Mit der Serie From liefert Paramount Plus ein wahres Fest für Liebhaber von Horrorthrillern und Sci-Fi-Horror.
Game2Gether hat die Serie geschaut und hält hier, den nicht spoilerfreien, Eindruck fest!
Darum geht’s in der Serie
From spielt in einer fiktiven Kleinstadt irgendwo in Mittelamerika. Niemand weiß, wo sie sich genau befindet. Das Bizarre an der Stadt: Jeder, der sie betritt, muss bleiben. Es gibt keinen Weg hinaus. Das liegt zum Großteil auch an dem angrenzenden Wald, in dem nachts eigenartige, unheimliche Dinge passieren.
Boyd Stevens (Harold Perrineau) ist der Sheriff der Kleinstadt und versucht mit allen Mitteln, die Einwohner vor den nächtlichen Monstern zu beschützen. Eines Tages stranden Jim Matthews (Eion Bailey) und seine Familie in der Stadt. Es kommt von Zeit zu Zeit vor, dass verirrte Autofahrer ihren Weg in die Kleinstadt finden. Was aber merkwürdig ist, dass es zwei Autos sind. Ein Ereignis, das als böses Ohmen gedeutet werden kann.
Die Charaktere
Im Hauptfokus steht die Familie Matthews, die neu in die Stadt kommt und deren Erscheinen quasi einen Stein ins Rollen bringt. Wir lernen Jim kennen, aber auch seine Frau Tabitha (Catalina Sandino Moreno) und die Kinder Julie (Hanna Cheramy) und Ethan (Simon Webster). Sie werden in Empfang genommen von Sheriff Byod Stevens und Kenny (Rick He), aber fahren lieber weiter, denn in der Stadt wollen sie nicht bleiben. Immer und immer im Kreis. Und jede Fahrt endet in der Stadt.
Erst ein Unfall mit einem weiteren Wagen, der aus dem Nichts kommt, bringt die Irrfahrt im Kreis jäh zu Ende. Hier kommt Jade (David Alpay) in Spiel. Die Existenz seines Wagens, oder generell seiner Person in dieser abgeschlossenen Blase, die diese Stadt bildet, ist jenes böse Ohmen, das oben bereits erwähnt wurde.
Denn immer, wenn zwei Wagen auf einmal auftauchen, geschieht etwas Grausames. Das lernen wir im Verlauf von Victor (Scott McCord). Victor ist am längsten von allen Bewohnern der Stadt zugegen und hat einige grausame Dinge gesehen.
Die Motoren zur Änderung
Victor und Jade sind meine liebsten Charaktere aus der ersten Staffel. Victor ist ein kleines bisschen kauzig und durch die Grausamkeit der Stadt sichtlich gezeichnet. Er verhält sich noch immer wie ein junger Teenager – besser gesagt wie ein Junge – im Körper eines Erwachsenen. Er sieht und weiß Dinge, die andere nicht wahrnehmen. Meiner Meinung nach ist hier echtes Schauspieltalent von McCord sichtbar. Er schafft es, einem Charakter wie Victor zu verkörpern, ohne ihn lächerlich wirken zu lassen.
Jade auf der andere Seite ist ein Superhirn. Der Kerl ist hochintelligent und man versteht seine Verwirrung zu Beginn. Hält er doch die ganze Stadt für eine Art Spiel oder Versteckte Kamera. Verständlich, denn wer würde glauben, in einer Stadt gelandet zu sein, die man nicht mehr verlassen kann? Ich für meinen Teil hätte da sicherlich auch Probleme, weshalb ich Jade als sehr real empfinde. Während sich viele der Bewohner mit ihrem Schicksal und der Tatsache, gestrandet zu sein, abfinden, versucht er Logik zu finden. Es dauert und braucht einen harten Schockmoment, um ihn davon zu überzeugen, dass es eben kein Spaß ist, in dem er sich befindet. Aber selbst das hält ihn nicht ab, sondern treibt ihn dazu an, einen Weg nach Draußen zu finden.
Jades Handeln und sein Antrieb, wegzukommen, setzt einiges in Bewegung. Ob das alles gut ist oder nicht, das bleibt dann abzuwarten.
Auch Tabitha Matthews setzt etwas in Bewegung. Sie beginnt den Keller des Hauses aufzugraben, um einigen Fragen auf den Grund zu gehen. Ein Aktivismus, der letztlich dazu führt, dass weitere Geheimisse und noch eine große Handvoll Fragen auf die Bewohner zukommen.
Die Kinder
Ethan, das muss ich gestehen, ging mir anfangs erst richtig auf die Nerven. Der Junge bestand gefühlt nur aus Fragen. Aber es dauert ein paar Folgen, bis man mit ihm warm wird. Er ist der erste, der eine Beziehung zu Victor aufbaut. Es stellt sich heraus, dass sie beide mehr gemeinsam haben, als man denkt.
