Hitman: Absolution

    „Der wahre Assassine ist zurück!“ Mit diesem Werbespruch meldet sich die Hitman-Serie nach über sechs Jahren wieder zurück. Die letzten Teile sind uns allen noch in guter Erinnerung geblieben und deshalb hatten wir hohe Erwartungen an „Hitman: Absolution“. Ob IO Interactive der Serie neues Leben einhaucht oder ob sie das Denkmal von Agent 47 einreißen, lest ihr in unserem Review.

    Der Untergang von Diana

    Nachdem Diana der Agency einen massiven Schlag versetzt hat, gibt Benjamin Travis sie zum Abschuss frei. Er beauftragt Agent 47 damit seine alte Auftragsvermittlerin zu töten, doch Diana hat einen letzten Auftrag für ihn… IO Interactive hat es geschafft die einzelnen Aufträge mit einer sinnvollen Story zu verbinden und die wunderbaren Cinematics sind eine riesige Verbesserung zum Vorgänger. Die herrlich überzeichneten Charaktere sind Stereotypen wie sie im Buche stehen und der schwarze Humor der Vorgänger wurde beibehalten. Die Geschichte rund um Agent 47 hat jede Menge Spaß gemacht, sie hat einige ungeahnte Wendungen und sie ist toll inszeniert worden.

    Das alte Gameplay?

    Auf den ersten Blick hat sich nicht viel bei Hitman getan. Ihr versucht immer noch möglichst lautlos an euer Ziel heranzukommen und es dann zu töten. Wollt ihr den King of Chinatown mit einer Flasche töten oder rennt ihr mit gezückter Waffe auf ihn zu oder versteckt ihr eine Bombe an seinem Auto und löst den Autoalarm aus oder… Es gibt unzählige Möglichkeiten euer Ziel auszuschalten und ihr werdet sicherlich immer wieder gerne in alte Missionen springen, um neue Taktiken auszuprobieren. Jeder Weg hat auch seine ganz eigenen Events bei denen Gespräche nur anfangen, wenn ihr vorher eine bestimmte Sache ausgeführt habt. Ihr werdet viele Kampagnen-Durchläufe benötigen um alle versteckten Gespräche, Witze und vor allem Easter Eggs zu finden. Abseits der Gespräche gibt es noch viele andere Dinge zu entdecken, wie zum Beispiel eine Filmrolle die ihr abspielen könnt. Die Entwickler haben sogar in einigen Sequenzen individuelle Todessequenzen eingebaut und dafür lohnt es sich das Zeitliche zu segnen. Die Verkleidungen sind zahlreich und teilweise äußerst witzig gestaltet. Ihr dürft euch auf einige Überraschungen freuen.

    Neue Fähigkeiten

    Durch den Instinkt Modus habt ihr jetzt die Möglichkeit euch die Laufwege der Wachen, eventuell hilfreiche Objekte und eure Ziele anzeigen zu lassen. Dieser Modus soll die früher übermächtige Minimap ersetzen, doch es hat seine Tücken. Puristen werden sich die Entdeckungsfreude nicht durch diese Funktion kaputt machen wollen und lieber die Laufwege der Wachen in ihren ersten Spielsitzungen studieren. Außerdem können euch Wachen jetzt sogar in einer Verkleidung erkennen und sie schlagen daraufhin Alarm. In den niedrigeren Schwierigkeitsgraden passiert dies nur sehr selten, aber gerade auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad kann euch eine Wache schon mal aus 20 Metern Entfernung enttarnen. Hierdurch werdet ihr dazu gezwungen entweder die ganze Zeit wie in Splinter Cell versteckt zu spielen oder ihr müsst den Instinkt Modus einschalten um hustend am Wachmann unentdeckt vorbei zu laufen. Ihr dürft dieses Feature zeitlich nur sehr begrenzt benutzen, da ihr nur wenig Energie dafür übrig habt. Beim Point-Shooting markiert ihr mehrere Ziele und Agent 47 schaltet diese nacheinander aus. Diese Fähigkeit kostet auch Energie, die ihr später eventuell für ein Versteckspiel benötigen könntet.

    Easy going

    Gerade auf „Normal“ ist uns Agent 47 etwas zu kugelsicher und er kann mit Leichtigkeit eine ganze anrollende Armee niederschießen. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden solltet ihr bei einer Schießerei lieber die Beine in die Hand nehmen, da ihr ansonsten nach wenigen Treffern umfallt. Mittlerweile könnt ihr nicht mehr abspeichern wann es euch passt, sondern ihr müsst an bestimmte Checkpoints kommen, die überall im Level versteckt sind. Ihr könnt Leichen zwar verstecken, aber anscheinend verschwindet der alte Levelabschnitt, wenn ihr einen neuen erreicht. Dadurch müsst ihr euch kurz vor einer verschlossenen Tür nicht mehr Gedanken darüber machen wo ihr die Leichen versteckt, da im verschwundenen Levelabschnitt kein Alarm mehr ausgelöst werden kann. Das Spiel wählt selber die Waffen für die einzelnen Level aus und dies nimmt euch ein kleines Stück von der Entscheidungsfreiheit des Vorgängers.

    Dein eigener Auftrag

    Im neuen Contracts-Modus könnt ihr selber eine Mission erstellen und dabei viele Parameter selber festlegen. Darf Agent 47 gesehen werden, welche Waffen gibt es, welche Ziele gibt es, darf er Gegner töten…? All das und viel mehr dürft ihr entscheiden, aber ihr solltet die Karten nicht zu schwer machen. Bevor ihr sie teilen dürft, müsst ihr sie erst selbst abschließen. Danach habt ihr die Chance eure Freunde herauszufordern und zu sehen, wer die meisten Punkte auf dieser Karte erreichen kann. Durch das verdiente Geld könnt ihr euch neue Sachen für euren Agenten kaufen. Dieser Modus dürfte durch den Einfallsreichtum der Community noch viele Stunden an den Bildschirm fesseln.

    Glacier 2-Technologie

    Die Grafik ist äußerst detailreich und die belebte Welt sieht fantastisch aus. Selbst wenn hunderte Menschen auf dem Bild sind bleibt das Spiel flüssig. Die Zwischensequenzen sehen unglaublich gut aus, aber sie sind auch leicht verwaschen. Es ist beeindruckend, dass dieses Spiel mit den vielen Möglichkeiten und den vielen sich gleichzeitig bewegenden Figuren so flüssig läuft. Die Ladezeiten sind zwar lang, aber die Level laden während im Vordergrund eine Zwischensequenz abläuft. Dadurch wird euch dies erst beim zweiten Durchgang störend auffallen. Wir hatten nur die Möglichkeit die englische Synchronisation zu testen, aber diese ist sehr gut gelungen und ihr dürftet einige bekannte Schauspieler wiedererkennen. IO Interactive hat sich auf ein richtiges Mammutprojekt eingelassen, da sie durch die vielen unterschiedlichen Gespräche sicherlich an die hundert Synchronsprecher in jeder Sprache brauchen.