Trials Fusion – Test / Review

    Verdammt noch mal, da vorne war doch schon das Ziel! Die Trials Serie hat schon immer in Perfektion vorgeführt, wie dicht beieinander Lust und Frust liegen können. Lust, wenn man den Parcours geschafft hat und Frust, wenn unser alter ego mal wieder vom Bike stürzte. Mit Trials Fusion schicken RedLynx und Ubisoft den kurzweiligen Stuntracer auf die Next-Gen Konsolen.

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    Das Gute vorweg: Am grundlegenden Spielprinzip hat sich bei Trials Fusion nichts geändert. Wo anderweitig gerne mal Innovation gefordert wird, tut es gerade bei Titeln wie Trials gut, dass man weiterhin auf das altbewährte Gameplay setzt. Demnach verbringen wir die meiste Zeit auf dem Motorrad, balancieren den Fahrer aus und versuchen, die teils aberwitzigen Strecken in möglichst schneller Zeit zu meistern. Ein gutes Fingerspitzengefühl ist das oberste Gebot: Wer zuviel Gas gibt, landet postwendend auf der Nase. Wer sich zu weit nach hinten lehnt, riskiert bei Sprüngen einen unkontrollierten Sturz. Zwischen Jubel und ächzendem Stöhnen liegen tatsächlich manchmal nur Millimeter.

    Beim Streckendesign haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen. Zwischen kargen Szenarios und imposanten Wüstenlandschaften bekommt das Auge so ziemlich alles geboten, was die Bandbreite hergibt. Alle Strecken bieten ein phänomenales Maß an Abwechslung: Halsbrecherische Sprünge, enge Loops, abschüssige Klippen, diverse kleinere Obstakles und und und. Das Tempo und der Schweregrad starten dabei allerdings nicht direkt in vollem Ausmaß, stattdessen wird man langsam an die nächste Herausforderung herangeführt und stetig nimmt die Schwierigkeit zu. Neu ist, dass jede Strecke diverse Challenges bietet, die man als Spieler teils zunächst herausfinden muss. Dafür wird man jedoch gerne mal mit abgefahrenen Augenblicken belohnt, sofern man sie gemeistert hat, die Mühe sind sie in jedem Falle wert. Hier wollen wir nicht weiter spoilern, denn die Ideen sind teils so abstrus, dass wir keinesfalls die Überraschungsmomente vorweg nehmen möchten.

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    Insgesamt fanden wir den Schweregrad von Trials Fusion etwas zu seicht. Teilweise boten die Vorgänger knackigere Strecken, für die man wesentlich mehr Anläufe benötigte und die den Spieler vor mehr Herausforderung stellten. Genug zu tun gibt es aber in jedem Fall, denn neben den erwähnten Challenges stehen 60 Strecken parat, die in 8 Events aufgeteilt wurden. Die echten Freaks und Veteranen in der Trails Serie fühlen sich aber mehr als die Hälfte des Spiels unterfordert und kommen erst im letzten Drittel voll auf ihre Kosten. Irgendwann hat man alle Strecken zwar durch, aber das ist aufgrund der Online-Anbindung überhaupt kein Problem. Neue Strecken, gebaut von anderen Spielern, sind fix runtergeladen und nahtlos ins Spiel integriert. Diese haben natürlich oft nicht den hohen qualitativen Wert der vorgefertigten Strecken der Entwickler, dennoch ist es schön zu sehen, auf welch verrückte Ideen die User daheim kommen.

    Völlig neu ist, dass es neben den bekannten Zweirädern nun auch Quads zur Auswahl gibt. Die Vehikel bringen Spieler dank des Vierradantriebs und der veränderten Gewichtsverlagerung gerne mal ins Schwitzen, da ihr Fahrverhalten doch ziemlich deutlich von dem der Motorräder abweicht.

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    Die zweite große Neuerung sind die sogenannten FMX Tricks. Diese Stunts finden in weiten Sprüngen in luftiger Höhe ihre Anwendung. Im Grunde muss der Spieler den Analogstick in eine definierte Richtung bewegen, das folgende waghalsige Manöver des Fahrers ist was für das Auge. Im Spiel gibt es speziell für diese Tricks ausgelegte Events, die dann auch mit entsprechender Medaille am Ende honoriert werden.

    Rein grafisch lässt Trials Fusion wenig Federn, wir beziehen uns hier auf die Spielversion für Xbox One. Bei dem wahnsinnigen Spieltempo würden grafische Schnitzer aber ohnehin kaum auffallen. Dem zugute kommt auch die hohe Bildwiederholungsrate, Trials Fusion läuft von Vorne bis Hinten butterweich. Beim Sound setzt man voll und ganz auf elektronische Kulisse, die zum futuristischen Look ganz gut passen. Uns persönlich haben zwar rockige Gitarrenriffs besser gefallen, aber das ist Geschmackssache.

    Abschließend freuen wir uns, dass man sich, wie bereits beim Vorgänger Trials Evolution, auf puristischen Spaß im (lokalen) Multiplayer freuen kann. Gemeinsames Fighten rund um die Bestzeit war schon immer eine Wonne und wenn sich der Nebenmann an einem Hindernis wickelt, dann ist die Schadenfreude irgendwie auch eine kleine Wohltat – natürlich im positiven Sinne.

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    Fazit

    Trials Fusion ist ein würdiger Nachfolger von Trials Evolution und reiht sich unserer Meinung nach nahtlos in die Erfolgsgeschichte der Serie ein. Der Sprung auf Next-Gen ist gelungen, wobei man hier keinen Quantensprung erwarten darf und auch gar nicht muss. Trials war schon seit jeher eher auf filigrane Kleinigkeiten angelegt und RedLynx haben gut daran getan, an diesem Muster festzuhalten. Frei nach dem Motto „Never Change a winning team“ findet man gewohnte Spielmechanik verpackt in neue Strecken. Dazu gesellen sich ein paar kleine, aber sinnvolle Neuerungen. Quads machen Spaß und versprühen auf den anspruchsvollen Strecken einen neuen Funfaktor. Die FMX Tricks sind optisch schön, nur leider teils zu fummelig in der Umsetzung und für einen Großteil der Events auch nicht notwenig. Pluspunkte gibt es für den leichten Spieleinstieg und den steigenden Schweregrad. Wir hätten durchaus mehr zünftige und knifflige Strecken erwartet, insgesamt spielt sich Trials Fusion einen Hauch zu leicht. Der Multiplayer-Modus ist gewohnt gut und spaßig, einem lustigen Abend in geselliger Runde steht also nichts im Wege. In der Summe ist Trials Fusion ein richtig tolles Spiel geworden, dem wir gerne unseren Silber-Award verleihen können –  mit Tendenz zu Gold. Also dann, zugreifen!

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    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur