BioShock Infinite, das von vielen meist erwartete Spiel 2013 wagt den Schritt vom Grusel-Shooter aus Neptuns Tiefen in ein helleres atmosphärisch wundervolles Himmelreich. Ob wir schnell wieder den salzigen Meeresgeschmack vermissen oder die Höhenluft gut vertragen können verrät euch dieser Test.
Wer bin ich?
„Booker DeWitt“ steht auf der kleinen Holzschatulle. Sie enthält eine Pistole, einen Schlüssel eine Postkarte, einige Fotos und eine handgezeichnete Skizze.
Gischt spritzt uns ins Gesicht, das Meer ist unruhig. Doch die beiden Herrschaften die uns das Kästchen gegeben haben scheint das nicht zu interessieren. Booker hat Probleme, eine Schuld die tief sitzt. Das merken wir an Gestik, Sprache und an der düsteren Stimmung. Welche Schuld sich Booker aufgeladen, hat bleibt vorerst unbeantwortet.
„Finde das Mädchen (Elizabeth)“, mehr wissen wir nicht. Wir werden in das Abenteuer geschmissen, ohne jeglichen Anhaltspunkt oder Informationen. Nur den Leuchtturm in der Ferne in Sicht.
Wow sieht das gut aus!
Eine Kapsel! Erinnerungen werden wach. Doch dieses mal geht es nicht in die salzigen Tiefen von Rapture sondern in die Wolkenstadt Columbia!
Wir landen in einem Tempel und die wunderschöne liebevolle Detailtreue beeindruckt uns sofort. Wundervolle Ornamente, Kerzen und Lichteffekte schaffen sofort eine beeindruckende Atmosphäre, die jedoch sobald wir aus dem Tempel steigen sofort Übertroffen wird.
Columbia sieht toll aus! Die Stadt in den Wolken lebt. Wir schlendern durch die Straßen Columbias und nicht selten halten wir inne um Gesprächen zu lauschen, oder einfach mal die Aussicht zu genießen. BioShock schafft es ein glaubwürdiges Kleinstadtleben gekonnt in Szene zu setzen.
Im Gegensatz zu Rapture aus BioShock 1 und 2 ahnen wir schon was Columbia bevorsteht. Ein Paradies in den Wolken, doch der Eindruck trübt. Je länger wir durch Columbia wandeln desto mehr beschleicht uns ein komisches Gefühl.
Aktion nicht zu knapp!
[pullquote_left] Wir können von den Achterbahnfahrten nicht genug bekommen.[/pullquote_left]BioShock Infinite ist nicht nur eine grandiose Geschichte sondern auch ein erstklassiger Ego-Shooter. Sobald wir unsere erste Waffe ergatterten geht’s auch schon los. Mit dem Sky-Hook in der Hand kämpfen wir uns durch die Sicherheitskräfte Columbias. Ob mit Schusswaffen wie z.B. Pistole, Revolver, Maschinengewehr, Schrotflinte, Schafschützengewehr, Minigun und einigen anderen Schießprügel, oder mit einer der 8 Kräfte versuchen wir uns den Weg zu Elizabeth zu bahnen. Dabei erlauben uns die Fähigkeiten unterschiedlichste Vorgehensweisen. Mit dem Krähenschwarm können wir beispielsweise eine Meute angriffslustiger Krähen auf unsere Gegner schicken welche von den pickenden und Angreifenden Krähen abgelenkt und geschädigt werden.
Wir können aber auch eine Krähennest-Falle auf den Boden platzieren, welche ausgelöst wird, sobald Gegner darüber laufen. Jede Fähigkeit und Waffe kann man zudem upgraden, um bei den Fähigkeiten z.B. die Salz kosten zu senken, den Schaden zu erhöhen oder einen komplett neuen Effekt zu erhalten. Desweiteren lassen sich bei Waffen die Genauigkeit, Schaden und Munitionskapazität deutlich steigern. Wir vermissen jedoch die optischen Veränderungen der Waffen, welche noch bei BioShock 1 und 2 möglich waren. Dafür könnt Ihr nun Kleidungen finden die euch einen passiven Bonus verleihen, welche jedoch zweitrangig sind und eher als ein nettes Gimmick zu betrachten sind.
Die Klangkulisse rundet die gelungene Atmosphäre mehr als nur ab. Die stimmige Musik welche aus den Radios ertönt, wie auch viele andere musikalische Untermalungen passen immer perfekt in die Zeitepoche in der sich Bioshock Infinite befindet. Die Sehr gelungene Synchronisation der Charaktere und die Vertonung der Effekte und Waffen wirken glaubwürdig und lassen kaum Wünsche offen.
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Ist das noch ein Singleplayergame?
Nein! Zumindest fühlt sich BioShock Infinite sobald wir Elizabeth gefunden haben, wie ein Coop-Shooter an. Zu stark ist die Präsenz der überaus charmanten und hervorragend designten Elizabeth. Ob durch die ständigen Dialoge zwischen Ihr und Booker oder Ihre Unterstützung im Kampf gegen die Widersacher. So wirft Sie uns im Kampfgeschehen Munition, Salze oder Medipacks zu, sammelt aber auch Geld für uns ein, knackt Schlösser oder zeigt uns sogar Geheimnisse im Laufe des Spiels. Man hat nie das Gefühl alleine durch das Abenteuer zu gehen. Wir haben Elizabeth in unser Herz geschlossen und verspüren immer mehr das Bedürfnis Elizabeth Geschichte zu verstehen und das Geheimnis zu lüften.
Perfekte Erzählung!
[pullquote_right]„Booker, hast du Angst vor Gott?“
„Nein, aber vor dir.“
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Erzählerisch erinnert uns BioShock Infinite an ein Märchen voller Drehungen und Wendungen, zwar etwas verwirrend jedoch immer spannend inszeniert. Durch Zahlreiche Tonaufnahmen die wir finden können lernen wir die meisten Charaktere in Columbia besser kennen. Das wiederholte Durchspielen lohnt sich nicht nur aufgrund der massiven Story, sondern auch dank der liebe zum Detail in der Spielwelt welche beim hektischen vorwärts schreiten übersehen werden kann.
Die spaßigsten Gefechte jedoch sind in der Luft zu erleben. Mit dem Sky-Hook können wir uns wie auf einer Achterbahn auf den Skylines bewegen, die ganz Columbia durchziehen. Rasante Schusswechsel und grandiose Sprünge in einer Atemberaubenden Leichtigkeit machen tierischen Spaß.
Fazit
BioShock Infinite nur einen guten Shooter zu nennen wäre eine Beleidigung. Dieses Spiel ist ein Meisterwerk! Die Grafik passt wundervoll zu der märchenhaft erzählten Geschichte. Hier zeigt sich was aus der alten Unreal 3 Engine rauszuholen ist. Es muss nicht immer gleich fotorealistischer werden, um Eindruck zu hinterlassen. Der beste Beweis ist Elizabeth die durch ihren Blick, ihre Körpersprache und durch die sehr gute Vertonung zum Leben erwacht. Das gute Balancing zwischen Story tiefe, aktionreiche Gefechte, atemberaubende Fahrten an den Skylines und fantastisch gezeichnete Charaktere sorgen dafür das BioShock Infinite nie langweilig wird. Wir können jedem nur raten dieses ganz besondere Spiel zu kaufen. Ihr werdet euch in die Charaktere verlieben und in der Story verlieren.