Julie, die große Schwester von Ethan, will nichts weiter, als von ihrer Familie wegzukommen und scheint im Laufe der Serie in ihrer gewählten Familie im so genannten Colony-House auch richtig aufzublühen. Sie findet aber den Weg zurück zu ihrer Familie und man versteht, warum sie so sehr Abstand wollte. An ihr sieht man, dass es hilft, zu reden und auch, dass die Eltern mehr auf ihre Kinder schauen sollten. Sie ist vielleicht ein Teenager, aber sie bekommt mehr mit, als die Eltern dachten. Ich fand die Entwicklung zwischen Julie und ihrer Familie ziemlich wichtig, weil es meiner Meinung nach ein Wendepunkt in der Familiendynamik war.
Das Grauen im Wald
Ein Horrorfilm oder eine Horrorserie ist nichts ohne guten Grusel. Und das schafft From.
Die Kleinstadt ist nicht nur ein abgeschlossenes System, das niemand verlassen kann. Nein, sie wird auch bedroht. Von Kreaturen, die im Wald leben. Oder zumindest kriechen sie nachts von dort in die Stadt.
Sie sehen aus wie Menschen. Sie ahmen sie nach. Aber kaum streifen sie ihre Gesichter ab, werden sie zu fleischfressenden hässlichen, gar abartigen Viechern, die sich von den Menschen ernähren.
Man weiß nicht, was sie sind. Es sind keine Vampire, obwohl sie vampirische Züge aufweisen. Nachtaktivität. Blutdurst. Sie betreten ein Haus nur, wenn sie hineingelassen werden. Sie sind keine Zombies, dafür sind sie zu clever.
Aber das ist das Faszinierende daran: Man ist immer noch dabei, herauszufinden, was sie sind. Damit bleibt die Spannung erhalten und man freut sich auf jede weitere Folge, jede weitere Lösung.
Review zur Serie
Die Serie hatte mich von der ersten Minute an gefesselt. Zeitschleifen. Orte, die wo anders sind als dort, wo man sie vermutet. Niemand verlässt einen Ort, obwohl man ja doch ganz deutlich hineingekommen ist. Also muss es auch einen Weg hinausgeben, oder?
Mit jeder Folge steigern sich die Fragen und es gibt nie so eine richtige Antwort auf nur eine von ihnen.
Die schauspielerische Leistung des Casts ist, meiner Meinung nach, grandios. Man leidet mit ihnen, man fiebert mit und man hofft, dass es nichts geschieht, dass die kleine heile Welt inmitten dieses absoluten Horrors irgendwie intakt bleiben.
Man gewinnt die Charaktere lieb und gönnt ihnen, wünscht ihnen, dass sie einen Weg hinausfinden, um zurück zu ihren Familien können, die irgendwo in ganz Nordamerika verteilt liegen.
Es entwickeln sich eigene Dynamiken zwischen den Menschen. Sie sind gut und manchmal schlecht. Sie wachsen wieder zusammen und helfen einander. Sie haben ihre eigenen Ansichten und Anschauungen und dennoch sind sie bereit, sich auf anderer Leute Ideen und Vorstellungen einzulassen.
Bis zum Ende der ersten Staffel bekommt man Brotkrumen zugeworfen und jedes Mal, wenn man denkt, „Ja, jetzt wird es klarer“, kommt der nächste Moment, der all die Erkenntnisse nimmt und wieder durcheinanderwirft.
Sie hält einen wirklich auf Trab! Was ich an dieser Serie sehr schätze.
Bis auf ein paar, wirklich kleine Punkte, an denen man sich anstoßen könnte, ist diese Serie ein voller Erfolg. Ich bin froh, dass die zweite Staffel bereits letztes Jahr bestellt wurde und im Laufe des aktuellen Jahres die neuen Folgen erscheinen werden!
From kann ich allen Horrorthriller-Fans ans Herz legen.
Details zur Serie
Regie führten Jack Bender, Brad Turner, Jennifer Liao und Jeff Renroe. Das Drehbuch schrieb John Griffin. Bereits 2018 wurde die Entwicklung der Serie bekannt gegeben und sollte ursprünglich bei einem Streamingdienst wie Youtube Red oder Premium laufen. Im April 2021 wechselte die Serie dann aber zu Epix. Grund dafür: Der Inhaltliche Fokus von Youtube Premium verschob sich.
Gedreht wurde Anfang Mai 2021 in der Stadt Halifax in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Im Februar 2022 feierte From Premiere. Im April 2022 wurde bekannt, dass es eine zweite Staffel geben werde. In Deutschland kommen wir seit Dezember 2022 in den Genuss der Serie. Sie lauft hierzulande bei dem Streamingdienst Paramount+.
Sie erste Staffel umfasst 10 Folgen mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 50 Minuten.
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Bildquelle: Post zur Serie von Paramount+