Nintendos heißeste Eisen im Feuer beim Kampf um die Gunst der Spieler sind und waren schon immer die hauseigenen Spieleserien. Und wenn ein neues Zelda-Spiel in den Startlöchern steht, dann ist das eigentlich immer ein Garant dafür, dass Zocker weltweit jubelnd die Arme in die Höhe reißen. Mit The Legend Of Zelda: Tri Force Heroes schickt jetzt Big N wieder ein starkes Zugpferd auf die Piste und das ist für uns natürlich Grund genug, das Spiel durch unser Testlabor zu jagen. Und damit Vorhang auf für unseren Test zu The Legend Of Zelda: Tri Force Heroes!
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Der Launch Trailer
Das etwas untypische Zelda
Wenn man an Zelda denkt, dann fallen einem spontan Begriffe wie Oberwelt, Herzcontainer und leidenschaftliche Erkundungstouren ein. Denkt einmal kurz darüber nach, was Zelda für euch bedeutet und ihr werden unweigerlich auch auf die Rätseleinlagen stoßen. Und um jetzt den Bogen zu Tri Force zu spannen: Vergesst so ziemlich jedes typische Raster älterer Spiele der Serie, außer den Rätseln. Tatsächlich besinnt sich Tri Force Heroes fast ausschließlich auf diese eine Tugend, um es überspitzt zu formulieren. Was natürlich NICHT bedeutet, dass Tri Force Heroes keinen Spaß macht. Im Gegenteil, das Spiel schlägt sich Zelda-typisch richtig klasse. Nur muss man sich diesem Fakt einfach bewusst sein, denn sonst hat man eine völlig falsche Erwartungshaltung an das Spiel und könnte schlussendlich enttäuscht sein.
Um die oben erwähnte Überspitzung mal aufzudröseln, müssen wir ein wenig mehr ins Detail gehen. Auch in Tri Force Heroes gibt es eine Oberwelt, nur hat sich eine ganz andere Bedeutung. Sie dient vielmehr als Übergang zu den einzelnen Levelsystemen, in denen wir später die meiste Spielzeit verbringen werden. Ferner werdet ihr den ein oder anderen Bewohner der Oberwelt ansprechen, interessante Dinge erfahren und beim nächstgelegenen Shop eine kleine Einkaufstour starten. Auffallend ist dabei, dass die Spielwelt Textilia im Vergleich zu anderen Serientiteln eher klein und mager ausfällt. Nebenquests sind genau so wenige vorhanden wie eine reichhaltige Abwechslung. Viel mehr ist die Oberwelt einfach nur ein Mittel zum Zweck, euch zum nächsten Dungeon zu leiten. Immerhin hält Textilia Schritt mit dem Charme typischer Zelda-Spiele und man hat vom Fleck weg das Gefühl, in einer bekannten Umgebung zu schweifen.
Dreh- und Angelpunkt von Tri Force Heroes sind die Dungeons, die sich quer durch die insgesamt 8 Welten ziehen. Und so führt uns der Rätselspaß von saftig grünen Wäldern zu feurigen Vulkangegenden, von staubtrockenen Wüsten bis hin zu schneebedeckten Landschaften. Abwechslungsreich sind die Stages also allemal.
Textilia im Moderausch
Das Ganze findet in der Spielwelt Textilia statt. Passend zum Namen haben die Bewohner nur noch Klamotten im Sinn und so dreht sich hier irgendwie alles nur um den letzten Modeschrei. Und wo Mode hoch im Kurs steht, da ist natürlich die Mode-Ikone nicht weit weg. Diese nennt sich im Spiel Rüschlinde und trägt als Fummel immer nur den letzten Schrei. Blöderweise gibt es da aber noch diese fiese Hexe, die immer nur finstere Gedanken hat und am liebsten alles und jeden verfluchen möchte. Ihr neustes Opfer ist besagte Rüschlinde, die plötzlich von der Hexe aus dem Lumpenland ein verfluchtes Kleid verpasst bekommt. Und damit traut sie sich natürlich nicht mehr aus den eigenen vier Wänden, was nicht nur ihr, sondern auch ihrem Vater, König Lockfried, mächtig gegen den Strich geht.
Da besinnt er sich auf eine alte Weissagung: Drei Helden werden erscheinen und dem Land den Frieden zurückbringen. Und die Merkmale dieser Helden sind ziemlich eindeutig, denn spitze Öhrchen und eine stadtliche Frisur geben die Auserwählten zu erkennen. Man ahnt es bereits, dass hier unser Link ins Spiel kommt. Und nicht nur er, sondern mit seinen beiden Freunden bilden die drei das Totem-Trio.
Anbei noch der Hinweis, dass The Legend Of Zelda: Tri Force Heroes komplett eingedeutsch ist. Die hier gezeigten Screenshots sind zwar auf Englisch, aber lasst euch davon nicht verwirren, da wir bei 3DS-Spielen auf vorgefertigtes Bildmaterial zurückgreifen müssen.
Allein oder zu dritt
Im Grunde kann man den Spielablauf ganz leicht beschreiben. Unsere drei Helden stürzen sich in das nächstbeste Dungeonsystem, meistern alle Abschnitte und gehen im Idealfall nach dem Bosskampf als Sieger vom Feld. Vorab gibt es zu jedem Level die passenden Items ausgehändigt, mit denen wir die Abschnitte absolvieren sollen. Heißt, dass euch die Möglichkeiten vorab aufgezeigt werden, mit welchen Mitteln man da unten klar kommen muss. Die Items wie Bomben, Pfeil & Bogen, etc. sind dabei längst aus Zelda-Spielen bekannt, aber ihr dürft euch eben nichts selbst aussuchen. Manchmal stehen die Items auch allen drei Links zur Verfügung, beim nächsten Mal hat vielleicht jeder Link ein spezielles Item mit im Rucksack.
Nur das Schwert gehört zur Standardausrüstung und darf jederzeit genutzt werden. Ansonsten gilt es, mittels der Items das vordefinierte Rätsel zu lösen und heil zum nächsten Abschnitt vordringen zu dürfen. Und hier liegt der Fokus des Spiels, im Lösen von Rätseln unter Verwendung aller drei Links. Manchmal müssen wir die drei Helden stapeln, um an einen höhergelegenen Schalter zu kommen. Manchmal muss einer der Drei über einen Abgrund springen, damit er da Schalter A triggern kann, damit der nächste Link dadurch widerum an Schalter B kommt. Die Möglichkeiten an Rätseln sind dank der Dreifaltigkeit enorm und strengen mitunter eure Hirnzellen ganz schön an. Dabei sollte man stets die Lebensanzeige im Auge behalten, denn das dynamische Trio teilt sich die Herzchen. Sind alle Etappen eines Levels gelöst, winkt am Ende das Tri Force Symbol und es geht weiter zum nächsten Raum. Mit zusammengenommen 128 Level (8 Welten mit jeweils 4 Arealen mit jeweils 4 Abschnitten) hat man eine ganze Menge Rätselspaß vor sich, der für einige Stunden Unterhaltung sorgt.
Da sich in Tri Force Hereos nicht nur ein, sondern drei Links die Ehre geben, spielt sich das Spiel in einem waschechten Multiplayer. Jeder Mitspieler übernimmt dabei einen Link und gemeinsam fuchtelt man sich durch die Level. Das kann auf ganz unterschiedliche Weisen funktionieren. Zum einen natürlich Online, wo einem dann zwei Mitspieler zur Seite gestellt werden. Absprachen geschehen dabei über das untere Display, worüber man seinen Mitspielern entsprechende Kommandos zurufen kann. Etwas geselliger geht es zu, wenn ihr 2 lokale Mitspieler findet. Hierfür muss nur einer von euch das Spiel besitzen und die anderen beiden dürfen über die Share-Funktion teilhaben. Die dritte Variante ist für alle Solospieler gedacht, denn natürlich lässt sich Tri Force Heroes auch alleine zocken. Sprich, ihr übernehmt die Kontrolle über alle drei Links und wechselt on the fly zwischen ihnen hin und her.
