Transformers: The Dark Spark – Test / Review

    Ob der Kampf der Autobots gegen die Decepticons wohl jemals ein Ende finden wird? Wissen wir nicht, aber eine andere Sache dürfte ziemlich sicher sein: So lange dieser Krieg tobt und so lange es auf der Leinwand bildgewaltigen Nachschub gibt, so lange werden wir uns auch in passenden Videospielen in die Materialschlacht werfen können. Activision schickt mit Transformers: The Dark Spark das erste Abenteuer für Next-Gen Konsolen ins Rennen und irgendwie werden wir den Gedanken nicht los, dass man den Blechbüchsen besser eine Pause gönnen sollte.

    Transformers: The Dark Spark erschien im Juni für Playstation 4, Playstation 4, Xbox 360, Xbox One, Nintendo Wii und 3DS. Unser Test basiert auf der Spielversion für Playstation 4.

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    Wo auf der Kinoleinwand weiterhin Michael Bay alle Fäden in den Händen hat, gibt es auf dem Spielemarkt den Wechsel. Zuletzt schickten uns die High Moon Studios in der War of Cybertron Reihe in die virtuelle Schlacht, mit The Dark Spark übernimmt das Entwicklerstudio Edge of Reality das Ruder. Und damit ab rein ins Spiel.

    Die Story rund um die wandlungsfähigen Roboter ist in wenigen Worten erzählt. Im Grund sind alle Decepticons hinter dem Dunkelspark, eine Art böses Gegenstück zum All Spark, her und die Autobots wollen das natürlich verhindern. Alles klar? Viel mehr gibt es nicht als Rechtfertigung für die kommenden rund 10 Stunden Spielzeit. Mal sind wir auf der Erde unterwegs, mal auf Cybertron. Und zwischendurch wird geballert, was das Zeug hält. Ja, die Story ist dünn und wird obendrein auch noch unspektakulär in Szene gesetzt. Die grobkörnigen Cutscenes tun ihr Übriges dazu, dass bei der Hintergrundgeschichte der Funke nie überspringen will.

    Transformers: The Dark Spark setzt sich aus 14 Missionen im Singleplayer zusammen, in denen wir abwechselnd die Steuerung über einen oder mehrere Autobots oder Decepticons übernehmen. Das kennen wir bereits aus vergangenen Transformers Games, dort aber war der permanente Botwechsel auch ein Stilmittel und reihte sich in die laufende Spielgeschichte ein. In Transformers: The Dark Spark wird der Wechsel selten bis nie begründet, viel mehr erweckt es den Eindruck, als ginge es nur darum, in möglichst kurzer Zeit möglichst viele mehr oder weniger prominente Bots dem Spieler zu servieren.

    Bei der Variation der Transformers gibt es allerdings nichts zu meckern. Ein Pool mit satten 40 Bots ist eingebaut, viele davon werden erst im Spielverlauf freigespielt. Obendrein besitzt jeder Bot wechselbare Waffen, die dann auch noch aufgewertet werden dürfen, sofern man die entsprechenden Upgrades mittels abgeschlossener Herausforderung unlockt. Perks und Spezialangriffe sind ebenfalls mit von der Partie und gerade letzteres erweist sich im Spiel als äußerst mächtig.

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    Im Stile eines Third-Person Shooters nehmen wir hinter dem Rücken des Roboters platz. Die Steuerung erweist sich mit einem eingängigen Buttonlayout als sehr einsteigerfreundlich und man ist jederzeit Herr der Lage. Das Feedback ist ebenfalls stimmig, das Spiel transportiert ein gutes Gefühl für die schweren und wuchtigen Maschinen an den Spieler. Kernelement ist natürlich das Dezimieren feindlicher Bots. Mit dem rudimentären Deckungssystem muss man sich schon ab der ersten Mission vor dem feindlichen Feuer in Acht nehmen. Es ist weniger die KI, die zum vorsichtigen Agieren rät, denn – und damit verharmlosen wir wahrscheinlich nocht – die künstliche Intelligenz verdient den Namen in keinster Weise. Die berühmten Schießbudenfiguren eben. Nein, die reine Masse an Gegnern gleich viel mehr das aus, was an KI fehlt. Demnach tut es öfter mal Not, dem eigenen Bot eine Verschnaufpause zu gönnen, damit sich die Schilde wieder regenerieren. Kurzer Rückzug, Energie tanken und ab wieder rein ins Getümmel. Herauszuheben sind die Missionen, die eine leicht offene Spielwelt vorgeben, denn offen macht immer mehr Spaß als schlauchig. Die coolste Mission setzte uns ans Steuer von Grimlock, der sowohl als Bot, als auch in Form eines T-Rex tierisch einen los macht.

