Valkyrie Elysium Review

    Mit Valkyrie Elysium bringt Square Enix dieses Jahr einen neuen Teil des zehn Jahre alten JRPGs zurück auf die Monitore und Konsolen. Nach dem DS Spiel Coventant of the Plume ruhte die Valkyrie Reihe eine sehr lange Zeit. Das Spiel ist auf den Plattformen PC via Steam, PS4 und PS5 verfügbar. Wir haben das Spiel für PC zur Verfügung gestellt bekommen.

     

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    Ein paar Worte zur Story

    Bevor wir in das Review eintauchen, vorab noch ein paar Worte zur Story:

    Allvater Odin ruft zu den Waffen! Aber nicht irgendeinen Krieger, sondern seine Walküre Maria.Odin wurde im Kampf gegen Fenrir schwer verwundet und gleichzeitig rollt die Götterdämmerung Ragnarök auf die Welt zu. Walküre Maria folgt dem Eid, den sie Odin einst geschworen hat und zieht als letzte Hoffnung der Menschheit in den Kampf, um sie alle vor dem Untergang zu bewahren.

    Irgendwo muss es anfangen …

    Wir beginnen das Spiel auf einer Glockenblumenwiese. Walküre Maria wacht ohne jegliche Erinnerungen an ihre Vergangenheit an einem idyllischen, ruhigen Ort auf. Umgeben von Bergen und Wiesen. Bis eine männliche Stimme ertönt, die ihr auf seltsame Art und Weise vertraut vorkommt. Diese Stimme begleitet Maria für eine Weile, bis sich während des Tutorials eröffnet, dass es niemand Geringeres als Odin höchst persönlich ist, der zu der Walküre spricht.

    Quelle: Square Enix

    Odin bittet seine Kriegerin zu einer dringenden Audienz in seinem eindrucksvollen Thronsaal. Sie ist ihrem Eid verpflichtet, den sie Odin gegenüber geschworen hat. Als Odin sie bittet, alles zu tun, um den drohenden Untergang aufzuhalten, leistet sie dem natürlich Folge.

    Furchtlos stellt sich Maria ganzen Armeen von Monstern, die wie eine Abrissbirne durch die Ländereien streunen und alles auf ihrem Wege zerstören. Es gilt aber auch, nicht nur den Kampf zu kämpfen, sondern alle wichtigen Gegenstände einzusammeln, die helfen können, Ragnarök abzuwenden. Sie setzt alles daran, Odins Wunsch zu erfüllen – dabei erkennt sie das doppelte Spiel des Göttervaters nicht, denn ihre Ergebenheit macht sie blind.

    Auf! Die Welt retten!

    Zwischen 20 und 30 Stunden folgt der Spieler der Walküre durch verlassene Burganlagen, steigt auf Berggipfel, streift durch mächtige Wälder und vom Kampf gezeichnete Städte und Dörfer. Menschen trifft sie nicht an. Dafür aber begegnen dem Spieler und der Walküre verschiedene Boten des Untergangs.

    Begleitet wird Maria auf ihrem Weg von sogenannten Einherjar – Geister, die ihr mit ihrer Magie im Kampf zur Seite stehen. Anfangs begleiten uns zwei Einherjar, deren Magie auf Blitz und Eis basiert. Jedes Monster in Valkyrie Elysium verfügt über ein eigenes Element – unter anderem Eis, Feuer, Licht oder Dunkelheit. Die Walküre ist zwar mit ihren Waffen sehr gut ausgerüstet und weiß auch, wie man damit umgeht. Aber letztlich ist es doch die Magie, die sie oder ihre Einherjar einsetzen, die einen Kampf schnell und sauber entscheiden kann.

    An der Energieleiste des jeweiligen Gegners kann nach wenigen Angriffen bereits abgelesen werden, welche Art von Magie den größten Schaden hinterlässt, sodass entsprechend die Strategie im Kampf angepasst werden kann. Was uns an dieser Stelle auch schon zum Kampfsystem führt.

    Das Kampfsystem im Spiel

    Valkyrie Elysium kehrt mit grundlegenden Veränderungen zurück und die größte wird wohl das Kampfsystem sein. Mit Valkyrie Elysium wendet sich die Spielreihe ab von dem turn-basierten Combat-System und geht hin zu einem neuen actiongeladenen Hack-And-Slay-Style. Das holt vor allem neue Spieler ab, die mit dem alten Angriffssystem möglicherweise nichts anfangen konnten. Mag aber auf der anderen Seite alteingesessene Fans der Serie abschrecken oder gar verscheuchen.

    Quelle: Square Enix

    Leider geht in dem Kontext etwas verloren, worauf in früheren Spielen der Fokus lag: Charakterentwicklung und Worldbuilding. Die schnellen Kampfszenen machen Spaß, keine Frage, aber das Kampfsystem wird schnell langweilig und generell stellen Gegner keine große Herausforderung dar, nachdem man einmal den Bogen raushat. Finesse ist hier nicht mehr gefragt. Stattdessen gilt hier die Devise: Mehr ist mehr.

