Veni, vidi, vici. Da nun auch dieser Test mit einem römischen Zitat begonnen hat, kann es losgehen. ROME 2 wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut. Oder etwa doch ? Das und noch viel mehr klären wir in unserem Test.
Kampagnenmodus – Viele Wege führen nach Rom
Wie für jedes Spiel der Total War-Serie üblich ist auch ein Kampagnenmodus beigefügt. In ROME 2 haben wir die Auswahl aus insgesamt 9 Kulturen mit verschiedenen Völkern. Rund um das Mittelmeer stehen uns Germanische, Afrikanische, Britische oder Römische Stämme zur Verfügung. Eben alles was das antike Herz höher schlagen lässt. Die Kampagnen sind wie immer spannend erzählt und lassen vom Anfänger bis zum Strategie-Veteranen jeden Spieler in die Kriegswelt der damaligen Zeit eintauchen.
Von Großbritannien bis nach Ägypten reicht die Karte, die recht groß, aber auch übersichtlich ausfällt und auf der wir unsere Züge planen. In der Nähe von Städten rekrutieren wir neue Soldaten und Söldner, die mit unserem Heer in die Schlacht ziehen, um neue Städte zu erobern. Das bewährte System funktioniert auch diesmal wieder hervorragend und lässt auch genug Platz für die Diplomatie und Politik. Wirklich nervig sind nur die langen Wartezeit am Ende seines Zuges, wenn die jeweiligen Züge der anderen Völker berechnet werden. So kann es schnell mal passieren, dass wir bis zu 2 Minuten warten müssen bis wir weitermachen können. Etwas unglaubwürdig sind oft auch die Akzente und Dialekte unserer Berater, da diese meist einfach zu überzogen wirken.
Die Völker selbst spielen sich recht unterschiedlich. Als römischer Feldherr hat man die Aufgabe den italienischen Stiefel zu erobern, Gebiete in Afrika zu halten, den Griechen einen Besuch abzustatten und auch bei Spaniern und Germanen für Unruhe zu sorgen. Bei dem kleinen Weltkrieg kann einem das Ganze schon mal über den Kopf wachsen und sein Imperium löst sich schneller wieder auf als man „Caesar“ sagen kann. Anfänger werden sich unter den nördlichen Kampagnen, wie etwa bei den britischen Stämmen leichter tun und schneller kleine Erfolge erzielen. Hier kommt es nämlich nicht auf ein möglichst großes Imperium an, sondern darum über diplomatische Wege eine Konföderation zu bilden und sein Reich langsam zu vergrößern.
Wenn wir nun also Städte erobern haben wir die Möglichkeit die Überlebenden zu versklaven, freizulassen oder zu töten. Die Sklaverei bringt Geld, Freilassung wahrt die öffentliche Ruhe und das Töten schreckt Feinde ab. Jedoch sollten wir keines dieser Dinge zu intensiv betreiben, da sonst entweder die öffentliche Unruhe ansteigt oder uns unsere Feinde gar nicht mehr Ernst nehmen. Bei der Eroberung von Provinzen könnt ihr euch übrigens auch mehr oder weniger von der geschichtlichen Genauigkeit verabschieden. Wenn ein Karthago mal mit wenig Truppen besetzt ist, hat unser Imperium leichtes Spiel und wir können den alten Erzfeind mal so ganz nebenbei besetzen.
Gameplay – Auf in die Schlacht !
Kommt es dann wirklich mal zur Auseinandersetzung, können wir uns entscheiden ob wir fliehen, den Kampf berechnen lassen oder selber in die Schlacht ziehen. Sollten wir uns für letzteres entscheiden, dann stehen uns große Schlachten bevor, dessen Ausgang oft gar nicht so klar ist. Hin und wieder kann es uns auch gelingen ein völlig aussichtslose Schlacht noch umzudrehen oder durch die unerwartete Verstärkung des Feindes den Rückzug antreten zu müssen. Alte Hasen der Serie werden bereits wissen, dass die KI immer wieder Probleme machte. Auch diesmal kann sich der Computer in Echtzeitgefechten nur wacker halten. Was bei Landschlachten noch gut geht wird bei Belagerung schon eher lustig als fordernd oder spannend. Nehmen wir z.B. die Angreifer-Rolle ein und stürmen auf die gegnerische Festung, so denkt die KI gar nicht daran, die Mauern mit Bogenschützen zu besetzen, sondern stellt einfach alle Truppen in die Mitte der Burg, wo diese nur auf ihren Tod durch unsere Bogenschützen und Katapulte warten.
Alles in allem machen die Gefechte trotzdem Spaß und das Spiel zeigt im Multiplayer wirklich was es drauf hat. Die Zusammenstellung und Aufstellung einer Armee ist hierbei wie immer entscheidend.
Auch die Seeschlachten sehen schöner aus als je zuvor und die Wasserbrechung wird vom Spiel korrekt berechnet. Zwar werden die Gefechte nun sehr berechenbar, da nun fast immer der gewinnt, der die meisten Bogenschützen und Katapulte auf seinen Schiffen hat, das soll aber nicht weiter stören, da die Kämpfe auf dem offenen Meer eh viel zu selten stattfinden.
Historische Schlachten – Auf zum Teutoburger Wald
Wie schon in früheren Teilen der Serie gibt es auch wieder historische Schlachten, die wir in Echtzeit nachspielen können und bei der wir die Geschichte umschreiben. Das Spiel schickt uns dabei z.B. in die legendäre Varusschlacht beim Teutoburger Wald oder in die Schlacht am Nil. Bei dieser wird auch die Neuheit im Spiel klar, den erstmals können See- und Landschlachten kombiniert werden. Eingeleitet werden wir immer mit einem kurzen Filmchen zur Geschichte der Schlacht, welches uns auch auf strategische Punkte aufmerksam macht.
Technik – Boah, sieht das geil aus!
Die Total War-Serie stand ja schon immer für ausgezeichnete und realistische Grafik, aber mit ROME 2 hat man sich wirklich selbst übertroffen. Noch nie sah ein Echtzeit-Strategiespiel besser aus. Animationen und Texturen der Soldaten sind absolut überragend. In Massenschlachten zeigt das Spiel dann auch wie viel es kann. Mehrere 100 Einheiten sind kein Problem und werden gleichzeitig absolut korrekt und ruckelfrei berechnet. Wer in den vollen Genuss der Grafik kommen möchte, sollte jedoch nur mit einem hochwertigen PC in die Schlacht ziehen. Wer kein Grafikkarte mit DX11 hat, wird auch auf den niedrigen Einstellungen immer wieder kleine Ruckler bekommen.
Gelungen ist auch die Vertonung des Spiels. Sieht man mal von den vorher genannten Beratern und ihren komischen Akzenten ab, so bleibt ein herrliches Mittendrin-Gefühl bei schreienden Armeen und trompetenden Elefanten nicht aus. Ebenfalls gut gelungen ist der Soundtrack, der zur passend zur Situation die Stimmung wechselt.
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Total War: ROME II ist noch größer als alle anderen Spiele der Serie! Die Grafik ist ohne Frage eine der schönsten bisher und sucht seines Gleichen. Spielerisch spaltet es sich jedoch in eine gelungene Spielmechanik mitsamt Strategiekarte und eine weniger gut gelungene KI. Für Fans der Serie ein Muss, für Neulinge einen Blick wert.