The Legend of Zelda: Twilight Princess HD – Test / Review

    Dass sich Nintendo mit Remakes mittlerweile bestens auskennt, durften wir schon mehrfach bewundern. In die neuste Reihe der hochpolierten Neuauflagen reiht sich nun The Legend of Zelda: Twilight Princess HD und wir haben uns das Spektakel nochmal für einen Kurztest reingezogen.

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    An einem Spiel wie The Legend of Zelda: Twilight Princess HD merkt man mal wieder, wie schnell die Zeit verfliegt. Mir war es, als wäre es gestern gewesen, als ich mit Link und dem quirligen Midna tiefe Fungeons und weitläufige Oberwelten erkundet habe. Mit Blick auf den Kalender stellt man dann aber fest, dass es eigentlich schon Vorgestern gewesen sein muss. Zur Erinnerung: The Legend of Zelda: Twilight Princess erschien damals sogar noch für den Gamecube, eher dieser von Big N in Rente geschickt wurde. Ein gleichzeitiger Release auf zwei TV-Konsolen von Nintendo, das ist zwar kein Novum, aber eine Seltenheit. Die Wii hatte ihren Siegeszug gestartet und der Gamecube gehörte somit zum alten Eisen. Und jetzt also gibt es die HD-Auflage für die derzeitige Hauptkonsole von Nintendo, Wii U.

    Wir wollen hier gar nicht groß auf den Inhalt des Spiels eingehen. Dieser ist hinlänglich bekannt und wurde bereits zur Genüge diskutiert. Wobei man sagen sollte, weniger diskutiert und mehr gelobt, denn The Legend of Zelda: Twilight Princess gehört nicht umsonst zu den bestbewertesten Spielen der damaligen Ära. Umso besser, dass man inhaltlich identisch zur Vorlage verblieben ist, frei nach dem Motto „Never change a winning team“. Und Link gemeinsam mit Midna sind ein eben solches.

    Kurzum halten wir also bezogen auf den Inhalt fest, dass Zelda auf der Packung draufsteht und man eben auch genau das geboten bekommt. Keine großen Überraschungen, aber die benötigt es auch bei einem neuen Zelda-Abenteuer eher weniger. Weitläufige Oberwelten: Check. Tiefdunkle Dungeons: Check. Rupees und Herzcontainer: Check.

    Items, die man zufällig am Eingang des Dungeons findet und die man dann ebenso zufällig zur Bekämpfung des Bosses benötigt: Check.

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    Dieses Team funktioniert einfach perfekt

     

    Zelda eben, wie gesagt ohne großen Überraschungen. Und obwohl ich das Abenteuer nun zum zweiten Mal durchgespielt habe, muss ich rückblickend nach wie vor festhalten, dass Link und Midna einfach eine saustarke Kombo sind. Jedenfalls müsste ich tief im Gedächtnis graben, wann Nintendo eine ähnlich charismatische Kombo am Start hatte. Was irgendwie dahingehend schade ist, da Midna wohl kaum weitere Auftritte spendiert bekommen wird. Ein klassischer Fall von verschenktem Potential oder ein genialer Schachzug, dass es Midnas einziges Begleiterabenteuer ist?

    The Legend of Zelda: Twilight Princess HD kommt jetzt auf Wii U mit einem neuen Technik-Anstrich daher. Das heißt, man kitzelt so ziemlich das Maximum aus der Konsole heraus, wenn das Spiel in 1080p Full-HD und mit konstanten 30 Bildern pro Sekunde über die Mattscheibe flimmert. Gleichwohl wissen die neuen Texturen von Anfang an zu bezaubern. Die Farbgebung ist eine Wonne und man möchte förmlich mit der Oberwelt von Hyrule verschmelzen. Sich einfach mal an einen Baum lehnen und mit einem Grashalm kauend im Mund der untergehenden Sonne entgegen sehen, ihr versteht schon. Dem frisch von Nintendo eingesetzten Studio Tantalus kann man hier nur den Daumen nach oben zeigen.

    Grafisch wirkt diese Neuauflage perfekt an die neue Hardware angepasst. Keine verwaschenen Texturen und keine limitierenden Unklarheiten in der Weitsicht. The Legend of Zelda: Twilight Princess HD  macht optisch einen so dermaßen sauberen Eindruck, dass man glauben könnte, die Entwickler hätten nie auf ein anderes Ziel hingearbeitet.

    Ebenfalls optimal ist die Einbindung des Tablet-Controllers gelungen. Hätte ich das Spiel damals nicht mit Wiimote und Nunchuck gespielt, würde ich glauben, dass es gar keine logische Alternative zum Gamepad mit Screen gäbe. Die gibt es, das wissen wir, aber am Tablet macht alles einen Sinn. Besonders deshalb, weil man für einen flinken Gang ins Inventar nicht zwingend das Geschehen am Bildschirm unterbrechen muss. Nein, hier reicht eine kleine Tipp- oder Wischgeste und schon tauscht Link das Schwert mit Pfeil und Bogen. Oder einer Bombe. Oder dem Bumerang. Vielleicht auch einfach der Übergang zum Wolf-Link. Zelda eben. Gleichwohl dient das kleine Display ebenso zuverlässig als Karte, die dem Spieler immer an der Hand hat und einen guten Überblick über die Spielwelt bietet.

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    Kanten sind zwar immer noch Kanten, aber dafür glasklare und ohne Treppeneffekte

     

    Fazit

    Wer seiner Zeit The Legend of Zelda: Twilight Princess verpasst hat, der muss sich nicht weiter schämen und auch keineswegs „Angst“ davor haben, diese Perle in minderwertiger Optik auf älteren Konsolen erleben zu müssen. Nein, ihr könnt ganz unbeschwert Gamecube und Wii weiter verstauben lassen und stattdessen zum HD-Remake greifen. Besser und schöner werdet ihr dieses Spiel wahrscheinlich nicht nochmal zu Gesicht bekommen. Es sei denn, Nintendo planet ein Re-Remake in einigen Jahren, aber das weiß niemand. Euch erwartet ein klasse Zelda- Abenteuer ohne großen Überraschungen, was man im Falle dieser Serie als absoluten Bonus bewerten kann.

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    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur