Solo Leveling ist eine der Sensationen des aktuellen Jahrzehnts.
Gestartet als Webroman, verfasst von Chugong, wurde am 25. Juli 2016 auf der digitalen Comic- und Belletristik-Plattform KakaoPage veröffentlich. Später wurde der Roman von D&C Media unter dem Papyrus-Label veröffentlich (4 November 2016).
Die Webtoon-Adaption brachte hingegen noch einmal neuen Wind in die Story. Die Hauptfigur Sung Jin-Woo bekam ein Gesicht und mit ihm erlebten wir die Welt von Solo Leveling auf einer ganz anderen Ebene. Gezeichnet wurde der Manga von Jang-Sung Rak (alias Dubu), dem CEO des Redice Studios. Der Webtoon startete am 4. März 2018 und umfasst 179 Kapitel – damit ist der Webtoon beendet.
Lizensiert wird der Manga und die Romanreihe in Deutschland von Altraverse.
Offizieller Klappentext:
„Vor zehn Jahren öffnete sich das »Gate«, das die reale Welt mit der Welt der Monster verbindet. Seitdem jagen Menschen im Gate nach Monstern. Diese Jäger werden Hunter genannt. Sung Jin-Woo ist einer dieser Hunter, allerdings nur vom schwächsten Rang E. Er schlägt sich mehr schlecht als recht durch diese Welt. Doch in einem der Dungeons, den er durchforstet, erhält er unerwartet eine Quest, die es ihm ermöglicht, seinen Level zu steigern, wenn er sie erfüllt. Kann er sich so wirklich nach oben kämpfen und zum stärksten aller Hunter werden?“
Darum geht’s in Solo Leveling:
Stellt euch vor, ihr wacht auf und das, was ihr von Pen and Paper-Sessions kennt, ist real. Da sind Portale zu anderen Welten. Da sind Monster, die die Menschen bedrohen.
In so eine Welt entführt uns Solo Leveling. Hier bekämpfen Jäger, Menschen mit besonderen, magischen Fähigkeiten, Monster, die die Existenz der Menschheit bedrohen. Unter diesen Jägern befindet sich auch Sung Jin-Woo – einer der schwächsten Jäger – und stellt sich jedes Mal einem schier endlosen Kampf ums Überleben.
Eines Tages entkommt er einem Dungeon nur haarscharf. Die Hälfte der Gruppe, die er in das Dungeon begleitet hatte, stirbt bei dem Raid, wenige können entkommen. Jin-Woo bleibt schwer verletzt zurück, blickt dem sicheren Tod ins Auge. Aber dann: Ein mysteriöses Programm mit dem Namen «System» wählt ihn als einzigen Spieler aus. Als Gegenleistung erhält Jin-Woo eine unglaublich seltene Fähigkeit: Seine Stärke kann erhöht werden und das sogar über alle möglichen Grenzen hinaus.
Mit diesem Wissen begibt sich Jin-Woo auf die Reise und kämpft sich von Dungeon zu Dungeon, bekämpft Feinde aller Art – Monster als auch Mensch – um die Geheimnisse zu lüften und die wahre Quelle seiner neu gewonnenen Macht zu entdecken.
Die Story
Als ein Leser, der in der Welt der Manga und Romane immer das Neue, das Niedagewesene und Aufregende sucht, bin ich natürlich über diesen Webtoon gestolpert. Anfangs war es nur das Cover, das mir aufgefallen war und mich dazu verleitete, den Webtoon zu beginnen. Gelesen habe ich ihn auf Tapas.
Solo Leveling bringt alles mit, nach dem ich gesucht habe:
Eine einmalige, frische Story.
Starke Charaktere.
Monster und Widersacher, die es in sich haben.
Rätsel, über die man während des Lesens brütet.
Kleine Brotkrumen, um besagte Rätsel zu lösen.
Und reichlich Plottwists, die einen wirklich umhauen und alles infrage stellen lassen.
Wir begegnen in Solo Leveling dem jungen Jin-Woo. Ein zarter, unschuldiger Charakter, der nicht für diese harte, brutale Welt der Monsterjagd gemacht ist. Man fühlt mit ihm, findet ihn irgendwie niedlich und die Welt so unfair, weil sie ihn mit nur so wenig magischer Fähigkeit ausgestattet.