    Neben dem Singleplayer kommen auch Multiplayer auf ihre Kosten. Zumindest in der Theorie, denn zum Zeitpunkt unseres Tests waren die Server nur überschaubar gefüllt. Mit 4 Spielern stürzt man sich in den Eskalation-Modus und besteht möglichst lange gegen anstürmende Wellen an Gegnern. Witzig hierbei: Durch unterwegs gesammelte Credits können Abwehrtürme aufgerüstet werden, die unterstützend zur Seite stehen.

    Spielerisch ist Transformers: The Dark Spark sogar ganz OK, auch wenn es keine wirklichen Highlights gibt, das Spiel irgendwie vor sich hin tröpfelt und sogar die gelegentlichen Bossfights erschreckend lahm sind. Was aber überhaupt nicht geht ist die Technik. Wohlgemerkt, wir sprechen hier von einer Next-Gen Version. Das gebotene Bild verdient diesen Namen nicht mal ansatzweise. Die Grafik während der Missionen auf Cybertron ist dank des futuristischen Stiles dabei noch das Highlight. Dagegen ist die Erde sowas von lieb- und leblos gestaltet, dass man sich an PS2-Zeiten rückerinnert fühlt. Extrem viele kantige, monotone und verpixelte Texturen tummeln sich auf dem Bildschirm, dass man kaum glauben mag, wir schreiben das Jahr 2014. Man sollte tunlichst vermeiden, zu nah an Objekte heranzutreten, sonst bekommt man phasenweise wirklich Gänsehaut.

    Der Sound des Spiels ist gleichsam unspektakulär, aber immerhin solide. Die typischen Transform-Geräusche sind unlängst aus den Filmen bekannt und Optimus Prime genießt die originale Synchronstimme. Dennoch fehlt einfach der Wumms, den die meterhohen Stahlkolosse im Kino versprühen. Wehrmutstropfen: Das Spiel ist komplett auf Englisch gehalten, es gibt keine Deutsche Sprachausgabe. Wobei das vielleicht im Hinblick auf das Gesamtpaket auch gar keine so schlechte Idee war…

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    Fazit

    ChristophEigentlich dachten wir, dass die Transfomers durch die War of Cybertron Reihe auf dem richtigen Weg seien. Und dann kommt sowas plötzlich des Weges. Transformers: The Dark Spark macht einen deutlichen Schritt zurück und verpasst den Aufsprung auf Next-Gen Niveau deutlich. Vor allem die Technik ist streckenweise eine wirkliche Zumutung, solche Patzer dürfen eigentlich keinem namhaften Entwicklerstudio passieren. Selbst Fans der Transformers Serie werden sich ärgern, denn bis auf die Sounds bleibt nur wenig vom Charme der Bots übrig. Immerhin gelingt der solide Ballerspaß in seinem Grundkonzept, aber alles drumherum ist austauschbar. Am spaßigsten ist der Multiplayer geworden, trotz der mauen Ausbeute an Modi. Einen Versus-Modus enthält man uns, aber immerhin macht Eskalation erstaunlich viel Freude mit 4 Spielern und bietet gute Unterhaltung. Kurzweilige Action mit zaghaften Transformers, mehr ist aus dem Spiel leider nicht geworden, schade.

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur