Elefanten sind normalerweise ruhige, gemütliche Zeitgenossen. Doch es gibt auch Kriegselefanten. Zumindest Tembo ist ein solcher und hat sich eigentlich schon längst zur Ruhe gesetzt. Wäre da nicht eine böse Armee, welche die friedlichen Bewohner von Shell City angreift. Was liegt also näher, als dass Tembo wieder ordentlich aufräumt und die Besatzer in die Flucht jagt? Genau, nichts – also machen wir uns auf um ein außergewöhnliches Abenteuer zu bestreiten.
Ein Elefant mischt auf
Ok, die Hintergrundgeschichte ist bis auf den Hauptdarsteller recht generisch. Das macht aber gar nichts, denn oft ist das Spiel selbst wichtiger als eine tolle Story. Wer schon 2D-Plattformer gespielt hat, wird sich wohl auch hier schnell zurechtfinden. Für alle anderen haben die Entwickler ein sinnvolles Tutorial eingebaut, das uns erklärt wie wir laufen, springen, eine Sturmattacke ausführen und mit dem Hintern auf den Boden stampfen. Doch was wäre ein Elefant jedoch ohne seinen Rüssel? Richtig, auch dafür gibt es in Tembo eine sinnvolle Aktion – er kann diesen nämlich mit Wasser befüllen um Brände zu löschen und auch einige Gegner damit besiegen.
Laufen, springen, Gegner niedertrampeln
Tembo: The Badass Elephant ist im Grunde nicht schwer zu verstehen und auch der Schwierigkeitsgrad ist anfangs eher eine Stufe zu einfach. Dieser steigt aber im späteren Spielgeschehen deutlich an, wodurch die ersten Levels als Einstieg durchgehen. Was noch dazu herausragt, und auch den Spielwert deutlich erhöht, ist die liebevolle Umsetzung der Levels. Da ein Panzer, dort ein Gewehrturm. Dann wiederum eine riesige Kugel die wir vor uns herschieben müssen. An Abwechslung mangelt es bei weitem nicht. Dies gilt übrigens auch für die witzigen Umgebungen, die uns erwarten. Düstere Levels wechseln sich mit Sonnenschein ab, Fabrikshallen mit Wüstenumgebungen.
Zwischendurch dürfen wir auch noch Gefangene befreien, die sich dann auf den Rücken unseres Elefanten niederlassen und so unsere Fähigkeiten doch ein wenig verbessern. Was wir jedoch nie vergessen dürfen: wir sind nicht unverwundbar, zumindest nicht, wenn der „Dash“ nicht aktiv ist. Die Lebensenergie wird zwar nicht so richtig schnell leer, doch wenn wir einfach in alles reinlaufen, was uns begegnet, geben wir recht schnell den Rüssel ab. So mancher Endgegner wurde auch scheinbar von God of War inspiriert, das heißt dass ihr verschiedene Körperteile nacheinander abschlagen müsst. Bis ihr zum Ende kommt, vergehen jedoch einige Stunden, in denen ihr manche Levels nochmals starten müsst, um die geforderte Punktezahl zum öffnen neuer Abschnitte zu erreichen.
Technisch sauber
Vom optischen her ähnelt Tembo: The Badass Elephant am ehesten Ori and the blind forest. Allerdings nicht ganz so detailliert und atmosphärisch wie das Vorbild. Dennoch sind die Animationen unseres Protagonisten ausgesprochen geschmeidig und selbst im Hintergrund ist immer etwas los. So wird uns nie langweilig wenn wir uns durch die Gegend bewegen. Auch gibt es unzählige Geheimnisse, die wir im Laufe unseres Abenteuers entdecken können (und teils auch müssen) – lediglich das Ende ist sehr vorhersehbar. Für ein witziges Spielchen zwischendurch ist Tembo aber immer wieder gut. Vor allem die immer wieder auftauchenden Rätseleinlagen sind für einen Plattformer gut in Szene gesetzt, wodurch das Spieltempo verlangsamt wird und wir unser Köpfchen einsetzen müssen um weiterzukommen. Alles in allem ist Tembo: The Badass Elephant also genau das richtige für Spieler, die mal ein wenig Abstand von den „ultrarealistischen“ Shootern und „epischen“ Abenteuern suchen, sondern einfach wieder mal unterhalten werden wollen.
Fazit
Wenn ihr Plattformer mögt, solltet ihr Tembo: The Badass Elephant unbedingt eine Chance geben. Tolles Charakterdesign, unzählige Geheimnisse und Verstecke und witzige Details erwarten euch hier. Lediglich die Story rund um Tembo ist eher generisch, doch das macht dem Spielspaß keinen Abbruch. Für knapp 15 Euro werdet ihr so schnell kein besseres Action/Jump´n Run finden. Daher Rüssel hoch für unseren Elefanten.