Die Story nimmt schnell an Fahrt auf und das Blättern bzw. Scrollen geht kaum schnell genug!
Kaum Zeit um mal richtig aufzuatmen!
Wir erleben und begleiten Jin-Woos Wachstum, seine Entwicklung – magisch als auch charakterlich – und es bleibt stets die Frage im Raum, was da los ist, wie es dazu kommen konnte und welche Pläne hinter all dem stecken.
Wir finden mit ihm Freunde und Feinde; tauchen mit jedem Kapitel tiefer in die Welt ein und sind umgeben von einem einmaligen Storytelling und Worldbuilding.
Die Story hält einem in Atem, wirft Fragen auf und löst nur eine Handvoll. Es wird nie langweilig. Und jeder, der ein bisschen Erfahrung mit Dungeons und Raids hat, weiß, dass sie nicht leichter, sondern schwerer werden; dass vermehrt größere Feinde auf den Helden warten und nicht selten alles aussichtslos erscheint.
Hier ist der Name Programm!
In Solo Leveling ist das nichts anderes. Denn, so wie der Name bereits verrät, geht es dabei um das alleinige Aufsteigen. Jin-Woo stellt sich allein all den Herausforderungen, an denen er wächst und mit denen er jedes Mal ein kleines Stückchen näher an die Wahrheit und somit des Rätsels Lösung kommt.
Bis zum Ende hin hält sich diese Spannung – Roman als auch Manga. Und das, obwohl man am Anfang recht schnell das Gefühl haben könnte, dass es sich bei Jin-Woo um einen sogenannten Gary Stue handelt (also um eine unbesiegbare Person, die alles kann und alles erreicht, ohne sich groß dafür anstrengen zu müssen).
Stil und Umsetzung
Solo Leveling kommt in der Ausgabe aus dem Altraverse-Hause mit einem Glanzfinish und einem Farbdruck. Hochwertig und brillant.
Dubus Stil ist einmalig. Lebendig. Actiongeladen. Aber auch stellenweise witzig und humorvoll. Mit einem Hauch des typisch südkoreanischen Lebens, bspw. Haarschnitte und modische Auswahl der Charaktere. Aber auch bekannte Elemente aus der klassischen D’n’D-Welt – Dungeons, Raids, Kämpfe gegen Monster und Magier und Orks (um ein paar wenige zu nennen).
Kleiner Einblick in Band 1 – Solo Leveling – Verlag: Altraverse
Dazu besticht der Stil durch eine ästhetische Schlichtheit. Die Panels sind nicht überladen, die Dialoge nicht langatmig.
Fazit
Es ist letztlich schwer, in dem Bereich Fantasy (High-Fantasy und gewisserweise sogar Science-Fantasy) einen Vergleich zu finden.
Ich lese viele Manhauf Tapas und Lezhin. Sie alle haben ihre Reize und Vorteile und ich muss gestehen, dass ich Opfer von Optik bin. Solo Leveling hat alles, wonach ich als Fantasy-Liebhaber suche:
Aktion gepaart mit einer einmaligen Story, die ich zwar gesucht aber vorher nie gefunden hatte, und verbindet all das mit einem eleganten Stil, der an den richtigen Stellen hart und an anderen wieder weich ist.
Der Hauptcharakter Jin-Woo bleibt durch die Story hinweg sympathisch, ohne abgehoben und zu perfekt zu wirken. Seine Begleitungen haben alle einen authentischen, eigenen Charakter.
Einziges Problem bei der Story: Besonders Menschen, die nicht so sehr mit südkoreanischen Namen vertraut sind, werden hier und da vielleicht Probleme bekommen, die Charaktere namentlich auseinander zu halten. ABER: Das sind Kleinigkeiten, die sich ohne Weiteres lösen lassen, denn irgendwann hat man das drauf.
Solo Leveling ist in Farbe bei Altraverse für 16,00 Euro im Taschenbuch-Format erhältlich. Inzwischen gibt es sie auch als Hardcover-Ausgabe für 24,00 Euro.
Bisher sind fünf Bände erschienen. Der sechste Band wird Ende des Monats erscheinen.
PS:
Kommendes Jahr wird die Anime-Adaption des Webtoons erscheinen, das teilte Crunchyroll vor einigen Monaten bereits mit.