    Optische Gestaltung

    Die optische Gestaltung des Spiels wirkt im ersten Augenblick simpel, aber dennoch wunderschön. Wir bewegen uns mit Walküre Maria in einer Welt, in der das Auge fürs Detail auf jeden Fall gern hinschaut.

    Quelle: Square Enix

    Wie man es von Square Enix gewöhnt ist, sind die Charakterdesigns einmalig schön. Anfangs mag es etwas gewöhnungsbedürftig sein, denn die Designs als solche weisen einen doch sehr gemalten Stil auf. Etwas, das jedoch nicht ablenkt und dem Spiel einen ganz eigenen Charakter verleiht. Davon abgesehen bewegen wir uns in einer recht simplen Welt, die trotzdem nicht einfach wirkt.

    Ein paar Worte zur Story

    Ich muss zugeben, dass ich sehr gespannt war auf das Spiel. Valkyrie Elyisum brachte auf jeden Fall das Potential mit, großartige Elemente der nordischen Mythologie zu verarbeiten und mit Leben zu füllen. Die Story handelt einem Krieg zwischen Göttern und mystischen Gestalten, die uns inzwischen sicherlich alle etwas sagen. Odin, Allvater und Herrscher von Asgard, Fenrir und die Apokalypse Ragnarök. Diese Elemente bringen ein solches Potential mit sich, dass es hier jedoch fast verschwendet wirkt.

    Bis auf Walküre Maria und Odin begegnen wir in den ersten Stunden keiner richtigen Person. Und trotzdem dauert es Ewigkeiten, bis sich der Fokus auf die Charakterentwicklung liegt und der Hauptkonflikt auch nur in die Nähe kommt. Es dauert sogar noch länger, bis das Spiel den Höhepunkt eröffnet. Generell aber lässt sich sagen, dass der Spielspaß hier an diesem Punkt – bezüglich der Story – einbricht, denn der Plot stellt sich als sehr vorhersehbar heraus. Alles, was einen Wow-Effekt hätte, vergeht deswegen leider ein bisschen mit einem Schulterzucken, weil es bereits erwartet wurde.

    Valkyrie Elysium – Unter Fazit

    Valkyrie Elysium entführt den Spieler in eine schöne, wenngleich auch etwas leere, leblose Welt. Sicher, viele Monster und Gegner begegnen einem auf dem Weg durch Midgar. Aber letztlich ist es doch so, dass viele Elemente, die man sonst von einem Square Enix Game gewohnt ist, nicht vorhanden sind.

    Der Spielspaß – der richtet sich sicherlich nach dem, was die Spieler erwarten. Für diejenigen, die ein Kampfsystem jenseits des Hack-and-Slay erwartet haben, werden hier mit hoher Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden. Diejenigen, die ein anspruchsvolles RPG erwarten, ebenso.

    Aber für all diejenigen, die ein Gamingerlebnis mit nordisch inspirierter Story suchen und sich für ein paar Stunden in einem grafisch schön aufbereiteten Game verlieren wollen, ist Valkyrie Eylsium sicherlich die richtige Wahl. Das leicht verständliche Kampfsystem holen auch Gamer ab, die viel Erfahrungen mitbringen.

    Alles in allem macht das Spiel Spaß, wenn man nicht allzu viel erwartet und seine Ansprüche in puncto Combat- und Magiesystem sowie Storytelling, Charakterentwicklung und Worldbuilding ein kleines bisschen nach unten korrigiert. Hier wurde zwar massiv Story-Potential verschenkt, dennoch handelt es sich bei Valkyrie Elysium um ein kurzweiliges Spielerlebnis, das sich vor allem für diejenigen Gamer unter uns eignet, um in das Square Enix-Universum einzutauchen.

     

     

    Die Steam-Version von Valkyrie Elysium wurde Game2Gether zur Verfügung gestellt. Das Review wurde ohne Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers verfasst und spiegelt die losgelöste Meinung des Redakteurs wieder.

    Als gebürtiges Dorfkind, das schnell der langweiligen Realität entfliehen wollte, entdeckte ich Bücher, Manga, Filme und Games früh als eine Art Realitätsflucht. Als Autor von Sci-Fi- und Fantasyromanen zieht es mich immer zum geschriebenen Wort. Deshalb studierte ich Germanistik und Anglistik, machte meinen Bachelorabschluss und begann bei der Zeitung zu arbeiten. Erst bei einer Lokalredaktion, dann beim Radio und aktuell als Redakteur in der Unternehmenskommunikation. Game2Gether ist ein Ausgleich, ein Portal in die Welt von Fantasy und Sci-Fi, gefüllt mit Games und Büchern. Deswegen bin ich hier unter anderem in der Gaming-, Film- und auch Manga-Sparte tätig.