Wir nähern uns mit sehr großen Schritten der Veröffentlichung der neuen Edition. Es dürfte kaum einen überraschen, dass Games Workshop (GW) die Chance nutzt und alle Fraktionen nochmals kurz vorstellt. Ein paar Vorzüge, ein paar kleine Einblicke, welche es dem Neueinsteiger erlauben schnell eine Fraktion für sich zu finden. Ebenso bietet es Älteren die Möglichkeit, eine neue Fraktion anzufangen. Lest hier die aktuellen Infos zu den Änderungen zur 9th Edition.
Neu ist immer besser – oder doch nicht?
Tatsächlich wird sich diesmal gar nicht so viel ändern. Der Umstieg von der 7ten auf die 8te Edition war deutlich härter. Neues Kampfsystem, der Wegfall der Schablonen, keine Drop Pods mehr, welche sich selbst ins Aus katapultieren. Vieles hat das Spiel deutlich beeinflusst. Doch diesmal soll es ein sanfter Wechsel werden. Eine zusätzliche Phase (Command Phase), Veränderung der Command Points Generierung, dass sind alles kleine Änderungen in der 9th Edition, die wir nur adaptieren müssen. Nichts extrem Neues. Andere Änderungen werden deutlich stärker ins Gewicht schlagen. Im Nahkampf schießende Panzer? Maximierte Schussanzahl für dX Waffen? Da bekommen Hordenspieler (Tyraniden, Orks) große Augen. Gerade aber das Terrain wird uns deutlich fordern, denn da werden einige Sonderregeln auf uns zukommen, die es schlichtweg auswendig zu lernen gilt. So darf man aber endlich auch interessante Tische aufbauen, bei denen der Tisch mal mehr bietet, als pure Optik.
Und hier wird es jetzt interessant. Denn GW veröffentlich nun jeden Tag ein neues Preview. Das könnte ich euch einfach 1:1 wiedergeben und vielleicht noch einen eigenen Gedanken dazu formulieren. Würde meinen Boss freuen, aber ist leider nicht meine Art. Findet ihr an jeder zweiten Ecke im Netz und letztlich bringt es euch genauso viel, wie es gleich auf der Community Site selber zu lesen. Also schauen wir uns mal an, was uns die einzelnen Previews so bieten und machen einen Cross-check. Dabei schauen wir, was wir an neuen Schwerpunkten für die 9th Edition identifizieren können und worauf wir uns somit freuen dürfen.
Command Points
Alle Fraktionen werden von der neuen Vorgabe für Command Points (CP) beeinträchtigt werden. Da ab sofort Detachments gekauft werden müssen und wir einen Startwert abhängig vom Punktewert unserer Armee haben, wird man sich neu orientieren müssen. Doch was bedeutet das nun für uns?
Modelle, die uns zusätzliche CP bringen, werden wichtig werden. Eine zusätzliche Generierung bedeutet mehr Optionen und genau das ist immer wichtig. Bin ich zu stark limitiert und muss zu oft darüber nachdenken ob ich es mir leisten kann eine Aktion durchzuführen, desto wahrscheinlicher ist eine Niederlage. +1-3 CP für ein bestimmtes Modell wird vermutlich nicht jede Armee bekommen, aber es wird ein paar geben. (Siehe Ultras mit Guilly oder Calgar.) Diese Armeen könnten unter umständen einen gewissen Vorteil zu Begin der Edition haben.
Ebenso wichtig: Die Möglichkeit CP zurück zu bekommen. Deutlich häufiger vertreten und für fast jede Fraktion und Subfraktion verfügbar. Direkt bei einer HQ oder via einem Warlord Trait / Relikt. Hierbei kommt noch hinzu, dass wir jede Runde einen zusätzlichen CP jede Runde bekommen (Command Phase). Bei einem 5 Runden Spiel bringt uns das auf standardmäßig 17 CP pro Spieler. Für eine Armee wie die Necrons, die aktuell mit 9-10 CP kalkulieren mussten, eine sehr gute Änderung! Ultra oder Astra Militarum Spieler werden davon weniger direkt betroffen sein, als indirekt. Denn bisher konnte man den Gegner mit Stratagems überhäufen und sich den Vorteil „erkaufen“. Das wird zukünftig schwieriger, vor allem teurer werden.
Missionen und Spielfelder
Es wird neue Missionen geben. Nun, dass ist jetzt keine wirklich große Überraschung und war natürlich jedem klar. Es wird aber Missionen geben, die auf das Punkteniveau der Armeen ausgelegt sind. Das ist schon mal deutlich interessanter, denn eine Panzerkompanie des Astra Militarums bei einem 500 Punktespiel ist doch sehr bescheiden zu spielen und könnte Probleme haben, manche Mission zu erledigen. Und das wichtigste: Jede Mission hat ja unterschiedliche Missionsziele und da kommen wieder die große Änderungen in der 9th Edition zum Vorschein!
Sekundärziele gab es in der Form nicht im Spiel. Naja, diese Aussage ist nicht zu 100% korrekt. Sie waren nicht für das Spiel Seitens GW in dieser Form vorgesehen. In der Turnierszene (ITC, GTs) sind Sekundärziele völlig normal und bieten dem Spieler die Möglichkeit, die Vorteile seiner Armee für die Mission und gegen den entsprechenden Feind auszuspielen. Eine Drukhari Armee ist extrem beweglich, hält aber nicht all zu viel aus. Missionen, bei denen man stumpf an einem Objective Marker stehen bleiben sollte, waren also der totale Graus. Zukünftig könnt ihr aus sechs Kategorien wählen und euch so Sekundärmissionen sichern, die zu eurer Mission, eurem Spielstil und dem Gegner passen!
Das bringt uns somit einen deutlichen taktischeren Aspekt. Ich muss mir klar sein wie meine Armee funktioniert und auch die Stärken / Schwächen meines Gegners kennen. So kann ich das bestmögliche heraus holen, um möglichst viele Punkte sammeln zu können. Selbst wenn mir also der fieseste Tau aus sicherster Entfernung alles zusammen schießen kann: Solange ich MEINE Ziele verfolge und umsetzen kann, sammel ich Punkte und kann gewinnen! Auf die Jagt nach dem gegnerischen Warlord gehen? Wozu, wenn es nur einen Punkt gibt. Kombiniere ich es aber mit zwei Sekundärzielen und Charaktermodellen, könnte ich kurzerhand auf 5+ Victory Points (VP) kommen und DAS lohnt sich sehr wohl – und kommt meiner Agilität zu gute.
Spielfelder
Um diese Missionen zu unterstützen gibt es noch ein kleines Add-on. Die MINDESTgröße für Spielfelder. GW macht es sich hier etwas leicht und nimmt ihre Killzone Cardboards als Grundlage um diese zu definieren. So ergeben sich, entgegen dem gewohntem, seltsame Größen wie 44″x30″ für Spiele bis 1000 pts / 50 PL. Solche Matten hat natürlich keine Sau zu Hause rumliegen. Ist aber nicht tragisch, denn GW spricht hier von Vorschlägen und Beispielen für MINIMA. Denn auch die normale Matte mit 4×6 Fuß, also 48″x72″, wird im 1001-2000 pts Spiel nicht angegeben, sondern mit 44″x60″ vorgeschlagen. Hier sehe ich tatsächlich einen kleinen Vorteil und Hoffnungsschimmer für einige Armeen und Listen.
Mit der 8th Edition sollten Nahkampfarmeen einen Buff bekommen. Wenn gleich es DEUTLICH besser war in dieser Edition eine Nahkampfarmee, oder zumindest ein paar Einheiten, zu spielen, so ist es immer noch nicht das wirklich Gelbe vom Ei. Reduziere ich jedoch die Tischlänge um 12″, was nun wirklich nicht gerade wenig ist, und baue Missionsziele als Vorgabe Zentral vom Mittelpunkt aus auf, so ZWINGE ich die Spieler in eine stärkere Verzahnung zu gehen. Und das kommt einem Blood Angels Spieler ebenso entgegen, wie einem Necron. Der eine will sowieso nur in den Nahkampf, während der andere mit mittleren Distanzwaffen (bis 24″) und einigen guten Nahkampfoptionen (Wraiths, Guards, Praets) nun die Chance bekommt, seine Armee besser zur Wirkung zu bringen. Aber auch langsam marschierende Armeen bekommen so Vorteile (Death Guard) und können sich so einen bessern Start in die Schlacht verschaffen. Aber auch jegliche Art von Repositioning (C’Tan, Stratagems [alle Aeldarie], Relikte [Necs]) wird einen anderen Effekt auf das Spiel nehmen.