Das erste Dragon Ball Spiel für die neueste Konsolen-Generation PS4 und Xbox One ist mit Dragon Ball Xenoverse erschienen. Gleichzeitig dürfen zum ersten Mal auch PC-Spieler in den Genuss eines Spieleablegers kommen. In unserem Test verraten wir euch, ob der neueste Teil an die alten Budokai Teile anknüpfen kann und ob mit der neuesten Konsolen-Generation eine neue Dragon Ball Ära eingeleitet wird. Kamehame Ha…
Gänsehaut für echte Fans
Beim Start des Spiels bekommen wir mit dem eingeleiteten Intro und der Titelmusik „Chala Head Chala“ erst einmal eine Gänsehaut, da macht es auch nichts aus, dass die japanische Version abgespielt wird.
Zu Anfang dürfen wir erste Schlüsselkämpfe in der Geschichte von Dragon Ball bestreiten, zum Beispiel als dreifacher Super-Saiyajin Son-Goku gegen Boo. Anschließend können wir unseren eigenen Charakter gestalten. Zur Verfügung stehen Menschen, Majin, Saiyajin, Namekianer oder Mitglieder der Freezer-Gang, weiblich oder männlich. Zwar kann man seinen Charakter selber gestalten, aber man sollte keine Ausmaße ala Sims erwarten. Ein paar Nasen, Kinns, Haare, Augen und einige Haar-, Haut- und Kostümfarben lässt uns das Spiel auswählen.
Der Trunks der Zukunft hat uns dank der Dragonballs und dem Drachen Shenlong zum Leben erweckt. Er braucht unsere Hilfe. Bösewichte haben wichtige Kämpfe in der Vergangenheit beeinflusst und wir sollen diese mit Schlagfesten Argumenten verhindern. Dabei treffen wir auf alte Bekannte der Saiyajin-, Freezer-, Cell- und Boo-Saga. Für echte Dragon Ball Fans kommt ein wenig Nostalgie auf, Spieler die nur Fan des Beat ‘em Up sind, wird die Story und die Inszenierung wenig zusagen.
Eye of the Tiger
Durch die typischen Dragon Ball Fähigkeiten – Fliegen/Schweben, Feuerbälle verschießen – bietet Xenoverse Abwechslung im Beat ‘em Up Alltag. So muss man auch nicht nur im Nahkampf, sondern auch im Fernkampf achtgeben. Dabei sollte man keine komplexen Tastenkombinationen ala Mortal Kombat erwarten. Fähigkeiten werden mit der Schultertaste und einer der vier Hauptknöpfe (Xbox: A, B, X, Y) aktiviert. Trotz vieler Attacken und Fähigkeiten, sollte man keine taktische Tiefe erwarten. Meistens schlagen wir auf unseren Gegner ein bis unsere Ki-Leiste gefüllt ist, hauen anschließend ab und setzen unsere Fernkampfattacken ein. Zu Anfang sind die Kämpfe relativ einfach, aber ziehen nach einigen Missionen schön knackig an. Verschiedene auswählbare Schwierigkeiten gibt es hingegen nicht.
Der größte Kritikpunkt dürfte aber die sporadische Kamera sein. Bei offenen weitläufigen Gelände stellt diese keine Probleme dar, aber sobald wir uns in engen Räumen, Spalten oder unter Wasser befinden springt die Kamera hin und her.
Die Tokitoki-Welt
Nach einem Kampf erhalten wir Attributs-Punkte, die wir in unseren selbsterstellten Charakter stecken können. Außerdem erhalten wir Zeni, die die Währung in Dragon Ball Xenoverse darstellt. Sind wir mal nicht in der Hauptstory unterwegs befinden wir uns in der Tokitoki-Stadt. Hier können wir uns für unsere weiteren Kämpfe mit Heilkapseln, neue Kostüme, Fähigkeiten oder Objekte eindecken. Zusätzlich können wir uns mit anderen NPC-Zeitkriegern oder Online-Spielern unterhalten. Auch bietet die Welt Nebenmissionen, die sogenannten Parallel-Quest. Dort erhalten wir weitere Items und Erfahrungspunkte. Diese können mit Freunden Lokal oder Online bestritten werden. Außerdem können Online-Turniere oder Versus-Kämpfe (1-VS-1, 2-VS-2 oder 3-VS-3) ausgetragen werden. Viele der Dragon Ball Charaktere – Piccolo, Kuririn, Vegeta – können wir als unseren Meister erhalten, der uns stetig verbessert und neue Attacken beibringt.
Die meiste Zeit unseres Testes konnten wir keine Verbindung zum Xenoverse-Server erhalten. Einige Tage nach Release wurde dies teilweise behoben. So können wir nach X Versuchen und einigen Sekunden oder gar Minuten Wartezeit der Online-Lobby beitreten. Auch kann es vorkommen, dass mitten im Kampf die Verbindung verloren geht. Zusätzlich ist das ganze System umständlich. Sobald die Verbindung gekappt wird, fliegen wir komplett aus dem Spiel ins Hauptmenü. Wir hätten uns gewünscht, dass bei einer verlorenen Verbindung man weiterhin im Spiel bleibt. Dazu kommt: sind wir in der Offline-Lobby können wir nicht vom Spiel in die Online-Lobby wechseln, sondern müssen wieder zurück ins Hauptmenü und erneut ein Versuch starten auf die Online-Lobby zu zugreifen. Haben wir diese Probleme einmal gemeistert, macht der Multiplayer erstaunlich viel Spaß.
Technisch mau
Bei der Technik reißt Dragon Ball Xenoverse keine Bäume aus. Zwar kann das Spiel mit seiner Comic-Grafik einiges verschleiern, trotzdem hätten wir uns gewünscht, dass die Oberwelt und die Planetenoberflächen weniger detailarm wirken. Dazu kommt, dass es keine zerstörbare Umgebung – die bei Dragon Ball Pflicht sein sollte – gibt. Vereinzelnd bröckeln Felsen oder Oberflächen werden angekratzt, aber diese Schäden verschwinden nach einigen Sekunden wieder.
Die Playstation 4- und die Xbox One Version laufen im Gegensatz zur PC-Version nur mit 30 Bildern pro Sekunde. Dafür hätten wir uns auf dem PC eine bessere Kantenglättung gewünscht. Bei der Musik dürfte jedem Dragon Ball Fan das Herz aufgehen, wäre hier nicht die Oberwelt Musik, die nur aus einem Stück besteht und dann doch nach einigen Malen etwas stört.
Fazit
Dragon Ball Xenoverse ist ein Beat ‘em Up für echte Dragon Ball Fans. Endlich kann man seinen eigenen Charakter zum besten Kämpfer des Universums führen. Zwar kann Xenoverse teilweise zur alten Tugend (Budokai) aufschließen, aber ein taktisch revolutionäres Beat ‘em Up sollte man nicht erwarten. Leider wird die ganze Stimmung auch noch mit Server Problemen getrübt. Bricht die Verbindung mal nicht ab, macht es ordentlich Laune seinen Charakter gegen andere Mitspieler zu messen oder zusammen weitere Missionen zu meistern. Technisch hinkt Dragon Ball Xenoverse hinterher. Wieso enthalten die neuesten Konsolen eine Bildframegrenze von 30 Bilder pro Sekunde?
Wirkliche Fans können dank der Story und der Dragon Ball typischen Inszenierung weitere 10% auf die Gesamtwertung daraufpacken.