Zheros – Test / Review

    Na, mal wieder Lust auf ein zünftiges beat ´em up? Dann wäre Zheros für Euch vielleicht einen Blick wert. Ob es das ist und was eigentlich genau hinter Zheros steckt, verraten wir Euch in unserem Test.

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    Das Genre der beat ´em ups hat eine lange und denkwürdige Historie bei uns Videospielern. Im goldenen Zeitalter der späten 80er kamen Perlen wie Double Dragon und Final Fight und zeigten, wie simpel und dennoch zufriedenstellend ein Spiel sein kann. Eine ganz einfache Formel, reduziert auf das Wesentliche und für alle schnell erlernbar. Mit Zheros erhofften sich die Entwickler der Rimlight Studios, an den Erfolg mit der gleichen Rezeptur anknüpfen zu können.

    Zur Story von Zheros muss man gar nicht all zu viele Worte verlieren, weil sie marginal ist: Der handelsübliche Schurke möchte mit seiner Roboter-Armee die Weltherrschaft an sich reißen und wir müssen, na klar, ihn daran hindern. Wir, das sind in diesem Falle unsere beiden spielbaren Figuren namens Mike und Dorian. Während Ersterer der dicke Haudrauf-Typ ist, der eher behäbig ordentlich Schaden austeilt, ist der Andere das akrobatische Leichtgewicht mit flinken, aber schwachen Angriffen. Zheros darf gemeinsam oder solo gespielt werden.

     

    Innerhalb der 18 Levels prügeln wir uns dann durch die unterschiedlichen Stages und zerlegen möglichst alle Gegner in ihre Einzelteile. Die Rollenverteilung ist dabei klar definiert und beide Protagonisten spielen sich recht unterschiedlich. Spielt man alleine, dann gibt es hier und da Abschnitte, in denen einer der Beiden klare Vorteile hat. Hier hilft das simple Ausprobieren.

    Jede neue Zone lässt dann auch neue Gegnertypen auf uns los. Einzig deren Bekämpfung läuft strickt nach dem gleichen Muster ab, wobei man sagen darf, dass Zheros für einen Brawler dann doch einen gewissen Tiefgang im Kombat-System bietet. Die üblichen Klassen bei den Feinden dürfen natürlich nicht fehlen. Es gibt das typische Kanonenfutter, zwischendurch mal etwas hartnäckigere Gesellen bis hin zu den obligatorischen Bossen.  Letztere erfordern natürlich die größte Anstrengung unsererseits und Buttonsmashing ist hier nie eine wirklich funktionierende Option.

    Die unterschiedlichen Stages sind sehr farbenfroh und abwechslungsreich gestaltet. Von vulkanischen Tiefen bis hin zu hoch technisierten Laboren ist alles vertreten. Spielerisch macht es keinen Unterschied, ist aber ganz hübsch anzusehen. Einzig ein paar für das Setting typische Fallentypen, wie etwa stationäre Laser, sind eingestreut.

     

    Das eben angesprochene Kampfsystem bietet eine reiche Vielfalt an offensiven und defensiven Mechanismen. Wie meistens für ein Spiel dieses Genres führt eine Kombination aus beiden zu einem glücklichen Triumph. Und so reihen sich gerne mal eingelaufene Sprungangriffe an ein kleines Kugelfeuerwerk des Ballermanns, während man defensiv mit einem Seitensprung ausweicht oder zum Schutzschild greift. Das Manko hierbei ist, dass es keine klassischen Konter gibt. Mit der Ausweichrolle ist man eigentlich immer auf der sicheren Seite und kann jedweder Feindattacke ausweichen. Das führt dann auch dazu, dass man erreichte Upgradepunkte viel sinnvoller in die offensiven Fähigkeiten pumpt als in die defensiven. Schlussendlich ist ein höherer Damage-Output und eine größere Vielfalt an möglichen Kombos der deutlich bessere Plan in Zheros.

    In puncto Schweregrad ist das größte Hindernis eigentlich der Spieler selbst. Hier und da gerät man zwar in die Bredouille, wenn man verzweifelt nach einem Massenkampf Ausschau nach einem Medi-Kit hält. Aber die eigene Unfähigkeit reitet einen weit öfter in den virtuellen Tod, als es die Gegner machen. In unserem Falle wurden Sprünge zum Frustfaktor Nummer Eins. Da kämpft man sich ellenlang durch unzählige Mobs und am Ende stirbt man, weil man einen Sprung nicht 100% getimed hat und in einen Abgrund stürzt.

    Auf der technischen Seite erlebten wir ein paar Ungereimtheiten. Bei hohem Gegneraufkommen stürzt die Framerate deutlich in den Keller. Wir sind zwar noch weit von einer Ruckelorgie entfernt, aber die Bilder pro Sekunde sinken deutlich und spürbar. Richtig ärgerlich ist es allerdings, dass wir in unserer Spielzeit von rund 7 Stunden ganze 4x zurück zum Playstation-Desktop geworfen wurden – ein unbekannter Fehler ist aufgetreten.

     

    Fazit

    Zheros ist ein sehr generisches beat ´em up geworden, das nicht aus der Masse von Mittelklasse-Titel heraussticht. Das nette Kombosystem lädt zwar zum Ausprobieren ein, letztlich ist so ziemlich alles im Spiel aber austauschbar und wird sich in keinem Spielerkopf als wertvolle Erinnerung manifestieren. Es macht Spaß, sich durch die schier endlosen Massen an Robotern zu kloppen, aber eben mehr auch nicht.

    60% Wertung

     

     

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur