Xenoblade Chronicles gehört mit zu den besten JRPGs, die sich seit vielen Jahren ganz oben in den Charts halten. Mit Xenoblade Chronicles X lieferte Nintendo vor rund 10 Jahren bereits ein Highlight für Wii U, das bei Optik, Gameplay und Story rundum überzeugt hatte. Nun steht die verbesserte Version für Switch in den Regalen und wir haben uns erneut ins Jahr 2025 auf den Planeten Mira begeben. Alles Wissenswerte erfahrt ihr hier im Test zu Xenoblade Chronicles X.
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Am Ende des Konsolenlebens
Xenoblade Chronicles X steht nicht ohne Grund weit oben in der Rangliste der besten Wii U Spiele. Abgesehen von inhaltlichen und spielerischen Elementen erschien das RPG auch nahe am Ende des Konsolenzyklus‘, was immer bedeutet, dass die Entwickler schon viele Erfahrungen mit einer Konsole sammeln konnten. Umso schicker und ausgereifter sehen solche Spätwerke dann natürlich auch im Vergleich zu sehr frühen Titeln aus, logisch.
Nun ist dies wohl die nebensächlichste aller Parallelen beider Spielversionen, denn auch die Switch erreicht langsam aber sicher das Ende der Fahnenstange. Vor wenigen Tagen stellte Nintendo schließlich die Switch 2 vor, die bereits Anfang Juni erscheinen wird.
Den Hauptgrund für diesen Re-Test bietet natürlich die Fragen aller Fragen: Wie stark hat sich Xenoblade Chronicles X für die Switch verbessert? Seit dem ursprünglichen Release auf der Wii U sind ziemlich genau 10 Jahre vergangen und vor allem die Hardware hat sich deutlich verbessert. Da wir bereits das Original von Xenoblade Chronicles X damals für Wii U im Test hatten, verweisen wir an dieser stelle auf eben jenen. → Test Xenoblade Chronicles X. Inhaltlich bleibt es vornehmlich beim Alten, das „Remake“ hat statt dessen optisch zugelegt.
Aufpolierte Technik
Der erste Hingucker betrifft die Auflösung von Xenoblade Chronicles X. Die Wii U war imstande, 720p darzustellen und das schafft die Switch schon im Handheld-Modus. Dockt ihr die Konsole, dann wächst die Anzahl an Bildpunkten auf 1080p und alles sieht schön crispy aus.
Im Gegensatz dazu bleibt es bei der Framerate wie auch schon beim Original bei starren 30 Frames. Einziger Pluspunkt ist hier für die Switch, dass diese 30 Bilder auch gehalten werden können. Wer XCX damals auf der Wii U spielte kann sich vielleicht noch an regelmäßiger Ruckler und kurzes Stocken erinnern, gerade dann, wenn es in die weitläufigen Außenareale ging, wo einfach eine Menge los ist. Diese gehören der Vergangenheit an, aber dennoch sind limitierte 30 Frames schade. Zumal im Code des Spiels bereits ein 60 Frames Modus entdeckt wurde, der sich allerdings nicht freischalten lässt. An dieser Stelle lässt wohl die Switch 2 grüßen und man kann erahnen, dass dieser 60 fps-Modus dann in der kommenden Konsolengeneration Einzug halten wird.
Ein großer Pluspunkt der Switch-Version betrifft die Ladezeiten. Diese sind nun deutlich verkürzt, wodurch der Spielfluss das gesamte Spiel über erhalten bleibt. Auch hier hilft ein Blick zurück zur Wii U, um die Verbesserung besser begreifen zu können. Denn auf der Vorgängerkonsole lagen die Ladezeiten teils sehr deutlich im zweistelligen Sekundenbereich. Bei kurzen Wegepassagen von Punkt A über ein kleines Stück Außenwelt hin zu Punkt B war das rückblickend schon eine kleine Tortur.
Ohrenschmaus
Auf die Ohren gibt es nun auch endlich satten Surround-Sound statt Stereo. Gerade bei solch epochalen Soundtracks, wie sie JRPGs wie Xenoblade Chronicles X oftmals bieten, wird das Hörerlebnis mit Raumklang auf eine neue Ebene gehoben. Oder anders formuliert: Nur Dolby wird diesem Soundtrack gerecht. Für die ingame Sounds gilt natürlich auch, dass sich Dolby einfach fülliger anfühlt bzw. anhört. Damit kommen beispielsweise die mächtigen Skell Maschinen noch ein bisschen wuchtiger rüber.
Online dürft ihr euch mit bis zu 32 Spielerinnen und Spielern auf dem Planeten Mira austoben. Ob einzelne Missionen, Truppaufgaben oder die die kniffligen Nemesis-Kämpfe: Bei uns lief die Verbindung in jedem Match reibungslos und stabil. Abbrüche gab es keine. Voraussetzung zur Nutzung der Online-Funktionen ist natürlich ein laufendes Nintendo Online Abo.
Nicht verbessert wurden leider die Textboxen. Diese haben schon im Original etwas genervt, weil die Schrift bei längeren Texten unfassbar klein ist. Das war auf dem Game-Tablet der Wii U schon unschön und ist es auf der Switch, insbesondere im Handheld-Modus, leider immer noch.
Neuer Skell, neue Schnellaufladung
Findige Spielerinnen und Spieler finden bereits im anfänglichen Charaktereditor kleine Neuerungen. Neue Frisuren und Anpassungen lassen euch deutlich mehr Freiheiten als noch zu Zeiten der Wii U. Warum Nintendo trotzdem ein paar beliebte Designs entfernt hat, bleibt uns ein Rätsel, in der Summe sind es jedoch spürbar mehr. So könnt ihr beispielsweise jetzt auch beliebte Ikonen der Reihe mit etwas Fleißarbeit nachbauen. Später begegnen euch neue Waffen und Ausrüstungen, die für noch mehr Sammelleidenschaft sorgen, als es ohnehin schon ist. Stets auf der Suche nach dem besten Equipment artet es zwar längst nicht so aus wie bei einem Borderlands, aber es kann hier und da schon mal für akribisches Vergleichen der Stats im Menü sorgen.
Ein Highlight im Spiel sind die Skells, die ihr im Verlauf erhaltet. Diese übergroßen Mechs sind extrem mächtig und imposant anzuschauen. Dementsprechend lange müsst ihr auch auf ihre Aufladung warten, bis sie erneut zum Einsatz schreiten dürfen. Für die Definitive Edition für Switch gibt es in XCX einen neuen Typus, den Hraesvelg. Neben den starken Angriffen kann sich die Kampfmaschine in einen Jet verwandeln, wodurch ihr weite Strecken im Nu zurückgelegt habt. Jeder Einsatztyp verbraucht leider ordentlich Sprit, so dass ihr stets zu Pausen gezwungen seid – logisch.
Schnellere Kämpfe
Schnellaufladungen sind ebenfalls neu und ein taktisch vielseitiges Instrument. Während der Kämpfe nutzt ihr Techniken, die alle eine Abklingzeit haben. Hier kommen besagte Schnellaufladungen ins Spiel: Zum Auftakt bekommt ihr im Kampf eine Leiste eingeblendet, die beim Start immer zu 100% gefüllt ist. Nutzt ihr jetzt Techniken und wollt nicht deren Cooldown abwarten, nutzt ihr die Schnellaufladung und die Technik steht direkt erneut wieder bereit zum Einsatz. Allerdings leert sich dadurch die Leiste immer etwas, so dass die Fähigkeiten nicht zu übermächtig werden bzw. ununterbrochen eingesetzt werden können.
Eine letzte kleine, aber feine Neuerung ist der Marker, der euch den Weg zum nächsten Ziel zeigt. In der vorliegenden Definitive Edition von Xenoblade Chronicles X erkennt ihr einen leuchtenden Pfeil, der euch den Weg hin zum nächsten Ziel immer vor Augen zeigt. Damit entfällt das Wegesuchen und der ständige Wechsel hin zur Karte, was den Spielfluss an dieser Stelle deutlich flüssiger hält.
Fazit
Bereits beim Erscheinen war Xenoblade Chronicles X ein absolutes Highlight für RPG-Enthusiasten. Frei von Fehlern war es dennoch nicht und umso schöner ist es, dass Nintendo mit der Definitive Edition für Switch diese zum Großteil bereinigt hat. Wobei manche Dinge erst auf den zweiten und dritten Blick auffallen.
So wurden die die Kosten für Erweiterungen der Heldinnen und Helden grob halbiert, was zu spürbar weniger Grinding führt. Auch die Schnellaufladungen machen Spaß, da die Kämpfe dadurch noch mehr Tiefe bekommen, aber eben auch beschleunigt werden. Der neue Skell trägt ebenfalls zum besseren Spielfluss bei, weil ihr in Jetform nun zügig von A nach B gelangen könnt.
Ansonsten bleibt Xenoblade Chronicles X ein unfassbar schönes (für das, was die Switch darstellen kann) und riesiges Erlebnis. Nach einer mittleren zweistelligen Stundenzahl an Spielzeit haben wir längst noch nicht jedes Gebiet erkundet. Vermutlich wird man hier deutlich über 100h investieren können und dennoch das Gefühl haben, immer und immer wieder neue Areale zu entdecken. Und auch die Story, die euch quer über alle fünf Kontinente jagt und unzählige Nebenquest und Harmoniemissionen anbietet, wird noch ein Stückchen packender und realistischer erzählt. Die Konflikte und Sorgen aller Parteien sind immer wieder greifbar.
So bleibt erneut festzuhalten, dass Xenoblade Chronicles X: Definitive Edition für jeden Fan von großen Erzählungen und Rollenspielen ein absolutes Muss ist.