Titanfall 2 – Test / Review

    Titanfall is back! War der erste Teil noch für Microsoft-Systeme exklusiv vorbehalten, öffnet man nun auch die Tore für Spieler auf Playstation 4. Und weil Titanfall damals so richtig gerockt hat, waren wir natürlich sehr gespannt, wie sich Titanfall 2 schlagen wird. Und genau das erfahrt ihr nun in unserem Test.

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    War oder ist man Fan von Titanfall, dann gingen die üblichen Vorab-Infos teilweise runter wie Öl. Nicht nur, dass so ziemlich jeder Trailer einfach Lust auf den flinken Kampf mit den Mechs gemacht hat. Nein, auch das Lineup lass sich vorzüglich. Denn da holte sich das renommierte Entwicklerstudio von Respawn doch tatsächlich die Ur-Entwickler von Medal Of Honor und Call Of Duty mit ins Boot. Wow, ein kleiner Geniestreich.

    Sogleich fällt beim Start von Titanfall 2 auf, dass man uns endlich eine Singleplayer-Kampagne spendiert. Ja gut, jetzt könnte man locker sagen, dass ein Shooter, dessen Fokus auf dem Multiplayer liegt, eine recht generische Kampagne für Einzelspieler mit am Start hat. Denkste: Die Kampagne von Titanfall 2 macht von Anfang bis Ende richtig viel Laune. Die knapp 6 Stunden Spielzeit, die mann alleine vor dem Bildschirm verbringt, gehen fast vorbei wie im Flug. Grund für diesen Spaßfaktor sind die sehr abwechslungsreichen und situativ sehr ansprechenden Einzelmissionen. Und so kämpft man sich zwischen Zeitreisen und Industriekomplexen Stück für Stück in der Story vorwärts, die dann schlussendlich im Finale der Materialschlacht mündet. Sind wir ehrlich, genau das ist es, was den Reiz an Titanfall ausmacht. Und die letzte Mission der Kampagne ist in diesem Hinblick schon ein kleiner Superlativ. Wenn man der Kampagne einen Vorwurf machen muss, dann im Hinblick auf deren Inszenierung. Man muss schon einen kleinen Hang hin zum Trash haben, um der mitunter recht plumpen und teils ruppigen Erzählweise etwas abzugewinnen. Gleiches zieht sich auch durch die gezeigten Charaktere wie ein roter Faden. Hinsichtlich derer gibt es absolute Kitsch-Science-Fiction par excellence, die durch simple Gesprächssequenzen einen leichten Hang zur Ermüdung haben.

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    Das der Fokus im Multiplayer steckt, merkt man bei Titanfall 2 sehr schnell, denn der Multiplayer Modi glänzt auf ganzer Linie. Dies hat diverse Gründe, die wir euch nun gerne näher erläutern möchten.

    Titanfall 2 bietet mit seinen zehn verschiedenen Spielmodis genüg Spielwiese für jeden Spieler an. Unter den Spielmodis findet man Klassiker wie Team Deathmatch, Capture the Flag und Amped Hardpoint, diese drei Modi bieten eine perfekte Mischung aus flotter Soldatenakrobatik und mächtiger Mech-Kämpfe.

    Weitere Spielmodi, die mit an Board sind, wären Bounty Hunt, Mixtape, 8vs8 Mixtape, Pilots vs. Pilots, Last Time Standing, Coliseum und Free For All. Beim Bounty Hunt verdient man sich zum Beispiel durch Kills ein paar Dollar und diese muss man versuchen zu festgelegten Zeitpunkten in die Bank einzuzahlen. Werdet ihr allerdings getötet, bevor ihr das Geld in der Bank einlagert, verliert ihr jedes Mal 50% vom gesammelten Geld. Hier heißt es also gut taktieren. Der Mixtape und 8vs8 Mixtape ist eine Mischung aus anderen Spielmodi, welche im Randomverfahren starten. Bei Pilots vs. Pilots startet jeder Spieler direkt mit einem Mech und dann gibt es die volle Ladung Mech-Action. Last Time Standing ist quasi eine Art Last Man Standing und sollte jedem bekannt sein. Der Coliseum Modi ist eine nette Herausforderung, denn hier spielt man einen Best of Five und das ganze im 1vs1 Modus, man muss also 3 Runden für sich entscheiden, um hier am Ende als Sieger das Match zu verlassen. Und dann natürlich Free For All, wer kennt es nicht jeder gegen jeden, klingt nicht nur spannend und chaotisch, ist auch so, denn hier kann es schnell unübersichtlich werden, wenn aus allen Richtungen Gegner kommen und sich versuchen gegenseitig zu töten.

