Until Dawn (PC/PS5) – Test / Review

    Until Dawn: Das Bild zeigt eine Sanduhr, dessen oberer Teil einen Totenkopf zeigt, während sich im unteren Teil eine verschneite Hütte und acht Personen erkennen lassen.

    Der Oktober steht ganz im Zeichen des Grusels. Halloween, Horrorfilme und natürlich ein spannendes Horrorspiel dürfen da nicht fehlen. Das dachte sich offenbar auch Sony und erfüllte den langgehegten Wunsch vieler Spieler: In diesem Monat erschien endlich der PC-Port von Until Dawn. Wie gut die Portierung gelungen ist und wie sich das Spiel auf dem PC schlägt, haben wir in der Redaktion von Game2Gether genauer unter die Lupe genommen.

    Story: Der Berg ruft

    Die Handlung von Until Dawn spielt in den abgelegenen Blackwood Mountains, wo sich acht Freunde in einer Berghütte ein Jahr nach einem tragischen Vorfall wiedersehen, der ihr Leben tiefgreifend verändert hat – besonders das von Gastgeber Josh, dem Sohn des berühmten Horrorfilm-Regisseurs Bob Washington. Das Treffen soll helfen, alte Wunden zu heilen und zerbrochene Freundschaften zu kitten. Doch seitdem ist viel passiert und die Beziehungen innerhalb der Gruppe haben sich stark verändert.

    Auch der Blackwood Mountain selbst wirkt bedrohlich. Ein heftiger Schneesturm zieht auf, die Eingangstür des Washington-Anwesens ist zugefroren, und im Sturm streifen Wölfe umher. Doch das ist nur der Anfang: Es scheint, als sei auf dem Berg noch jemand oder etwas, das es auf die Gruppe abgesehen hat. Nach und nach treten immer größere Gefahren auf, die die Freunde an ihre Grenzen bringen. Nun liegt es in den Händen des Spielers, ihr Überleben zu sichern und die dunklen Geheimnisse zu enthüllen, die sowohl die Gruppe als auch den Blackwood Mountain umgeben.

    Das Besondere an Until Dawn: Der Spieler wählt keinen festen Charakter, sondern steuert in jedem Abschnitt eine andere Person. Die Erzählweise erinnert stark an einen interaktiven Film, und mit rund acht Stunden Spielzeit ist ein Durchgang relativ kurz. Allerdings bietet das Spiel dank seiner Entscheidungsmechanik einen hohen Wiederspielwert. Jede Entscheidung beeinflusst den weiteren Verlauf der Geschichte, und es lohnt sich, verschiedene Wege auszuprobieren, um zu sehen, wie sich die Handlung entwickelt. Zusätzlich gibt es mehrere alternative Enden, die das Spielerlebnis noch weiter bereichern, darunter zwei völlig neue Enden. Nach dem ersten Durchlauf können Spieler zudem die einzelnen Kapitel direkt anwählen und mit den verschiedenen Entscheidungen experimentieren.

    Sam macht sich ein Bild von der wunderschönen Idylle der Blackwood Mountains während die Sonne langsam untergeht.
    Bevor der eigentliche Schrecken beginnt, wirken die Blackwood Mountains in Until Dawn sehr friedlich.

    Gameplay

    Das Gameplay der PC-Version von Until Dawn folgt dem Muster des Originals: Die Spieler schlüpfen abwechselnd in die Rollen der acht Protagonisten und erkunden die Umgebung aus der Third-Person-Perspektive. Auffällige Hotspots, die durch ein helles Schimmern hervorgehoben werden, laden zur Interaktion ein. Ein einfacher Tastendruck genügt, um mit diesen Objekten zu agieren. Häufig sind auch einfache Bewegungen mit dem Stick erforderlich, um beispielsweise Türen zu öffnen.

    Im Laufe des Spiels können die Spieler durch ihre Entscheidungen aktiv den Verlauf der Handlung beeinflussen – etwa indem sie den Charakter nach links statt nach rechts laufen lassen oder mit bestimmten Personen oder Objekten interagieren. Diese Entscheidungen sind oft mit Quick-Time-Events (QTEs) verknüpft: Hier müssen Spieler unter Zeitdruck bestimmte Tasten drücken oder den Stick bewegen. Gelingt dies nicht, hat das Konsequenzen, wie zum Beispiel einen Sturz bei einer Flucht – im schlimmsten Fall kann es sogar zum Tod des Charakters führen. Manchmal ist es auch die klügste Wahl, einfach nichts zu tun. Gutes Abwägen und Einschätzen der Situation ist also gefragt. Im Vergleich zum Original gibt es in der neuen Version wenige Änderungen, abgesehen davon, dass einige QTEs angepasst wurden, da der Gyrosensor des PlayStation-Controllers nicht mehr vorausgesetzt wird.

    Versteckte Hinweise in Form von Totems geben den Spielern zudem kurze Einblicke in mögliche zukünftige Ereignisse und warnen vor Gefahren. Überall in der Spielwelt lassen sich außerdem kleine Gegenstände finden, die nach und nach die Hintergrundgeschichte der Blackwood Mountains enthüllen.

    Nur mit einem Handtuch bekleidet streift Sam durch die Hütte. Der Strom ist aus und lediglich der Mond und einige Kerzen erleuchten den Weg.
    In der Rolle verschiedener Charaktere (Hier die von Sam) erkunden wir das Anwesen und das Umland und decken den Schrecken auf.

