Sayonara Tokyo, Hallo Berlin – Manga Review – Berlin ist anders

Sayonara Tokyo, Hallo Berlin Inhaltsangabe: „Nach dem Brand in ihrer Tokyoter Wohnung steht das Leben von Fotografin Aki auf dem Kopf. Wie soll es jetzt weitergehen? Lediglich ihre Kamera ist heil geblieben und so beschließt sie, das Unglück als Neuanfang zu nutzen: Sie zieht nach Deutschland, dem Herkunftsland ihres Kameraobjektivs. Döner, Pfandsystem oder Flohmarkt auf dem Boxhagener Platz – ihre neue Wahlheimat Berlin zeigt sich von ihrer besten Seite. Doch das Auswandererleben hält auch so einige Überraschungen bereit …“

Manga: Nugiko Kutsushita
Veröffentlichung: Bereits erhältlich! (04. Mai 2023)
Preis: 8,00 Euro
Ausstattung: Hauptstory, Bonusseiten, Abdruck einer Berliner Fahrkarte

Über Sayonara Tokyo, Hallo Berlin

Als Ende letzten Jahres Crunyhcroll die Lizenz für Omoeba Tooku ni Obscura angekündigt hatte, war ich sehr erfreut und gespannt auf den Manga. Denn als geborener Berliner, der nur noch höchstens einmal in der Heimat ist, war ich neugierig meine Lieblingsstadt in einem Manga mit japanischem Zeichenstil zu sehen und vor allem aus der Sicht einer Besucherin von außerhalb zu erleben.

Die Reihe umfasst nur zwei Bände, was perfekt für eine vollständige Sammlung für den kleinen Geldbeutel ist. In Japan erblickte der Manga 2021 durch Akita Publishing Co. (Akita Shoten) das Licht der Welt und schaffte es nun paar Jahre später auch in unseren Bücherhandel. Hinter dem Werk steckt Nugiko Kutsushita. Eine Mangaka, welche noch eher unbekannt ist. In ihrem Nachwort erwähnt sie ein anderes Buch namens Soware Gakkyu, welches sie ebenfalls schrieb.

Sayonara Tokyo, Hallo Berlin erzählt die Geschichte von der Fotografin und Filmemacherin Aki, der es durch einen Schicksalsschlag nach Berlin verschlägt. Nachdem ihr Zuhause abgebrannt ist, möchte sie einen Neuanfang riskieren. Über Kollegen bekommt sie einen Kontakt in Berlin, welche sich später als ihre neue Mitbewohnerin Rika entpuppt. Deutschland war nämlich ihre Wahl, da auch ihre Objektive der Kamera aus Deutschland kommen.

Berlin ist groß, anders und doch irgendwie wunderschön. Es gibt viele neue und unbekannte Dinge zu entdecken, wie Döner oder das Pfandsystem und auf der anderen Seite vermisst Aki und ihre Mitbewohnerin das Essen aus Japan. Mit ihrem Holiday-Visum für 1 Jahr sieht sie sich mit allerlei Problemen konfrontiert. Zum Beispiel die berühmte deutsche Bürokratie. Ob bei der Bank oder beim Einwohnermeldeamt, ihre Sprachkenntnisse sind ein Hindernis, denn Deutsch kann sie noch nicht und ihr Englisch ist nicht das Beste. Berlin ist eine echte Erfahrung, auf die der Leser mitgenommen wird.

Sayonara Tokyo Hallo Berlin

Berlin aus der Sicht einer japanischen Auswanderin und Fotografin, welche auf 192 Seiten von ihrem Neuanfang in der deutschen Hauptstadt erzählt.

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Eindruck

Sayonara Tokyo, Hallo Berlin kommt im Format 12,8 x 18,2 cm daher. Das Cover mit seiner Berliner U-Bahn-Station Klosterstraße ist schön und gut getroffen. Das Äußere verrät, was der Leser im Inneren des Mangas zu erwarten hat. Detaillierte Orte und typische Berliner Ecken und andere Sachen, für die Berlin bekannt ist. Merkwürdige Bahnfahrten oder Karls Erdbeer-Hof.

Berlin ist so gut getroffen und akkurat, sodass man als echter Berliner jede Ecke wiedererkennt. Ich habe mich teilweise gefragt, ob hier nicht einfach Urlaubsfotos abgepaust wurden, da die Bilder äußerst authentisch sind. Es ist eine coole und ungewohnte Erfahrung seine Stadt im japanischen Zeichenstil zu sehen und es funktioniert gut. Die befremdlichen Begebenheiten oder die miese Laune der Personen in öffentlichen Berufen kann man gut nachempfinden.

Teilweise liest sich der Manga auch wie ein Kochbuch. Aki und Rika sind ständig am Kochen und machen das beste aus den Zutaten, die sie in Deutschland bekommen. Hilfreich ist da der türkische Markt in Kreuzberg. Zutaten, die in Japan seltener sind und wesentlich teurer, kriegen die beiden dort super günstig. Deswegen sollte die Reihe auch nicht als Reise-Tagebuch gesehen werden, sondern als Erfahrung in einer neuen Stadt.

Aki ist eine eher zurückhaltende Frau und hat durch ihre schlechten Sprachkenntnisse einen holprigen Start. Rika ist eine verrückte Person, so sagen es jedenfalls ihre Freunde und Bekannte. Sie arbeitet mit Klängen und Geräuschen. Mit ihr und dem Nachbarn Lin hat Aki immerhin einen starken Rückenwind. Lin kennt sich nämlich auch gut aus in Berlin und beherrscht gleich 5 Sprachen.

Fazit

Als echter Berliner bin ich von Sayonara Tokyo, Hallo Berlin begeistert. Ich habe zeitweise Ausschnitte aus dem Manga an Freunde und Verwandte geschickt, die sogar erraten konnten, um welchen Ort es geht. Berlin aus der Sicht einer freiberuflichen Einwanderin zu erleben ist wirklich spannend, vor allem im Vergleich zu den japanischen Begebenheiten. Die Rezepte klingen zu dem sehr lecker und passen gut ins Buch.

Es gibt zwar auch eine Story zu Akis Gesundheitsstand im Hintergrund, aber die hat mich jetzt nicht so interessiert, wie ihr Leben und ihre Abenteuer mit Rika in der Hauptstadt. Der Zweiteiler ist definitiv eine Empfehlung für Berufliche im Bereich Foto und Film oder für Berliner. Falls ihr mit der Stadt oder Fotografie nichts anfangen könnt, dann solltet ihr euch es überlegen hier zuzugreifen.

Sayonara Tokyo, Hallo Berlin von Crunchyroll ist bereits erhältlich und kostet 8,00 Euro.

Vielen Dank an Crunchyroll für die Bereitstellung des Mangas.

Wertung 5 Sterne
Unsere Wertung:
5 von 5 Sternen

Bildquelle: © Nugiko Kutsushita, Shota Yamaiba, Crunchyroll