Unusual Findings – Test / Review –

    Unusual Findings

    Point & Click, die 80er-Jahre, drei Teenager und Außerirdische…. hört sich doch nach einer guten Mischung an. Unusual Findings hatte sich auf der Gamescom 2022 vorgestellt und ist mittlerweile auf allen aktuellen Konsolen und für PC erschienen. Als Letztes folgte nun die Veröffentlichung auf der Nintendo Switch. Jetzt endlich haben wir uns den Titel genauer angeschaut. Begleitet uns in unserer Review und zurück in die 80er-Jahre.

    Unusual Findings

    Nachdem Vinny den Garten der Nachbarin in die Luft gejagt hat, bekommt er erst einmal ordentlich Hausarrest aufgebrummt. Dabei stehen doch wichtigere Dinge an. Eigentlich möchte er gemeinsam mit seinen Freunden Nick und Tony dem neuen Kabelreceiver einen Pay-TV-Kanal für Erwachsene entlocken. Nachdem die Prioritäten von Teenagern weniger zu den elterlichen Anordnungen als eher zu jugendlichem Übermut tendieren, schleicht sich Vinny aus dem Haus und trifft sich mit seinen Freunden Nick und Tony.

    Das Trio bekommt zwar irgendeinen Kanal über den Receiver, jedoch zeigt dieser anstatt nackter Tatsachen das Notsignal eines außerirdischen Raumschiffs nach einer Bruchlandung im Wald in der Nähe der Stadt.

    Also machen sich die Jungen auf in den Wald und werden Zeuge, wie das Alien einen Ranger ermordet. Völlig erschrocken versuchen sie die Bewohner des Ortes zu warnen, jedoch schenkt Ihnen niemand Glauben. Somit liegt es an den drei Teenagern, die Invasion der Aliens zu verhindern und die Welt zu retten.

    Wiederspielwert

    Die Story bietet aber durchaus mehr als nur die Suche nach dem Alien. Die Reise führt u. a. auch in die Nachbarstadt und in einen streng geheimen Firmenkomplex und auf die Spur einer großen Verschwörung. Für den Wiederspielwert ist auch gesorgt, da Ihr immer wieder, je nach Spielerentscheidung, unterschiedliche Lösungswege beschreiten könnt.  Insbesondere das Finale, welches Ihr nach rund 8 Spielstunden zu sehen bekommt, gestaltet sich auf jedem der insgesamt drei Wege vollständig anders. Auch bereits vor dem Ende gibt es mehrfach Situationen, die sich, je nach Eurer Entscheidung, auf die Geschichte auswirken. Wer mag, kann sich also erneut ins Abenteuer stürzen und auch die anderen Wege beschreiten.

    Gameplay

    Die Geschichte erzählt sich durch die Dialoge. Dazwischen gilt es, wichtige Objekte zu finden, diese ggf. zu kombinieren und damit die teilweise recht kniffligen Rätsel zu lösen. Ganz in alter Point and Click Manier, könnt Ihr mit Gegenständen und Personen interagieren und so die Geschichte vorantreiben. Das namensgebende Point & Click läuft dabei immer gleich ab. Mit dem Zeiger erkundet Ihr den Bildschirm und könnt verschiedene Gegenstände oder Personen anklicken und dann mit diesen interagieren. Per Tastendruck könnt Ihr Euch übrigens auch direkt interessante Items anzeigen lassen.

    Mit Hilfe der Karte kommt Ihr auch schnell an alle für die Handlung wichtigen Orten.

    Die Rätsel und Kombinationsmöglichkeiten der aufgefundenen Items reichen von recht simpel bis hin zu richtig knifflig. Steht Euer Charakter länger ratlos an einer Stelle herum, gibt es noch ein wenig Hilfe. So teilt Euch der Protagonist selbst seine Gedanken mit, die Euch letztlich zur Lösung verhelfen.

