Der Trend ist eindeutig: Immer mehr Gamer in Deutschland entscheiden sich für Games als Download, ein Wandel, der sich auch in den aktuellen Zahlen des game – Verband der deutschen Games-Branche deutlich widerspiegelt. Laut einer neuen Erhebung basierend auf Daten von YouGov, Nielsen IQ und data.ai, wurden 2024 bereits 68 Prozent aller PC- und Konsolenspiele digital erworben. Das ist ein Anstieg von 8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.
Digitale Distribution auf dem Vormarsch
Der digitale Vertrieb von Videospielen hat sich fest im Kaufverhalten deutscher Gamer etabliert. Besonders PC-Spieler:innen setzen fast ausschließlich auf Downloads: Ganze 99 Prozent der PC-Games wurden 2024 online gekauft. Bei Konsolen sieht es differenzierter aus. Zwar ist auch hier ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Der Anteil der digitalen Käufe stieg von 40 Prozent (2023) auf 44 Prozent, dennoch bleibt die Mehrheit der Konsolentitel mit 56 Prozent auf physischen Datenträgern.
Warum sich Games als Download durchsetzen
Der Erfolg der Games als Downloads hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Zum einen wächst das Angebot von Titeln, die exklusiv digital erscheinen, etwa Indie-Games, Early-Access-Versionen oder sogar Blockbuster wie „Baldur’s Gate 3“ oder „Enshrouded“, die zunächst ausschließlich als Download verfügbar sind. Zum anderen fördern neue Konsolenmodelle ohne Disc-Laufwerk den digitalen Vertrieb zusätzlich. Diese Geräte sind oft günstiger und kompakter, also perfekte Voraussetzungen für eine rein digitale Spielebibliothek.
„Der Download ist für viele der bequemste Weg, Games zu erwerben“, erklärt Felix Falk, Geschäftsführer des game. „Zudem stärken digitale Sondereditionen und Online-Releases ohne Wartezeiten den Wunsch, sofort loszulegen.“
Altersabhängige Unterschiede beim Kaufverhalten
Auffällig ist auch der Einfluss des Alters: Die 20- bis 29-Jährigen kaufen 77 Prozent ihrer Spiele digital, während bei älteren Zielgruppen physische Medien noch deutlich beliebter sind. In der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen liegt der Anteil der Datenträger-Käufe bei immerhin 47 Prozent. Das entspricht einer Zunahme im Vergleich zum Vorjahr. Offenbar spielt für viele ältere Gamer:innen die Sammelleidenschaft oder der Wunsch nach physischem Besitz weiterhin eine große Rolle.
Markt mit Dämpfer, aber Downloads im Aufwind
Trotz der wachsenden Popularität digitaler Spieleformate legte der deutsche Games-Markt insgesamt eine Wachstumspause ein. Der Umsatz sank 2024 um 6 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Besonders betroffen war der klassische Spieleverkauf (-17 Prozent), während Online-Gaming-Services mit einem Plus von 12 Prozent entgegen dem Trend wachsen konnten.
Games als Download sind die Zukunft
Ob durch die wachsende Zahl von Digital-Only-Games, die Verbreitung von Laufwerks-losen Konsolen oder das veränderte Konsumverhalten junger Spieler:innen. Games als Downloads sind bereits dabei sich langfristig durchzusetzen. Für Publisher und Entwickler heißt das: Digitale Vertriebsstrategien werden zur Pflicht. Für Gamer bedeutet es mehr Auswahl, schnelleren Zugang und vielleicht das Ende der Warteschlange an der Ladentheke.
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