Warhammer 40,000 Space Marine 2 – Test / Review

    Warhammer 40,000 Space Marine 2 - Der 3rd-Person Shooter im Test

    Bald können sich Spieler erneut in den Dienst des Imperators begeben. Mit Warhammer 40,000 Space Marine 2 erhält der 3rd-person-Shooter-Klassiker von 2011 endlich eine Fortsetzung. Aber wird der neuste Ableger dem Kultstatus des Originals gerecht? Wir konnten vorab in das Spiel reinschauen und verraten euch, worum es in Space Marine 2 geht und ob sich ein Kauf lohnt.

    Story: Titus is back!

    Die Geschichte von Space Marine 2 knüpft direkt an die Ereignisse des ersten Teils an. Nachdem ihr im Vorgänger die Bedrohung auf Graia abgewendet habt und Titus von der Inquisition wegen Ketzerei untersucht wurde, schlüpft ihr erneut in die Rüstung des Space Marines, der inzwischen zum Lieutenant befördert wurde.

    Nach einer Einführung, deren Details wir aus Spoiler-Gründen nicht vorwegnehmen wollen, übernimmt Titus wieder das Kommando über eine Einheit der Ultramarines, um sich der Tyraniden-Bedrohung auf Kadaku und weiteren Planeten zu stellen. In den linearen Levels kämpft ihr euch durch Horden von Aliens und erfüllt dabei unterschiedliche Missionsziele, die wir von Sevastus Acheran erhalten. Fans des Franchise wird dieser Name bereits bekannt sein.

    Die Story nimmt anfangs gemächlich Fahrt auf, zieht dann aber schnell an und schafft es so, auch Neulinge für das 40K-Universum zu begeistern. Für die Hauptkampagne benötigt ihr etwa 12 bis 14 Stunden. Wer danach noch mehr erleben will, kann sich im „Einsätze“-Modus austoben. Hier warten sechs zusätzliche Missionen, die parallel zu bestimmten Ereignissen der Hauptstory spielen. Es lohnt sich, diese Missionen freizuschalten und zu spielen, um das volle Bild der Geschichte zu bekommen.

    Darüber hinaus bieten die Einsätze einen hohen Wiederspielwert, da ihr euren Multiplayer-Marine aufwerten könnt – dazu später mehr. Sowohl die Hauptkampagne als auch die Einsätze können im Koop-Modus mit bis zu zwei weiteren Freunden komplett durchgespielt werden.

    Die Story von Space Marine 2 erfindet das Rad zwar nicht unbedingt neu, liefert jedoch ein ordentliches Actionfeuerwerk ab. Die Geschichte ist eine der größten Stärken des Third-Person-Shooters und dürfte sowohl für Warhammer-Veteranen als auch für Neulinge ein Fest sein.

    Warhammer Space Marine 2 im Test: Es geht gegen die Tyraniden.
    In Space Marine 2 sind die insektenartigen Tyraniden eure Gegner

    Gameplay: Große Waffen und überwältigende Gegnerwellen

    Auch wenn die Story von Space Marine 2 bereits unterhaltsam ist, entfaltet das Spiel seinen vollen Glanz erst im Gameplay-Mix aus Shooter und Hack-and-Slash. Als Titus ballern, prügeln und schnetzeln wir uns durch Horden von Tyraniden und anderen Feinden. Dabei steht uns ein vielseitiges Arsenal zur Verfügung, von verschiedenen Boltern und Meltern bis hin zu Nahkampfwaffen wie dem Energieschwert, Hammer oder dem klassischen Kettenschwert. Besonders beeindruckend sind die Finisher: Sobald Gegner genug Schaden genommen haben, leuchten sie rot auf und können per Knopfdruck zermalmt oder in Stücke gerissen werden. Das sieht nicht nur eindrucksvoll aus, sondern füllt auch eure Rüstungsbalken auf.

    Ein klassisches Deckungssystem sucht man hier vergeblich – stattdessen seid ihr ständig in Bewegung und geht offensiv vor. Bleibt ihr zu lange an einem Ort, werdet ihr schnell von den Feindhorden überrannt. Der Schwierigkeitsgrad ist fordernd, aber fair. Unterstützt werdet ihr dabei von zwei KI-gesteuerten Marines, die im Multiplayer durch echte Mitspieler ersetzt werden können.