    Ton & Technik: Spooky-Vibes im Guten wie im Schlechten

    Die größten Neuerungen von Until Dawn finden sich auf technischer Ebene, insbesondere durch den Wechsel von der Decima-Engine zur Unreal Engine 5. Dieser Wechsel zahlt sich spürbar aus: Die hochauflösenden Texturen und die deutlich verbesserte Beleuchtung verleihen dem interaktiven Horror-Erlebnis einen wesentlich realistischeren Look. Besonders die gelungenen Umgebungseffekte, wie der knirschende Schnee unter den Füßen tragen zur atmosphärischen Dichte bei.

    Das Spiel unterstützt sowohl Raytracing als auch die Hochskalierungstechnologien NVIDIA DLSS 3.7 und AMD FSR 3.1, um das Spielerlebnis noch weiter zu optimieren. Außerdem gibt es Support für Ultrawide-Monitore.

    Auch die Charaktermodelle und ihre Animationen wurden umfassend überarbeitet, wodurch sie lebendiger und natürlicher wirken. Allerdings brachte der Engine-Wechsel auch einige Bugs mit sich. Auf niedrigeren Grafikeinstellungen laden die Haartexturen teilweise nicht korrekt, sodass manche Figuren kahl erscheinen. Diese Fehler traten gelegentlich auch bei höheren Einstellungen auf.

    Zudem war die Bildrate während unseres Tests oft instabil und erreichte selten konstant die 60fps-Marke. Außerdem kam es gelegentlich zu Abstürzen und Performance-Problemen. Viele dieser Schwierigkeiten wurden jedoch mit dem Patch 1.05 vom 12. Oktober größtenteils behoben.

    Trotz der technischen Bugs haben die Charaktere nichts von ihrem Charme eingebüßt – was vor allem den hervorragenden Leistungen des Casts zu verdanken ist. Zu den bekannten Gesichtern gehören unter anderem Hayden Panettiere, Rami Malek und Brett Dalton, die ihre Rollen überzeugend verkörpern. Aber auch die übrigen Darsteller liefern eine beeindruckende Performance ab, was entscheidend zur packenden Horror-Atmosphäre des Spiels beiträgt.

    Ashley blickt durch ein Fernglas und scheint etwas beunruhigendes gesehen zu haben.
    Der Engine Wechsel macht sich bezahlt. Die hochauflösenden Texturen machen jedes noch so kleine Detail auf der Kleidung erkennbar.

    Auch in puncto Sounddesign weiß Until Dawn zu glänzen. Von subtilen Geräuschen, die hinter jeder Ecke potenzielle Gefahren andeuten, bis hin zum eindrucksvollen Soundtrack von Jason Graves und Jeff Grace – alles trägt dazu bei, die dichte Atmosphäre aufrechtzuerhalten und die Spannung bis zur letzten Sekunde zu steigern.

    Das Spiel wurde sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck getestet. Während der Start auf dem PC zwar holprig war, ließ sich die Geschichte dennoch gut erleben – im Gegensatz zum Steam Deck. Dort war die Performance zum Release nahezu unspielbar und unterirdisch. Dank des jüngsten Updates kann man Until Dawn auf dem Handheld nun mit rund 30fps bei den niedrigsten Grafikeinstellungen spielen. Allerdings muss man dabei erhebliche visuelle Abstriche in Kauf nehmen.

    Protagonistin Sam erkundet die Waldhütte.
    Der Cast von Until Dawn bildet das Herzstück des Spiels, wie etwa Sam (gespielt von Hayden Panettiere)

    Das Entwicklerteam arbeitet derzeit intensiv daran, die Performance der Portierung weiter zu verbessern. Wir empfehlen Steam-Deck-Besitzern, mit dem Kauf noch etwas zu warten, bis weitere Optimierungen erfolgen. Wer auf dem PC in die Schrecken von Until Dawn eintauchen möchte, sollte die folgenden Systemanforderungen im Auge behalten:

    Minimale Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10, 11
    • Prozessor: AMD Ryzen 5 1500X, Intel Core i7-4790K
    • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 470 (6GB), NVIDIA GeForce GTX 1660 (6GB)
    • Speicherplatz: 70 GB

    Empfohlene Systemanforderung

    • Betriebssystem: Windows 10, 11
    • Prozessor: AMD Ryzen 7 2700X, Intel Core i5-8600K
    • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 6600XT, NVIDIA GeForce RTX 2060
    • Speicherplatz 70 GB
    Die verzerrte und entstellte Fratze von Ashley blickt hoffnungslos in die Kamera. Sie sieht alt und verfault aus.
    Welcher Schrecken verbirgt sich in den Blackwood Mountains?

    Fazit:

    Auch wenn der PC-Port von Until Dawn keine perfekte Umsetzung ist, hat das Spiel nichts von seiner packenden Horror-Atmosphäre eingebüßt. Die spannende Story überzeugt nach wie vor und eignet sich hervorragend für einen gemütlichen Gruselabend. Voice Acting und Motion-Capture der Schauspieler sind auf einem hohen Niveau und tragen maßgeblich zur dichten Atmosphäre bei. Die grafischen Verbesserungen sind ebenfalls gelungen, doch stehen diesen einige technische Bugs und gelegentliche Abstürze gegenüber, die wir während unseres Tests erlebt haben. Einige dieser Probleme wurden jedoch bereits durch Updates behoben.

    Wer auf der Suche nach einer kurzweiligen, fesselnden Horrorgeschichte ist oder sich einfach ein wenig gruseln möchte, wird mit Until Dawn auf seine Kosten kommen. Steam Deck-Nutzern raten wir jedoch, mit dem Kauf noch etwas zu warten, bis die Performance weiter optimiert wurde.

    Ihr wollt mehr über Until Dawn erfahren? Dann schaut euch hier den aktuellen Trailer an:

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    Wir bedanken uns bei Ballistic Moon und PlayStation Publishing LLC für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.