Rambo als alles vernichtende Terminator Maschine, mit Kampftechniken eines Karate Kid und dem verschlagenen Humor eines Lethal Weapon, fertig ist Blood Dragon. Ob das Spiel weiterhin das Talent zu Überzeugen besitzt, zeigt unser Testbericht.
[box_info]Für FarCry 3: Blood Dragon wird ein Uplay Account benötigt. Dieser kann auf der Uplay Homepage erstellt und die Software runtergeladen werden.[/box_info]Verwirrend?
Das Spiel zum ersten Mal gestartet sind wir erstmal leicht perplex… so bietet das Hauptmenü doch eine sehr einfache Struktur und auch das erste Video hat uns eher an ein 80ger Jahre Game erinnert.
Aber das ist gewollt: Blood Dragon ist angesiedelt auf einer bizarren Open World-Insel, wo das Böse allgegenwärtig ist. Wir befinden uns in einer Vision der Zukunft aus Sicht der 80er. Geschrieben wird das Jahr 2007 und wir sind Sergeant Rex Colt, ein Mark IV Cyber Commando. Die Mission lautet: Mädchen greifen, alle Bösewichte töten und die Welt retten!
Hier erleben wir alle Klischees einer nuklearen Zukunftsvision aus der Ära der VHS-Kassetten, in der Cyborgs, Blutdrachen, Mutanten und Michael Biehn (Terminator, Aliens, Navy Seals) aufeinander treffen.
Das ist auch schon alles was es zur Story zu sagen gibt, mehr müssen wir auch nicht wissen, jetzt wo wir mittlerweile auch den ersten „Spiele-Tipp“ gesehen haben. Das Spiel baut auf einem flachen Humor des 80ger Jahre Action-, Kriegsfilm Genre auf à la Lethal Weapon.
Dabei hangeln wir uns an einer Hauptstory entlang mit zahlreichen Nebenmissionen. Die Nebenmissionen sind dafür von hoher Wichtigkeit. Sie gewähren neue Waffenaufsätze und Modifikationen. Dafür töten wir bestimmte Tiere oder besondere Personen mit vorgeschriebenen Waffen. Weichen wir davon ab, ist die Aufgabe gescheitert. Geiselnahmen sind eine andere Seite der Geschichte, nur „leicht“ unglaubwürdig. Der Hinweis lautlos vorzugehen da sonst Gefangen genommene getötet werden, muss nicht zwingend eingehalten werden. Es genügt auch die feindlichen Soldaten schnell genug auszuschalten oder wahlweise in die Höhle des Löwen zu stürmen und sich schützend vor die Geisel zu werfen.
Gleich zur Sache
Nach einer kleinen Übungseinlage, die Rex schon bei Nummer eins wild verflucht, dürfen wir uns erstmal an die ersten Gegner ranpirschen. Hier gilt es zum ersten Mal den Nahkampf in Form einer Überwältigung von
hinten und anschließendem Ninjastern-Wurf auf das zweite Ziel. Die scheinen auch unendlich vorhanden zu sein, genauso wie uns das Spiel empfiehlt auf der Maustaste rumzuhämmern „da ja doch noch was gehen könnte“.
Einer von nahezu 100% sarkastisch verfassten Tipps. Dennoch probieren wir es. Um den weiteren Nahkampfattacken vorzugreifen: Per Sprung auf einen Gegner fallen wir mit einer Messerattacke über einen Gegner her. Per W/A/S/D können wir sehr nahe weitere Gegner ausschalten. Ist kein Gegner mehr „griffbereit“, springen wir einfach erneut und das Metzelspiel geht von vorne weiter. Dies ist einer der Momente wo wir wieder mal das klassische Gefühl haben wie damals in den Filmen: „Ich bin einer, ihr seid Hunderte… und habt dennoch keine Chance.“
Über Kimme und Korn zu zielen gestaltet sich bei den Waffen recht produktiv. Ausnahme hierbei die Standard Pistole, dann lieber mit dem Laserpointer anvisieren. Die anderen Waffen sind dabei schon etwas glaubwürdiger, überzeugen aber nicht vollends. Dies genießt allerdings ohnehin keine Gewichtung da es schließlich gilt massenweise Gegner aus den Socken zu hauen und dass als Einzelkämpfer à la Rambo.
Fahrzeuge: Standard
Mit dabei, wie aus der FarCry Reihe bekannt, die Fahrzeuge. Die sind zwar wie Sand am Meer zu finden, unterscheiden sich allerdings nicht. 2 Jeeps, einmal mit aufgesetztem Maschinengewehr. Einmal fanden wir sogar einen kleineren LKW, den wir steuern durften. Über das Wasser geht es dann entweder mit einem
Jet Ski oder per Schlauchboot. Der Jet Ski hat hier auch den Nachteil, ohne Bordgeschütz sind wir schnell mal Kanonenfutter.
Was uns dabei besonders gefällt ist die Möglichkeit schwimmend aus dem Wasser ins Schlauchboot zu klettern. Insgesamt gesehen ist Blood Dragon mehr Assassins Creed als FarCry 3 an sich. Aber nicht beliebig, die kletterbaren Stellen sind mit versucht als zufällig zu wirkenden Lichtkabeln versehen. Um größere Distanzunterschiede zu überwinden, schießen wir über teils lange Kabelstränge.
Diese sind sogar recht brauchbar um schnell von höheren Positionen in Täler hinab zu gelangen, per Sprung lassen wir uns auch direkt auf Gegner fallen. Die Resthöhe ist dabei egal, denn genau wie in Borderlands 2 kassiert unser Cyborg keinen Fallschaden.
[pullquote_right]Spielzeit: ca. 10 Stunden[/pullquote_right]Ideal um auch mal schnell das Heil in der Flucht zu suchen. Stützpunkte oder auch kleinere Posten sind mit einem Schild umgeben. Diese schützen zwar vor Eindringen der Blutdrachen, aber nicht vor uns. So schalten wir die Schilde einfach ab und lassen den großen Vierbeinern ihren Spaß bei der Nahrungssuche. Entweder sind wir fies genug und verteilen die Herzen der getöteten Soldaten im Stützpunkt oder flüchten nach draußen um anschließend den Drachen wieder nach draußen zu locken. Dank „zahlreicher Spenden“ des inneren Organs, lassen sich die Drachen nämlich kurzfristig lenken.