Koop-Games sind momentan zweifellos im Trend. Bei der großen Auswahl lohnt es sich natürlich, vor dem Kauf genau zu vergleichen, um das richtige Game für den Couch- oder Online-Koop zu finden! Um euch das zu erleichtern, testen wir heute einen weiteren dieser Titel, nämlich Zorya: The Celestial Sisters aus dem Hause MadLife.
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Story
Zwei Schwestern auf wichtiger Mission
Zorya punktet mit einer starken Story; es geht um die zwei Göttinnen Solveig und Aysu, die auf dem Weg zur Wiedervereinigung sind. Genau genommen ist es Aysu, die zu ihrer Schwester zurückkehrt und auf dem Weg erfährt, dass es in ihrer Abwesenheit zu schrecklichen Zerstörungen kam. Hier kommt der Co-op ins Spiel, denn Aysu kann sich nur durch die Schatten bewegen, die dank Solveigs Fähigkeit, die Zeit und somit das Sonnenlicht zu kontrollieren, geworfen werden.
Wie auch das restliche Design des Spiels ist die Story, um nicht zu viel zu verraten, sehr kreativ und originell. In der momentanen Masse an Koop-Titeln sticht Zorya: The Celestial Sisters somit absolut heraus. Wir fieberten jede Minute des Spiels der Wiedervereinigung der Schwestern entgegen.
Gameplay
Licht und Schatten
In Zorya stehen zwei Spieler vor der Aufgabe, Puzzles zu lösen, die – wie soll es auch anders sein – zunehmend schwieriger werden. Naheliegend ist, dass je ein Spieler Aysu bzw. Solveig kontrolliert. Dabei bewegt sich Aysu auf dem Weg zu ihrer Schwester durch die Level, während letztere die Tageszeit verändert und damit den Stand der Sonne beeinflusst. Durch die entstehenden Schatten kann Aysu weiter voranschreiten. Ziel ist es, einen bestimmten Punkt im Level zu erreichen, um zur nächsten Ebene fortzuschreiten.
In klassischer Manier gibt es natürlich einiges zu finden und zu sammeln. Zwar sind die Collectibles optional, sie eröffnen aber Bonus-Areale, die eine interessante Erweiterung der Hauptstory bieten. Ohne eine gelungene Kommunikation zwischen den Spielern wird es im Laufe des Spiels schwierig, die Puzzles zu lösen. Allerdings stürzte uns auch die empfindliche Steuerung einige Male in den Tod.
Einfallsreiche Spielmechanik mit kleinen Schwierigkeiten
Die Spielmechanik überraschte uns mit einigen Ideen, die einem so nicht in jedem Coop-Titel über den Weg laufen. Neben der Beeinflussung des Sonnenstandes treffen die beiden Schwestern auch auf Gegner und andere Blockaden. Hierfür verfügt Aysu über Fähigkeiten, mithilfe derer sie den Wind kontrolliert und Probleme wortwörtlich aus dem Weg räumen kann. Zudem kann Solveig Feinde mit Sonnenstrahlen außer Gefecht setzen. Außerdem gibt es Hindernisse wie Eisbrocken oder Plattformen, die geschickt überwunden werden müssen.
So gut uns viele der innovativen Spielmechaniken gefallen, so viele Probleme birgt leider die zentrale Aufgabenunterteilung. Während Solveig die Sonne manipuliert, wartet Aysu oftmals einige Zeit – andersherum hat Solveig oft wenig zu tun, während ihre Schwester sich durch das Level bewegt. Somit sind die Wartezeiten für beide Spieler oftmals etwas länger. Trotzdem bewerten wir die zwei völlig unterschiedlichen Spielerlebnisse als sehr positiv, denn es lohnt sich, das Spiel mindestens einmal aus jeder der Perspektiven gespielt zu haben.
Ein kleiner Kritikpunkt ist für uns die Steuerung. Obwohl das Gameplay für die beiden Schwestern sehr unterschiedlich ausfällt, sind hier beide betroffen: Solveig, die die Sonne über eine Top-Down-Ansicht kontrolliert, hadert mit der Genauigkeit der Steuerung, während die Kameraführung bei Aysu unserer Meinung nach optimierbar wären. Darüber hinaus führen die unterschiedlichen Kameraführungen dazu, dass ein Weg zwar aus der einen Sicht begehbar erscheint, die andere Ansicht aber zeigt, dass ein Schatten einige Zentimeter zu weit gewandert ist. Eine weitere Ungereimtheit verbirgt sich in der Länge der Zeit, die Aysu in der Sonne verweilen kann. Manchmal geht man nach gefühlt einer Sekunde K.O., während andere Male einige Sekunden verstreichen dürfen.
Insgesamt ist der Einfallsreichtum der Entwickler dennoch lobenswert und es ist nicht allzu schwer über die Probleme in der Handhabung hinwegzusehen.
Grafik / Sound
Nichts zu meckern gibts es für uns in puncto Grafik. Zorya: The Celestial Sisters bietet stimmungsvolle, hübsche Landschaften und Charaktere. Zwar erinnert der Stil etwas an ältere PS2-Titel, für ein Indie-Game in seiner Preisklasse liefert das Spiel aber eine passende optische Aufbereitung. Im Vergleich zum Gameplay, das wegen der angesprochenen Probleme manchmal frustrierend sein kann, ist die Optik friedlich und beruhigend gestaltet.
Die Musik steht hier eher im Hintergrund. Sie untermalt die entspannte Spielatmosphäre mit ruhigen Klängen – so kommt man tiefenentspannt durch die schwierigen Level! Somit erhält der Soundtrack genauso wie die Grafik ein klares Daumen-Hoch von uns.
Preis / Leistung
Eine Möglichkeit, auch alleine einige Level zu spielen wäre schön, aber für einen Koop-Titel natürlich kein muss. Vorteilhaft, ist, dass der Multiplayer sowohl lokal als auch online spielbar ist. Auch ist zumindest ein einmaliger Wiederspielwert absolut gegeben, da die Spielmechaniken der Schwestern sehr unterschiedlich sind. Weiterhin motiviert das Sammeln von Collectibles motiviert dazu, etwas mehr Zeit in die Erkundung der Welt zu investieren.
Fazit
Alles in allem erhält an mir Zorya: The Celestial Sisters ein solides Koop-Game, das düstere Abende mit seinem Charme erhellt. Optisch sowie inhaltlich ist der Titel äußerst gelungen. Lediglich die Steuerung und deren Feedback auf dem Bildschirm fielen im Test negativ auf. Dafür verspricht das zweigeteilte Spielprinzip interessante neue Gameplay-Ideen, die noch nicht so abgedroschen sind, wie viele andere Koop-Mechaniken.