Toby: The Secret Mine – Test / Review

    Böse Zungen behaupten vor einigen Wochen, dass Toby: The Secret Mine eine dreiste Kopie des Erfolgstitels Limbo sei. Jetzt ist das kleine Spiel kürzlich für iOS erschienen und wir wollten wissen, ob dem wirklich so ist. Und damit rein in unseren Test von Toby: The Secret Mine.

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    Toby: The Secret Mine lebt von der dichten Atmosphäre

     

    Die App Toby: The Secret Mine ist für eine breite Anzahl von Apple-Geräten erschienen. Egal, ob ihr ein iPhone, ein iPad oder Apple TV besitzt, ihr könnt die App für jede der genannten Plattformen beziehen. Für knapp 5€ erhaltet ihr dann eine werbefreie Spielversion, die auf allen von uns getesteten Plattformen sauber und rund läuft.

    Und wie ist nun der Vergleich zu Limbo? So ganz hinkt der Vergleich nicht und das merkt man schon unmittelbar nach dem Spielstart. Dennoch kann man im Falle von Toby: The Secret Mine nicht wirklich von einem billigen Abklatsch oder gar einem Klon sprechen. Es gibt Ähnlichkeiten und Parallelen, aber genauso, wie es diese gibt, gibt es auch spürbare Unterschiede.

    Startet man die App, geht es auch schon direkt los und man weiß zunächst gar nicht so genau, wo man ist, wen man da steuert und was die Aufgabe ist. All das wird ziemlich schnell klar, sobald man die ersten Spielminuten absolviert hat. Toby scheint der letzte eines kleinen Bergarbeitervolkes zu sein, der einer bösen Gestalt entkommen konnte. Die Aufgabe: Alle restlichen Bewohner aus ihren Käfigen befreien. Klingt einfach und die ersten Rettungsversuche glücken auch problemlos. Nur je weiter man voranschreitet, desto komplizierter wird die Rettungsmission.

    Denn es ist jetzt nicht so, dass sich die insgesamt 26 Arbeiterchen wie von selbst retten. Auf der abenteuerlichen Reise müssen wir uns zahlreichen Knobelpassagen und Rätselchen stellen. Diese sind alle recht einfach zu meistern und erfordern nur selten wirklich viel Hirnschmalz. Das ist in unseren Augen dann auch der entscheidende Knackpunkt, warum der Vergleich zu Limbo mit Vorsicht zu genießen ist.

    Reduziert man Toby: The Secret Mine auf seine düstere, nahezu monochrome Optik und packt die Rätsel dazu, dann liest sich das auf dem Papier tatsächlich wie ein zweites Limbo. Der große Unterschied liegt im Spielfluss. Denn während Limbo teils mit sehr knackigen Rätseln daher kam, die viel try and error mit sich brachten, opfert man den Schweregrad bei Toby zugunsten einer deutlich höheren Spielgeschwindigkeit. Auch Toby wird viele virtuelle Tode erleben, aber längst nicht so viele wie sein Vergleichspendant. Gleichsam kommen bei Toby viel mehr timing-basierende Rätsel zur Geltung. Etwa bei diversen Sprungpassagen, bei denen man eine ziemliche Punktlandung auf nacheinander einstürzende Säulen abstimmen muss. Dann wiederum reduziert sich das Tempo bei bekannten Rätseln, wie etwa Schalterfolgen oder das Verschieben und/oder Stapeln von Kisten. Oder beides in Kombination, auch das wird Euer Spielkönnen fordern.

    Optisch wirkt das Spiel wie aus einem Guss. Anfangs dominieren noch schaurige schwarz-weiss Szenarien, während sich später auch grüne, blaue und andere Farbvariationen auftun. Sie alle jedoch sorgen dank geschickter Blur- und Silhouetten-Effekte für ein konstant stimmiges Flair, dass Toby: The Secret Mine die genau richtige Stimmung verpasst und das Ambiente zu 100% stimmt. Gleiches gilt für die Steuerung, die präzise und dank der wenigen Buttons auch für Casuals mehr als einleuchtend ist. Stilrichtig für einen Platformer bestehen die virtuellen Buttons aus Vor, Zurück, Springen und der Aktionstaste. Und mehr benötigt es auch nicht, um mit der App die vollen sieben bis acht Stunden Spieldauer zu genießen.

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    Timing ist ein wichtiger Faktor

    Fazit

    Toby: The Secret Mine hat vom Start weg ein ziemliches Suchtpotential. Die eingängige Steuerung und die flinke Geschwindigkeit sorgen für ein angenehmes Spieltempo. Um den Flow aufrecht zu erhalten opfert man dafür knackige Rätsel und in der Summe halten wir fest, das sämtliche Schalter-, Spring- und Kistenrätsel für den geübten Gamer sehr leicht – zu leicht – zu lösen sind. Das Design ist äußerst charmant gelungen und dank der technisch sauberen Portierung vom PC ist Toby: The Secret Mine ein sehr unterhaltsames Abenteuer für rund acht Stunden.

    Wertung 4 stern

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur