Wagt euch in den unbekannten Weltraum im Namen des Gott-Imperators. „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ schickt Spieler in die weit entfernte Zukunft des 41. Jahrtausends und erstmals in der Geschichte des Franchise in ein waschechtes CRPG. Bereits in unserer Vorschau haben wir grob umrissen, worauf sich Spieler freuen konnten. Nachdem wir in der Redaktion von Game2Gether einige Stunden in das Spiel versenken konnten, verraten wir, wie sich „Rogue Trader“ spielt und ob es einen Blick wert ist.
Story: Bereist die Koronus-Ausdehnung
In „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ schlüpfen Spieler in die Rolle eines Nachkommen der Freibeuterdynastie „von Valancius“. Der Spielercharakter wird vom derzeitigen Oberhaupt Lady Theodora gemeinsam mit weiteren Erben auf ihr Schiff eingeladen, um den Nachfolger und nächsten Besitzer des Handelsbriefes zu bestimmen.
Als Rogue Trader (Freihändler) wird es das Ziel des Charakters sein, sein eigenes Handelsimperium zu erschaffen. Dazu bereist der Spieler an Bord seines Leerenschiffes die kaum kartographierte Koronus-Ausdehnung auf der Suche nach Ruhm und Reichtum. Die Region ist eine entlegene Provinz des Imperiums und umfasst das sogenannte „Gebiet der Leere“.
Was Spieler in der Koronus-Ausdehnung erwartet und welche Gefahren hier lauern, verraten wir aus Spoiler-Gründen nicht, denn die Geschichte von „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ gehört zu den größten Stärken des Spiels. Die Story wartet mit viel Spannung und Twists auf. Die Geschichte beschäftigt dabei rund 80 Stunden. Wer alles sehen und erleben möchte, sollte deutlich mehr Zeit einplanen.
Gameplay:
Bevor es jedoch losgeht, muss zunächst ein Charakter erstellt werden. Auch hier glänzt das Spiel durch zahlreiche Möglichkeiten. Von einfachen optischen Anpassungen, über die Wahl der Heimatwelt und des Ursprungs, die dunkelste Stunde des Charakters bis hin zur Wahl des Doktrins und wesentlichen Eigenschaften. Selbst das Raumschiff ist Teil der Charakterstellung. Haben sich Spieler durchgearbeitet kann es auch schon losgehen.
Das Spiel verfolgt die klassische CRPG-Formel. Aus der isometrischen Ansicht bewegen Spieler ihren Charakter und dessen Begleiter durch die Welt, interagieren mit Charakteren und Objekten und erfüllen Quests. Kommt es zum Kampf wechselt das Spiel in ein rundenbasiertes System.
„Warhammer 40,000: Rogue Trader“ folgt dabei der gleichnamigen Pen&Paper Vorlage. Jeder Charakter verfügt über seine eigene Bewegungsrate. Angriffe und Interaktionen innerhalb eures Zuges verbrauchen Aktionspunkte. Der Rogue Trader und seine Gefährten können im Kampf mächtige Fähigkeiten einsetzen, angreifen oder in Deckung gehen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Beim Gameplay spürt man die Erfahrung die Owlcat Games bereits in der Pathfinder-Serie gemacht haben. Spieler werden auch nicht einfach ins kalte Wasser geworfen, sondern man gibt ihnen zahlreiche Tutorials und Tool-Tipps an die Hand, um die vielen Mechaniken des Spiels zu lernen.
Nach Abschluss des ersten Kapitel werden die Gameplay-Mechaniken noch um Weltraumkämpfe erweitert. Der Ablauf der Kämpfe unterscheidet sich hier jedoch drastisch von den Bodenkämpfen. Das Leerenschiff verfügt über unterschiedliche Systeme wie Waffen und Schilde, die von den Partymitgliedern bedient und in jedem Zug eingesetzt werden können.
Da ein Schiff jedoch im Weltraum nicht still steht, müssen es Spieler in jeden Zug um eine Mindestanzahl an Feldern fortbewegen. Dabei nimmt es Rogue Trader zum Teil sehr genau, denn Masse und Trägheit des Schiffes werden Berücksichtigt. Soll heißen: Wenn das Schiff Wenden soll, muss zum Teil eine große Kurve geflogen werden. Wie auch die Truppe am Boden, kann das Leerenschiff auch aufgewertet werden, darunter etwa neue Schiffspanzerungen.
Technik
Um der Koronus-Ausdehnung und dessen Bewohnern in „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ Leben einzuhauchen nutzen die Entwickler die Power der Unity Engine. Die Areale innerhalb sind liebevoll gestaltet und bleiben der Tonalität des Franchise treu – von imposanten Hallen, über dreckige Industrieareale bis hin zu Großstädten ist alles dabei. Das Design der Einheiten orientiert sich dabei dicht an der Vorlage, besonders eindrucksvoll sind die mächtigen Rüstungen der Space Marines. Insgesamt erzeugt „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ ein stimmiges Bild, welches die düstere Zukunftsvision gut widerspiegelt. Die Animationen wirken jedoch leider zum Teil recht hölzern, was im Gewusel des Kampfes aber nicht weiter auffällt.
Das UI ist genretypisch. In der oberen Mitte des Bildschirmes finden sich die Portraits des Rogue Traders und dessen Begleiter. In der Leiste am unteren Bildschirmrand werden hingegen die Fähigkeiten und Items des aktuellen Charakters angezeigt, hier finden sich auch Buttons für die Inventar- und Charakterverwaltung. Auf der linken Seite wird in Kämpfen angezeigt, welcher Charakter wann seinen Zug machen darf. Insgesamt macht das UI einen aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck.
Wer „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ auf dem PC spielen möchte, muss keine gigantischen Hardwareanforderungen erfüllen. Auch auf schwächeren PCs läuft das CRPG problemlos:
Minimale Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: Intel Core i5-4590T (2.GHz)
- Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon RX Vega 6, Intel HD Graphics
- DirectX Version 11
- 40GB Speicherplatz
Empfohlene Systemanforderung
- Betriebssystem: Windows 10
- Prozessor: Intel Core i5-6400 (2,70GHz)
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon RX 570, NVIDIA GeForce GTX 1050Ti
- DirectX Version 11
- 40GB Speicherplatz
Getestet wurde das Spiel sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck. Und auch auf dem Handheld läuft das Spiel wunderbar. Natürlich muss man, sofern man keine Maus an das Steam Deck angeschlossen hat kleine Einbußen bei der Steuerung hinnehmen. Dafür läuft der Titel ohne Probleme auf mittleren Einstellungen. Insgesamt läuft das Spiel auf beiden Plattformen sehr gut. Während unseres Tests sind keine Grafik-Bugs, Framerate-Drops oder Abstürze aufgetreten.
Ton
Die Dialoge und Zwischensequenzen sind zum Teil in Englisch vertont, es gibt jedoch deutsche Texte. Diese sind jedoch teilweise Fehlerhaft, so findet sich in den Optionen etwa zweimal die Option zum An- und Ausschalten der Bluteffekte und auch in den Dialogen finden sich kleinere Rechtschreibfehler. In den Dialogen stehen in typischer CRPG-Manier mehrere Dialogoptionen zur Auswahl, um dem Charakter einen persönlichen Touch zu verleihen.
Eine Vollvertonung gibt es nicht, Spieler müssen sich darauf einstellen teilweise sehr viel Text zu lesen. Insgesamt ist die vorhandene Vertonung jedoch gelungen und auch musikalisch macht Rogue Trader alles richtig. Die Sounds setzen die Spielwelt und dessen Geschichte passend in Szene. Die Kampfmusik ist episch und untermalt das Geschehen auf dem Bildschirm.
Fazit
„Warhammer 40,000: Rogue Trader“ ist eine wahre Bereicherung für das Warhammer-Franchise und bringt frischen Wind mit sich. Es ist nicht nur ein unterhaltsames und forderndes Rollenspiel, sondern liefert auch eine spannende Geschichte mit vielen Stunden Spielspaß. Auf der Reise durch die Koronus-Ausdehnung lernt man die liebevoll geschriebenen Charaktere und ihre Beweggründe besser kennen.
Das Gameplay ist vor allem auf den höheren Schwierigkeitsgraden recht fordernd und verlangt strategisches Denken. Anhänger des Warhammer-Franchise und Fans des CRPG-Genre kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer etwa nach „Baldur’s Gate 3“ weitere Spiele dieser Art sucht, sollte „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ auf jeden Fall eine Chance geben. Aber auch Genre-Neulingen wird der Einstieg dank vieler Tool Tipps, Tutorials und den variablen Schwierigkeitsgraden leicht gemacht. Alles in allem bietet „Warhammer 40,000: Rogue Trader“ eine tolle Spielerfahrung. Klare Kaufempfehlung.
„Warhammer 40,000: Rogue Trader“ ist seit dem 07. Dezember 2023 den PC, PS5 und Xbox Series S/X verfügbar. Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:
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