    Doch genug von den verschiedenen Spielmodis. Widmen wir uns den anderen tollen teilweise neuen Features. Zum einen gibt es einen neuen Greifhaken, mit dem sich der Spieler sowohl an Wände als auch an Titanen hochziehen kann, gerade am Start einer Map kommt man damit ein gutes Stück schneller vorran, wenn man diesen gut einsetzt, die Mobilität steigt immens. Darüber hinaus kann man nun auf dem Boden rutschen, dies klingt erst mal nicht wirklich spannend, doch wenn man den Bodenslide perfekt mit dem springen kombiniert und dann zum Beispiel noch den Greifhaken benutzt, kann locker Flocker extrem schnell durch die Map kommen, gerade in Kombination durch Wallruns, denn an der Mauer kommt man schneller vorwärts als auf dem Boden.

    Den Greifhaken hat man aber nicht direkt als Standardausrüstung mit dabei, sondern man muss sich diesen über die Spezialfähigkeiten der Soldaten freispielen. Aber auch hier gibt es natürlich eine größere Auswahl an Fähigkeiten, die man sich erspielen kann oder durch verdiente Währung kaufen kann. Zu den Spezialfähigkeiten gehören ein Impuls, mit dem man für kurze Zeit die Gegner durch Wände sehen kann, da diese marked werden. Dann gibt es noch eine kurzzeitige Tarnung für den Soldaten, die es euch ermöglicht für ein paar Sekunden nahezu unsichtbar zu sein, doch wer seine Augen richtig aufmacht, wird auch diese Spieler noch erkennen. Zusätzlich gibt es noch Fähigkeiten die einen teleportieren lassen oder eine Kopie von einem Selbst los schickt und schießwütige Gegner auf sich zieht. Und dann gibt es noch die Heal and Speedboost, mit dem ihr euch heilt und für kurze Zeit schneller laufen könnt. Und als letzte Fähigkeit steht einem noch das Partikelschild zur Seite, welches man aufstellen kann.

    Dem Spieler stehen Ingesamt zehn Layouts zur Verwaltung verschiedener Set-ups bereit. Hier kann man also verschiedene Variationen ausprobieren von Waffen, Fähigkeiten und den zusätzlichen Waffenkomponenten, die man an seinen Waffen anbringen kann. All dies basiert auf einem Levelsystem, jede Waffe, die ihr spielt, levelt getrennt vom Spielerlevel und schaltet so nach und nach Funktionen frei wie, größeres Magazin, schnelleres Nachladen, schnelleres anvisieren, schießen beim sprinten, schneller Wechsel zwischen den Waffen und ein tolles Feature reduziert eure Cooldowns mit jedem einzelnen Piloten Kill. Sobald eure Waffen Level 11+ haben könnt ihr zwei dieser Zusätze an euren Waffen anbringen. Darüber hinaus schaltet man sich diverse Visiere für die Waffen frei.

    Doch dies ist natürlich noch nicht alles, was man bei den einzelnen Layouts einstellen kann, denn man kann noch Bonis aktivieren die diverse Vorteile bieten können, diese haben die Bezeichnung KIT1, KIT2 und die Executions. Beim KIT1 kann man zwischen vier Sachen wählen, Powercell um die taktischen Fähigkeiten schnell aufzuladen, Fast Regen um die Gesundheitsregeneration früher zu starten, Ordnance Expert lädt die Granaten schneller auf und die Phase Emback mit dem ihr euch direkt zum Titanen teleportieren lässt, dies kann durchaus hilfreich sein, wenn man umgeben von Gegner ist und der sichere Weg zu Fuß nicht gegeben ist.

    Beim KIT2 stehen wieder vier Fähigkeiten zur Verfügung, die da wären, zum einen der Kill Report der sterbenden Gegner mit einem Totenkopf auf dem eigenen HUD anzeigt, der Wallhang der es ermöglicht euch während der Wallruns mit eurer Waffe anzuvisieren, Hover ermöglicht es euch während ihr in der Luft seid zu schweben, wenn ihr mit der Waffe das Visier benutzt und zu guter Letzt das Low Profile für die Stiefel, damit könnt ihr leiser laufen und euch nahezu lautlos auf dem gegnerischen Mech bewegen.

    Als letztes Feature in den Layouts bieten die Excecutions tolle Melee Vollstreckungen parat. Zum einen den Neckbreaker, der sicherlich keiner weiteren Worte benötigt. Dann noch Grand-Theft-Semi-Auto, wenn ihr hier auf Meleerange kommt, tötet ihr den Gegner mit seiner eigenen Pistole. 2-3-2 Combo bündelt zwei kräftige Schläge um den Gegner auszuschalten und noch den Knee Puls, mit dem ihr wortwörtlich dem Gegner euer Knie in das Gesicht haut.

    Moment mal fehlt da nicht noch was. Richtig es gibt ja noch die Mech Ausrüstungen, dieser widmen wir uns jetzt, damit wir das Kapitel mit Ausrüstungen abschließen können. Wer Titanfall 1 gespielt hat, wird schnell merken, dass man die Titanen in Titanfall 2 bei weiten nicht so stark anpassen kann wie bei dem Vorgänger. Hier wurde alles deutlich eingeschränkt. In Tifanfall 2 hat man nun sechs vorgefertigte Mechklassen, die festgelegte Waffensysteme haben. Hier hat man die Wahl zwischen Splitterkanone, Thermalwerfer, Plasma Railgun, Granatwerfer, 40mm Tracker Canon und einer Gatling Gun. Allerdings hat jeder der Mechs sehr starke und unterschiedliche Spezialattacken zur Verfügung. Der Mech Ion nutzt z.B. eine Stolperfalle als Utility, das sehr starke Tone Modell hingegen nutzt zielsuchende Raketen, wiederum der Titan Ronin ist sehr agil und mit seinem Breitschwert im Nahkampf einfach nicht zu stoppen. Die Voreinstellungen sind sehr gut balanced, auch wenn man fairerweise sagen muss, dass Tone mit seiner 40mm Kanone sehr stark ist im Angriff, da er alle paar Hits noch eine kleine Ladung Raketen abfeuern kann und halt als Utility eine Armada an Raketen auf die Feinde abfeuern kann.

    Auch wenn man bei den Waffen keine freie Auswahl hat, kann man auch hier wie schon bei den Soldaten sogenannte Kits verbauen, die den einen oder anderen Vorteil bieten. So kann man unsichtbar aus dem Mech aussteigen oder beim Ausstieg für eine Nuklearexplosion sorgt und nahestehende Mechs erheblichen Schaden zufügt. Mit dem extra Triebwerk könnte man einen weitere Dash vollziehen und kommt damit sehr schnell von A nach B. Dann gibt es noch eine Elektrorauchgranate und dann noch der Utilityboost, mit diesem startet der Mech direkt mit 20% Aufladung.

    Auch bei den Mechs gibt es zwei verschiedene Kits, hier gibt es noch Mechspezifische Kits, die man bei den jeweilig anderen Mech nicht finden wird. Dies sorgt dafür das sich alle Mechs unterschiedlich spielen lassen. Hier ist wirklich alles vertreten, was es nur geben kann. Hitzeschilder, Treibwerke, Raketen, Energiezellen und eine Fähigkeit, die dafür sorgt, dass ihr Leben generiert, wenn ihr einen kritischen Treffer landet.

    Items freischalten, ohne das benötigte Level erreicht zu haben:

    In Titanfall 2 sammelt der Spieler für jede glorreiche Tat und Levelaufstieg eine gewisse Anzahl an Coins, mit denen ihr Waffen freischalten könnt, wobei man hier sagen muss, dass es eine Weile dauert, bis man die nötigen 100 Punkte für eine Waffe parat hat. Also hier heißt es alles mögliche Leveln, was schon zu Leveln gibt und Coins kassieren. Aber auch die Waffen Extraslots kann man hier freischalten, falls man nicht alles Leveln möchte. Dies ist alles eine Frage des Preises und die fallen recht groß aus. Nach nun knapp 22 Stunden Spielzeit und knapp 350 Coins, haben wir uns bisher erst eine Waffe gekauft und haben diese dann selbst gelevelt, da die Preise doch echt ziemlich übel sind. Aber besser so als das man zu früh schon jede Waffe und Boni fertig hat.