In der Praxis hatten wir dabei ganz unterschiedliche Ergebnisse. Vorweg: Alle Spielmodi funktionieren, das ist das wichtigste. Online hatten wir nur 1x mit einem Verbindungsabbruch zu kämpfen, ansonsten lief das Spiel nahezu perfekt. Die vordefinierten Gesten auf dem unteren Display erleichtern die Kommunikation, sind in der Summe jedoch etwas zu knapp. Etwas komplexere Ansagen an die Mitspieler sind im Eifer des Gefechts kaum möglich. Das widerum ist der große Vorteil einer lokalen Spielrunde über die Share-Funktion. Unserer Meinung nach ist das der mit Abstand beste Part des Spiels, wenn man mit 2 Freunden gemeinsam am Tisch oder der Couch sitzt und zusammen den Rätseln und Feinden frönt. Spaß ist garantiert, denn bei Tri Force Heroes liegen oft nur Kleinigekiten zwischen Lust und Frust.
Bleibt noch das Solospiel, das auch ganz gut klappt. Die meiste Zeit sogar geht der Wechsel zwischen den Links und den damit verbundenen Aufgaben ganz gut, nur eben nicht immer. Besonders dann, wenn zeitlich begrenzte Miniaufgaben anstehen (z.B. das Zünden einer Bombe mit dem anschließenden Weiterreichen), geht das gerne mal schief. Unter Zeitdruck frustet Tri Force Heroes mehr als ein mal, was in der Natur der Dinge bzw. der Spielmechanik begründet liegt. Daher ist unsere Empfehlung, dass ihr euch 2 Freunde schnappt und euch einen gemütlichen Abend zu dritt bei einer Runde Tri Force Heroes macht.
Sammelitems, Grafik & Sound
Beim Streifzug durch das Lumpenland lösen wir nicht nur Rätsel und besiegen Feinde, sondern dürfen natürlich auch fleißig Zeugs sammeln. Deshalb nehmen wir unterwegs jeden Rubin und jeden Stofffetzen mit, den wir finden können. Beides benötigen wir, damit Madame Couture in der Oberwelt von Textilia neue Kleidung für uns schneidern kann. Je nach Spielfortschritt stehen uns dann später die unterschiedlichsten Outfits zur Verfügung. Abgesehen vom Look, ändern sich dadurch auch die Eigenschaften der Links entsprechend und nicht selten winken wertvolle Boni auf den Träger. Angriffe können gesteigert, Fallschäden abgemindert werden und noch so manch anderes Goodie wartet auf Entdeckung.
Grafisch bietet Tri Force Heroes ein identisches Bild zum Vorgängertitel A Link Between Worlds. Der Comic-Look ist unverfälscht hübsch und passt einfach hervorragend zur Spielserie. Die Texturen sind knackig bunt und jederzeit gut erkennbar. Selbst mit vollstem 3D-Effekt entstehen zu keinem Zeitpunkt Ungereimtheiten. Zum Sound müssen wir gar nicht viele Worte verlieren, denn dieser ist Zelda-typisch einfach bombig.
Fazit
The Legend Of Zelda: Tri Force Heroes ist kein klassisches Zelda-Spiel, denn Erkundungen, weitläufige Oberwelten und freie Bewegung spielen hier keine große Rolle. Statt dessen bezieht man sich auf die Ur-Tugend spaßiger und mit dem Spielverlauf immer schwierigerer Rätsel und das auch noch zu dritt. Schnappt euch 2 Freunde oder setzt euch alleine vor den 3DS und ihr erlebt eine bunte Reise durch die quirlige Welt von Textilia. Als eingefleischter Zeldafan vermisst man anfangs die Serientypischen Mechanismen. Doch schon nach den ersten Level verzeiht man Tri Force Heroes die Reduktion auf Levelabschnitte und sobald man sich darauf innerlich einlässt, erlebt man ein sehr unterhaltsames Abenteuer – versprochen!