jein. Innerhalb von DOLUS versucht man zwar grundsätzlich, einen Crimestat zu vermeiden, nicht aus Sorge vor den Konsequenzen, sondern weil der ständige Zustrom von Kopfgeldjägern lästig ist und die eigentlichen Operationen stört.
Zudem durchsuchen gewiefte Händler oder Industrieakteure die Bounty-Listen, um bekannte Namen unter den Gesuchten zu identifizieren; dadurch kann unsere Präsenz im System ungewollt offengelegt werden und ein potenziell lohnender Fang schnell vom Haken gehen. Dies ist uns zum Beispiel sehr wohl bekannt und es kann gesagt werden, dass Crimestat dem Geschäft in mehrerer Hinsicht schadet. 

Es ist aber grundsätzlich so, dass bei Überfällen nach einer gescheiterten Kommunikation und dem Ausbleiben einer Zahlung das Zielschiff in den sogenannten Softdeath versetzt wird, sodass die Ladung vollständig erhalten bleibt. Anschließend stürmen spezialisierte RAID-Teams das Schiff, während die Luftüberlegenheit (DOLUS SIGNUM) dafür sorgt, dass keine Verstärkung oder Kopfgeldjäger eingreifen können – sie bilden einen sogenannten Abfangkreis rund um das Zielobjekt.

Nach der Neutralisierung der Crew im Zielschiff wird die Fracht verladen und abtransportiert. Ein Crimestat stellt dabei kein wirkliches Hindernis dar, sondern lediglich einen kleinen Störfaktor. Sollte ein Mitglied dennoch z.B. von einem Bounty Hunter erwischt und folglich inhaftiert werden, sorgt die Organisationskassa für schnelle Hilfe: Aus einer eigenen Kasse, die neben aUEC auch Merits (Anm: Gefängnis Währung) bereithält, werden betroffene Mitglieder umgehend freigekauft, damit sie nicht ihre Freiheit im Gefängnis erarbeiten müssen und schnellstmöglich wieder zum Team zugeführt werden können.

An dieser Stelle muss unbedingt erwähnt werden, dass die “Merits” nach dem Verlassen des Gefängnisses nicht mitgenommen werden können. Diese werden nach dem Kuraufenthalt wieder gänzlich zurückgesetzt.

Fazit:

Das Crimestat-System in Star Citizen ist weit mehr als nur eine Strafmechanik – es verleiht dem Verse spürbare Tiefe, Spannung und Konsequenz, auch wenn es sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet. Ganz gleich, ob man als gesetzestreuer Bürger, Kopfgeldjäger oder als Mitglied einer Piratenorganisation wie DOLUS agiert – jede Entscheidung hat Gewicht und zieht ihre Folgen nach sich.

Gerade dieser Umstand sorgt dafür, dass sich das Spielgeschehen authentisch und lebendiger anfühlt. Dennoch bleibt Luft nach oben: Ein weiterentwickeltes System, das etwa die Festnahme gesuchter Personen mit nicht-tödlichen Mitteln ermöglicht und differenziertere Belohnungen bietet, würde das Gameplay auf ein neues Niveau heben.

Bis dahin bleibt der Balanceakt zwischen Risiko und Belohnung einer der faszinierendsten Aspekte von Star Citizen – und er garantiert, dass keine Handlung im Verse ohne Konsequenzen bleibt.