    Setting

    Die 80er-Jahre des vergangen Jahrhunderts brachten jede Menge merkwürdiger Mode- und Frisuren hervor. Gleichzeitig war es aber auch das Jahrzehnt genialer Musik, großartiger Kinofilme und natürlich auch epischer Videogames. Ältere PC-Gamer erinnern sich sicherlich noch an das ein oder andere Text-Adventure. Den nächsten Schritt auf der Evolutionsstufe bildeten dann die Point & Click-Adventures. Unusual Findings taucht mit seinem gesamten Setting tief in die Grundstimmung dieses Jahrzehnts ein. Der Pixel-Retro-Look, die Arcade-Games, die Frisuren und die Klamotten bis hin zu den Bonanza-Fahrrädern der abenteuerlustigen Teenager: der 80er-Jahre-Vibe ist allgegenwärtig.

    Bild und Ton

    Die Retro-Pixel-Optik ist natürlich gewollt und fester Bestandteil des gesamten Spielkonzepts. Das ist zwar zunächst natürlich recht charmant, wirkt aber heutzutage dann doch irgendwie aus der Zeit gefallen. Die Vertonung allerdings ist wirklich gekonnt. Die Sprecher leisten hervorragende Arbeit und hauchen den vielen interessanten Figuren Leben ein. Einziger Wermutstropfen hierbei: die Sprachausgabe gibt es leider nur auf englisch. Dafür dürfen sich deutschsprachige Spieler an dem recht ordentlichen Bildschirmtext erfreuen, der zwar ein paar Übersetzungsschwächen aufzeigt, aber eben insgesamt in Ordnung ist.

    Die konsequente Retro-Stimmung bekommt mit der Hintergrundmusik noch das Extra-Sahnehäubchen. Auf die Ohren gibt es den typischen Gaming-Sound der 80er-Jahre-Games und darüber hinaus noch diverse Lizenz-Songs, wie etwa ‚You Spin Me Round (Like a Record)“ von Dead Or Alive.

    Probleme

    Leider gibt es auch einige Spielmomente, die unnötig schwierig sind. Gerne immer dann, wenn das Spiel die gewohnte Steuerung verlässt. Zum Beispiel müsst Ihr in einer Stelle im Spiel einen bestimmten Gegenstand anpusten. Hierfür muss sich der Gegenstand aber genau an einem ganz bestimmten Platz befinden. Als Option wird aber „anpusten“ nicht angeboten und letztlich, nach mehrfachem herumprobieren, müssen wir ihn ansprechen. Dies funktioniert natürlich nicht, solange sich der Gegenstand im Inventar befindet.An einer anderen Stelle im Spiel müssen wir an einen Ort anklicken, der keine eigene Schnellreisestelle besitzt. Die Lösung eröffnet sich letztlich nur per Zufall.

    Das mögen alles insgesamt keine wirklichen Probleme sein, hemmen aber den Spielfluss von Zeit zu Zeit schon erheblich. Der überwiegende Anteil der Rätsel sind jedoch logisch nachvollziehbar und bestehen aus klassischen Inventar- und Dialogrätseln.

    Fazit

    Fans von Point & Click Adventures sollten definitiv einen Blick riskieren. Das 80er-Jahre Setting ist großartig und auch sehr konsequent umgesetzt. Mit Unusual Findings haben die Entwickler von Epic Llama ein solides und witziges Adventure abgeliefert. Die Materie aus SciFi-Geschichte mit ein paar Grusel- und Splattermomenten sind überaus passend. Allerdings fehlt es dem Spiel an ein paar Ecken dann auch wieder an dem „gewissen Etwas“. Es sind leider die Feinheiten, welche letztlich die Wertung nach unten ziehen. Das mag durchaus an der fehlenden Erfahrung der Entwickler liegen, die an vielen Stellen das vorhandene Potential ignoriert haben. Ein weiterer Haken soll auch nicht unerwähnt bleiben: Während viele ältere Gamer die Retro-Stimmung des Spiels durchaus feiern, dürften jüngere Spieler durchaus an „Old School“ kaum Gefallen finden.

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    Mehr Informationen

    Unusual Findings ist bereits für PS4, PS5, Xbox One und PC sowie jetzt aktuell für die Nintendo Switch erschienen. Für die Switch könnt Ihr Euch übrigens auch eine Demoversion im eShop herunterladen.

    Bildquelle: ESDigital Games

    Dagmar Götschl
    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.