    Die KI-Bots leisten solide Arbeit und heben euch auch wieder auf, falls ihr zu Boden geht. Doch mit echten Mitspielern wird Space Marine 2 zu einer regelrechten Action-Orgie. Die Gegner-KI ist ebenfalls beeindruckend: Die Tyraniden stürmen nicht einfach blindlings auf Titus und seine Truppe los. Stattdessen umkreisen sie den Spieler und greifen aus verschiedenen Winkeln an, um ihn zu überwältigen. Schnelles Handeln ist daher entscheidend, um sich gegen die anstürmenden Horden zu behaupten.

    Gadriel und Chairon begleiten Titus auf seinen Missionen. Im Multiplayer übernehmen Spieler die Kontrolle über sie

    Ein kleiner Wermutstropfen: Der Schwierigkeitsgrad passt sich unserer Meinung nach nicht ausreichend an zusätzliche Spieler an, was die Missionen auf höheren Schwierigkeitsgraden spürbar einfacher macht. Trotzdem macht es riesigen Spaß, sich zusammen mit Freunden durch die Tyraniden-Horden zu kämpfen.

    Multiplayer: Stählt euch, meine Brüder! Der Feind rückt näher

    Der Multiplayer ist eine der großen Stärken des Spiels. Es gibt insgesamt drei Hauptspielmodi: Kampagne, Einsätze und Ewiger Krieg.

    Während wir wie eingangs erwähnt in „Einsätze“ verschiedene PvE Missionen erfüllen geht es im „Ewigen Krieg“ gegeneinander. In dreier Teams gehen sich hier Spieler in klassischen Spielmodi wie Eroberung oder Team-Deathmatch ans Leder.

    Während unseres Tests konnten wir diesen Modus nicht umfassend erproben, da sich nicht immer genügend Spieler für das Matchmaking fanden. Die Matches, die wir spielen konnten, waren jedoch genauso schnell und actiongeladen wie die anderen Modi. Ob der PvP-Modus langfristig begeistern kann, lässt sich daher schwer einschätzen. Allerdings hat Focus Entertainment bereits angekündigt, den Multiplayer nach dem Release mit neuen Missionen, Karten, Gegnern und Waffen zu erweitern, was das Potenzial für langfristigen Spielspaß deutlich erhöht.

    In den Modi „Einsätze“ und „Ewiger Krieg“ können Spieler aus sechs verschiedenen Klassen wählen, die jeweils eigene Loadouts und Fähigkeiten mitbringen. So zieht der Taktiker etwa mit Bolter, Pistole und Kettenschwert in den Kampf und kann Feinde durch Scannen markieren, während der Angreifer sein Jetpack und einen Hammer nutzt, um mit wuchtigen Sturzangriffen zuzuschlagen.

    Im Multiplayer können Spieler eine von sechs Klassen wählen

    Jede Klasse bietet ein individuelles Spielerlebnis mit eigenen Vor- und Nachteilen. Neue Waffen und Fähigkeiten werden freigeschaltet, indem man die jeweilige Klasse levelt. Außerdem gibt es optische Belohnungen, mit denen ihr die Farben und Verzierungen eurer Space Marine-Rüstungen bis ins kleinste Detail anpassen könnt. Wer nicht in den Farben der bekannten Space Marine-Orden kämpfen möchte, kann sich so seinen ganz eigenen Orden erschaffen.

     

    Ein großer Nachteil ist allerdings, dass die Klassen in den Modi „Ewiger Krieg“ und „Einsätze“ getrennt voneinander gelevelt werden. Das mag einige Spieler länger motivieren, führt jedoch zu einem doppelten Grind, der auf Dauer nicht unbedingt Spaß macht. Positiv ist immerhin, dass die freigeschalteten kosmetischen Items in beiden Modi verwendet werden können.

    Ton & Technik: Wunderschöner Krieg

    Damit ihr euch während der Gefechte in den verschiedenen Modi voll auf eure Gegner konzentrieren könnt, setzt Space Marine 2 auf ein minimalistisches UI, das abseits der Kämpfe fast vollständig ausgeblendet wird. So könnt ihr die beeindruckende Welt des Third-Person-Shooters in vollen Zügen genießen. Der Titel bietet nicht nur packendes Gameplay, sondern ist auch optisch ein echtes Highlight, das mit vielen Details glänzt. Von dichten Dschungeln über riesige Gebäude bis hin zu den fein ausgearbeiteten Waffen und Fahrzeugen – überall spürt man die Liebe zum Detail.

