Er gilt derzeit als heißer Oscar-Anwärter für seine Rolle als krisengeschüttelter Pilot in Robert Zemeckis’ packendem Drama FLIGHT: Denzel Washington. Doch nicht nur der Hauptdarsteller zeigt sich wie gewohnt in Bestform. An seiner Seite brillieren Kelly Reilly, Don Cheadle und John Goodman als Nebendarsteller und zeigen einmal mehr, dass auch sie Meister ihres Fachs sind.
Kelly Reilly – zwischen Theaterbühne und Filmstudio
Mit 17 zog sie zuhause aus, mit 18 brillierte sie als drogensüchtige Schülerin unter Mordverdacht neben Helen Mirren in der populären TV-Serie Heißer Verdacht, mit 20 feierte Kelly Reilly bereits ihr Theaterdebüt. Anschließend stand die charismatische Britin Seite an Seite mit Schauspielgrößen wie Kathleen Turner, Minnie Driver und Matthew Perry auf der Bühne, bis ihr die Titelrolle in Patrick Marbers Stück After Miss Julie 2003 den großen Durchbruch verschaffte. Ihre Darbietung wurde mit einer Nominierung für den renommierten britischen Theaterpreis „Laurence Olivier Award“ gewürdigt.
Auch im Kino hatte die rothaarige Schauspielerin auf Anhieb Erfolg, etwa in dem preisgekrönten Drama Letzte Runde (2001) und der französischen Komödie L‘auberge Espanole (2002), in deren erfolgreicher Fortsetzung Reilly 2005 ebenfalls mitspielte und dafür als beste Nebendarstellerin für den französischen Filmpreis César nominiert wurde. 2004 durfte sie Johnny Depp in dem erfolgreichen Historienfilm The Libertine küssen, 2005 wirkte sie in der mehrfach Oscar-nominierten Literaturverfilmung Stolz und Vorurteil mit und 2011 war sie in Guy Ritchies Kinoabenteuer Sherlock Holmes zu sehen. In FLIGHT schlüpft die britische Theater- und Filmschauspielerin nun in die Rolle der Nicole, deren Leben ebenso wie das von Flugkapitän Whip Whitacker (Denzel Washington) in eine Schieflage geraten ist.
Don Cheadle – zwischen TV und Leinwand
Sein Spielfilmdebüt gab Don Cheadle 1985 als Hamburgerverkäufer in der Komödie Traffic School – Die Blech- und Dachschaden-Kompanie. Doch ehe seine Kinokarriere richtig in Schwung kam, spielte sich der talentierte Schauspieler einmal quer durch die amerikanische Serienlandschaft. Nach Auftritten in Serien wie Fame – der Weg zum Ruhm, Golden Palace und Der Prinz von Bel Air mimte er zwei Jahre lang den Staatsanwalt John Littleton in der Erfolgsserie Picket Fences – Tatort Gartenzaun. Doch erst mit
seiner Rolle in Teufel in Blau (1995) neben Denzel Washington schaffte er den Durchbruch. Seither glänzte er in mehreren Ensemblefilmen wie dem Pornoepos Boogie Nights (1997) und Steven Soderbergs Heist Movies Ocean‘s Eleven (2001), Ocean‘s 12 (2004) und Ocean‘s 13 (2007), heimste als Sammy Davis Jr. in der TV Produktion The Rat Pack einen Golden Globe ein und feierte weitere Kinoerfolge mit Filmen wie Traffic – Macht des Kartells (2000), L.A. Crash (2004) und The Guard – Ein Ire sieht schwarz (2011), an dem er auch als Produzent mitwirkte.
Dass seine schauspielerischen Fähigkeiten weit über die Darstellung unbestechlicher Gesetzeshüter hinausreichen, bewies Cheadle spätestens 2004 mit seiner Rolle als Hotelmanager im kriegsgeschüttelten Hotel Ruanda, für die er mit einer Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller geehrt wurde. In FLIGHT, der ihn ein zweites Mal mit Denzel Washington zusammenbringt, zeigt Cheadle, dass er auch in einer Nebenrolle zu Höhenflügen in der Lage ist.
John Goodman – zwischen Anspruch und Komödie
Eigentlich hatte John Goodman eine vielversprechende Football-Karriere vor sich. Doch eine Verletzung bereitete dem Traum ein vorzeitiges Ende. Statt auf dem Rasen schlug sich Goodman nach dem College in New York als Türsteher durch, spielte Theater und debütierte 1985 am Broadway. Erste Fernsehauftritte hatte er unter anderem in der Sesamstraße und in Werbespots für Rasierwasser und Fast Food. Nach einigen Filmrollen landete er in der Sitcom Roseanne. Seine Rolle als Dan Connor brachte ihm neben internationaler Bekanntheit vier Emmy-Nominierungen sowie einen Golden Globe ein.
Auf der großen Leinwand bewies er mit Filmen wie Arachnophobia (1990), King Ralph (1991), Flintstones – Die Familie Feuerstein (1997) und The Artist (2011) seine schauspielerische Bandbreite zwischen Komödie und Drama, Trash und Anspruch. Besonders fruchtbar war die Zusammenarbeit mit den Kult-Regisseuren Ethan und Joel Coen. Sie besetzten das schauspielerische Schwergewicht in vier ihrer Filme: Raising Arizona (1987), Barton Fink (1991), O Brother, Where Art Thou? – Eine Mississippi-Odyssee (2000) und The Big Lebowski (1998). In letztgenanntem mimte er einen durchgeknallten Waffennarren an der Seite des „Dude“ Jeff Bridges. Eine Figur, die seiner Rolle als pferdeschwänzigem Drogenhändler Harling Mays in FLIGHT nicht ganz unähnlich ist…
Doch was genau es damit auf sich hat, wird die Öffentlichkeit erst am 24. Januar 2013 erfahren. Dann startet FLIGHT bundesweit im Kino.