The Walking Dead: Season 2 – All That Remains (Episode 1) – Test

    Die erste Season von The Walking Dead wurde durch ihre dichte Atmosphäre und den überraschenden Wendungen berühmt. Hingegen war nicht überraschend, dass The Walking Dead: Season 1 von vielen Magazine zum besten Adventure 2012 gewählt wurde. Season 2 tritt somit ein schweres Erbe an. Ob Telltale diesem Druck gewachsen ist und ob mit All That Remains die zweite Season erfolgreich eingeleitet wurde, verraten wir in unserem Test.

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    Episoden:
    Wie von Telltale gewohnt, erhält man beim Erwerb von The Walking Dead: Season 2 nicht gleich den kompletten Zugang zum Spiel, sondern stückchenweise Veröffentlichungen – genaugenommen fünf Teile, die je eine Spieldauer von ca. zwei Stunden besitzen. Diese sollen im Abstand von vier bis acht Wochen veröffentlicht werden. Der Preis der kompletten Staffel beträgt knapp 23 € ($25) und kann bei Steam oder der offiziellen Telltales Webseite erworben werden. Xbox 360 und PS3 Besitzer können außerdem über Xbox Live bzw. PSN einzelne Episoden für 5 € erhalten.

    Kleines Mädchen als Killermaschine?

    Drei Jahre nach Season 1 und dem Abendteuer mit Lee, spielen wir die kleine Clementine, die inzwischen 11 Jahre alt ist. Ohne den Lehrer Lee Everett – Hauptcharakter aus Staffel 1 – geht es nun also weiter in der Welt der Zombies. Mit Lee gab es einen Erwachsenen der sich gut zu Wehr setzen konnte, da bleibt natürlich die Frage offen, ob mit Clementine die gleiche Schiene gefahren wird. Ist Clementine plötzlich eine Art Rambo? Hier muss man vor Telltale den Hut ziehen, sie haben es geschafft Clementine perfekt als Hauptcharakter einzubinden. Da sie noch ein zartes junges Mädchen ist, wird oft die Flucht ergriffen anstatt den Beißern das Gehirn einzuschlagen. Gerade in der ersten Hälfte von All That Remains bekommt man es zu spüren als Clem auf sich alleine gestellt ist. So werden oft die Schauplätze gewechselt und wir kommen des Öfteren in „What The F***“-Momente, in denen wir mal wieder denken, was ist nun wieder passiert? In der zweiten Hälfte der Episode wird es ruhiger und wir machen Bekanntschaften mit neuen Charakteren, die wie immer gut synchronisiert wurden. Leider fehlt wie auch im Vorgänger eine deutsche Sprachausgabe und Untertitel. Diese sind zum Release nur in Englisch verfügbar.

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    Wirklich ein Adventure?

    Wer die erste Season von The Walking Dead kennt, weiß warum das Spiel kein klassischer Adventure ist. Mit Season 2 hat sich daran nichts geändert. Wir müssen schnell Tasten drücken um vor Zombies zu flüchten oder sehr simple Rätsel lösen. Dabei ist ein Hammer auf einem Regal zu finden und zu erreichen das höchste der Gefühle. Der Hauptanteil sind die Dialoge, die unter Zeitdruck ausgewählt werden müssen. Dabei können wir Einfluss auf verschiedene Charaktere nehmen, indem wir passive, aggressive, freundliche oder bösartige Dialoge auswählen. Ob diese Einflüsse weitreichend sind, muss man in den nächsten Episoden sehen.
    Bevor es mit All That Remains losgeht, können wir unseren Spielstand aus Season 1 inklusive dem DLC 400 Days importieren. Entscheidungen und Dialoge aus diesen sollen Auswirkungen auf die Charaktere (vor allem auf Clementine) und der Geschichte haben. Leider haben wir davon noch wenig bemerkt. Da kann man nur hoffen, dass dies nicht auf die weiteren Episoden zu trifft.

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    Technik

    Mit der Comic-Grafik verschleiert Telltale einige grobe Details. Nichtsdestotrotz passt die Optik perfekt zur Atmosphäre von The Walking Dead. Wie bereits erwähnt, sind die Synchronsprecher gut gewählt und passen perfekt zu den einzelnen Charakteren. Beim Spielen haben wir ab und zu die Titelmusik aus der TV-Serie vermisst und daher selber gesummt.

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    Fazit

    Wer ein klassisches Adventure will, der ist bei The Walking Dead falsch. Wer hingegen eine gut erzählte Geschichte, einige Schockmomente und tiefsinnige Dialoge erwartet ist genau richtig. All That Remains hat es geschafft die zweite Season erfolgreich zu starten und knüpft perfekt an sein schweres Erbe an. Damit ist Staffel 2 ein besserer Start gelungen als der ersten Staffel. Ich kann es kaum erwarten bis die zweite Episode erscheint!