    Alle Designs sind dabei originalgetreu umgesetzt, sodass vor allem Fans des Warhammer-Universums auf ihre Kosten kommen. Die düstere Atmosphäre des Krieges wird hervorragend eingefangen: Blutige und schlammige Schlachtfelder, Einschlagkrater und gefallene Soldaten zeugen von der Brutalität des Konflikts. Zudem tragen die Gespräche der Space Marines und Soldaten dazu bei, das Setting lebendig zu gestalten.

    Auch die akustische Kulisse weiß zu überzeugen. Die Waffen klingen wuchtig und bei den Finisher-Moves wird mit Splatter-Effekten nicht gespart, was die Kämpfe noch intensiver wirken lässt.

    Das Spiel wurde sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck getestet. Auf Valves Handheld ist es aktuell jedoch nicht zu empfehlen: Selbst bei niedrigsten Einstellungen mit FSR2-Unterstützung kommt es nur auf 20-25 FPS. Die Entwickler haben allerdings bereits angekündigt, sich bis Ende des Jahres um die Performance auf dem Steam Deck zu kümmern.

    Auf dem PC hingegen läuft Space Marine 2 flüssig. Während des Tests traten keine Ruckler, FPS-Einbrüche oder Abstürze auf. Wer Warhammer 40,000 Space Marine 2 am PC erleben möchte, sollte folgende Systemanforderungen mitbringen:

    Minimale Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10/11 64-bit
    • Prozessor: AMD Ryzen 5 2600X, Intel Core i5-8600K
    • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 580 (6GB), NVIDIA GeForce GTX 1060 (6GB)
    • Speicherplatz: 75 GB

    Empfohlene Systemanforderung

    • Betriebssystem: Windows 10/11 64-bit
    • Prozessor: AMD Ryzen 7 5800X, Intel Core i7-12700
    • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 6800XT (8GB), NVIDIA GeForce GTX 3070 (8GB)
    • Speicherplatz 75 GB

    Welche Editionen gibt es?

    Für alle, die es kaum erwarten können, in die Welt von Space Marine 2 einzutauchen, stehen verschiedene Versionen zur Auswahl:

    Standard-Edition (59,99 €):

    • Basisspiel
    • Vorbesteller-Bonus: Macragges Chosen DLC

    Gold Edition (79,99 €):

    • Basisspiel
    • Vorbesteller-Bonus: Macragges Chosen DLC und 4 Tage Early Access
    • Season Pass
    • Gold Edition Steelbook (nur in der physischen Version erhältlich)

    Ultra Edition (99,99 €):

    • Basisspiel
    • Inhalte der Deluxe Edition und Vorbesteller-Bonus
    • Ultramarines Champion Pack

    Collectors Edition (249,99 €):

    • Basisspiel
    • Inhalte der Deluxe und Ultra Edition sowie Vorbesteller-Bonus
    • Figur von Lieutenant Titus im Kampf gegen einen Tyraniden
    • 172-seitiges Hardcover Buch

    Fazit: Das Spiel auf das Fans gewartet haben

    Warhammer 40,000 Space Marine 2 ist genau das, was die Entwickler versprochen haben – ein actiongeladener Third-Person-Shooter. Die Story und die Einsätze bieten nicht nur jede Menge Spaß, sondern erzählen auch eine interessante Geschichte. Es macht großen Spaß, sich durch die Tyraniden-Horden zu kämpfen, sei es allein oder im Koop-Modus mit Freunden.

    Obwohl das Gameplay nichts grundlegend Neues bietet, wird es durchweg richtig umgesetzt. Ein kleiner Kritikpunkt ist das Balancing im Multiplayer, das noch etwas Feinschliff benötigt, um die PvE-Missionen auch im Team herausfordernd zu halten. Auch der PvP-Modus ist unterhaltsam, jedoch müsste der Grind in den beiden Multiplayer-Modi nicht getrennt sein.

    Visuell und akustisch beeindruckt Space Marine 2 mit eindrucksvollen Levels und kräftigen Soundeffekten. Fans des Franchise werden hier voll auf ihre Kosten kommen, aber auch Warhammer-Neulingen empfehlen wir, diesem Shooter eine Chance zu geben.

    Ihr wollt euch ein Bild von Space Marine 2 machen? Dann haben wir hier den aktuellen Trailer für euch:

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    Mehr Informationen

    Wir bedanken uns bei Focus Entertrainment und Saber Interactive für die Bereitstellung eines Review-Keys. Eine Beeinflussung seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.