    Kennt ihr noch die Burncards aus Titanfall 1 ? Tja die gibt es nicht mehr, diese wurden von den Boosts abgelöst. Hier verbergen sich nette Bossts für den Spieler zum Beispiel Verstärkung der Waffe, Abwehrgeschütz, Sprengdrohnen, Maphack, Radar Jammer, Smart Pistol, Phase Rewind, Hard Cover, Holo Pilot Nova oder aber den Dice Roll der jedes Mal eine Randomfähigkeit für euch aussucht. All diese Sachen bieten unterschiedliche Vor -und Nachteile, man sollte hier also ein komplettes gut funktionierendes Layout zusammenbauen aus Soldat, Titan und der Boostfunktion.

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    Super stabile Performance doch fragwürdiges Matchmacking:

    Titanfall 2 lässt sich im Multiplayer super spielen, hier gibt es keine Ruckler oder sonstige Probleme. Dank einer Vielzahl an Datencentern, die man vorm joinen des Multiplayerbereiches auswählen kann, ist der Ping immer sehr gering. Verbindungsabbrüche hatten wir nun bei knapp 22 Stunden Spielzeit nicht. Aktuell gibt es nur neun Multiplayer Karten, die man spielen kann, allerdings kann man sich sicherlich bei den kostenlosen DLC’s auch auf diverse neue Karten freuen. Allerdings bieten die neun aktuellen Karten viel Platz zum Spaß haben, denn die sehr gut durchdachten Levellayouts bieten genug Platz für Mechs und viel Spielraum für Soldaten, was Wallruns, Jumps und anderer Akrobatischeinlagen betrifft. Auch an Sniper wurde gedacht, so gibt es hier und da einen großen Turm auf den man mit ein wenig Geschick erklimmen kann. Hier gibt es jedenfalls in puncto Performance nichts zu meckern.

    Doch es gibt etwas, was nicht so perfekt gelöst wurde und das ist das Matchmaking, zum einen dauert das Matchmaking recht lange und zum anderen kann es passieren das die Matches null ausgeglichen erstellt werden und man einem gegnerischen Team entgegensteht, welches einfach viel weiter im Spiel ist als das eigene Team. Auch kann es vorkommen, dass man 4vs6 spielt und die Plätze nicht wieder gefüllt werden bis zum Ende des Matches, das kommt zwar superselten vor, aber es kann eben vorkommen und das ist in dem einen oder anderen Spielmodi echt ein starker Nachteil. Einer der Gründe hierfür könnte natürlich der Releasezeitpunkt von Titanfall 2 sein, denn Titanfall 2 kam direkt zwischen Battlefield 1 und Call of Duty Ininite Warfare heraus und hat leider wenig Spieler. Diese Probleme würden sicher weniger werden, wenn mehr Spieler da draußen Titanfall 2 eine Chance geben.

    Fazit (Christoph)

    Titanfall 2 ist ein klein wenig durch die nahezu zeitgleiche Veröffentlichung von Battlefield 1 und Call Of Duty: Infinite Warfare (und Modern Warfare Remastered) untergegangen. Aus meiner Sicht völlig zu Unrecht! Lässt man sich auf einen direkten Vergleich aller drei Spiele herab, so geht für mich Titanfall 2 als ziemlich klarer Sieger vom Platz. Das mache ich am Gesamteindruck fest, den jedes Spiel bei mir hinterlassen hat und da hat der Kampf mit den Mechs einfach die Nase vorn. Solokampagne: Prima. Multiplayer: Sehr geschmeidig. Mapdesign: Großes Kino. Ja was will man denn eigentlich mehr?

    Wertung 5 stern

    Fazit (Patrick)

    Was soll man da noch schreiben. Der Release Termin wurde sicherlich nicht wirklich durchdacht und das ist sehr schade, denn das Spiel hat viel Potenzial und geht leider Gottes zwischen Battlefield 1 und Call of Duty Infinite Warfare und Modern Warfare Remastered völlig unter. Dies würde zumindest die teilweise langen Wartezeiten beim suchen nach Matches erklären. Aber wenn man dann erst einmal spielen kann, gibt es die geballte Power Spielspaß, hier muss sich Titanfall 2 nicht verstecken, alles wirkt stimmig und gut designed.

    Der Multiplayer setzt dem Ganzen eh und je die Krone auf, spannende Maps, Klassenlayouts mit viel Spielraum zum experimentieren und unzähligen Unlockables. Ein Klasse Shooter mit toller Mech-Action soviel sei gesagt. Wir würden uns wünschen, wenn es mehr Leute da draußen geben würde, die dem Titel zwischen den üblichen gehypten Spielen eine Chance geben. Eine klare Kaufempfehlung sprechen wir hiermit deutlich aus.

    Wertung 5 stern

    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur