Stray – Switch Version – Test/Review

    Stray - Titel

    Katzen sind nicht nur kuschelige und amüsante Begleiter, sondern auch unterhaltsame Videospielcharaktere. Stray, das fast schon legendäre Spiel, in dem wir eine Katze steuern können, hat nun auch den Weg auf die Nintendo Switch gefunden.

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    Mehr Informationen

    Eine menschenleere Welt:

    In Stray finden wir uns in einer postapokalyptischen Welt wieder. Zu Beginn streunert unsere Katze durch eine verwilderte, zugewucherte Stadt, in der schon seit Jahrzehnten kein Mensch mehr war. Doch durch ein Missgeschick beim Spielen mit ihren Artgenossen stürzt sie ab und plötzlich finden wir uns zunächst in unterirdischen Kanälen wieder. Hier werden wir auf mysteriöse Art und Weise gelotst und bahnen uns den Weg durch eine verlassene, unterirdische Stadt. Allerdings treffen wir hier ein erstes Mal auf blutdurstige Wesen, gewissermaßen riesige Zecken, die nach unserem Leben dürsten. Schließlich führt uns unser Weg in eine Stadt, die von Robotern bewohnt wird, aber auch hier sind keine Menschen anzutreffen. Die Roboter leben hier strikt abgeschottet und verhalten sich wie Menschen. Ihre wichtigste Regel besteht darin, dass niemand die Stadt verlassen darf…

    Eine Katze trifft auf Cyberpunk:

    Auffällig ist der Cyberpunk-Stil der Spielwelt. Die eher düstere Welt wird nur von einzelnen Lampen und Leuchtreklamen erhellt und alles ist sehr technisch. Die einzigen biologischen Wesen in der Unterwelt sind die blutdürstigen Zecken und unsere Katze. Beherrscht wird die Spielwelt von Robotern und rustikaler Technik. Die Roboter wissen darum, dass sie Maschinen sind, verhalten sich aber wie Menschen. Sie haben Freunde, Eltern, Kinder, eine Arbeit und vieles anderes für Menschen typisches. So bilden sie eine gesamte menschliche Zivilisation ab. Warum die Welt so ist, wie sie ist, wissen sie nicht und die Mehrheit hat auch kein Interesse daran, das herauszufinden. Wir wollen zur Story nicht allzu viel spoilern, doch wir werden hier nach und nach einige Entdeckungen machen.

    Spielwelt und Gameplay:

    Die Spielwelt von Stray besteht gewissermaßen aus einzelnen Gebieten oder Leveln, in denen wir uns frei bewegen und die Gegend erkunden können. Verbunden werden diese durch einzelne lineare Passagen, in denen nur geringe Variation möglich ist. Insgesamt fühlt sich die Spielwelt so sehr offen an und es gibt keine Schlauchlevel. Die Spielwelt ist grafisch detailliert und abwechslungsreich gestaltet, mit vielen unterschiedlich platzierten Objekten. Mit einigen Dingen können wir auch katzentypisch interagieren, indem wir sie herunterwerfen oder daran kratzen.

    Unsere Aufgabe in Stray besteht darin, einen Weg zurück an die Oberfläche zu finden. Dazu müssen wir zum einen die einzelnen Level erkunden und verschiedene Objekte finden, aber auch Aufgaben für die Roboter erfüllen, damit sie uns im Gegenzug helfen. Da die Roboter nicht an biologisches Leben gewöhnt sind, können sie uns eigentlich nicht verstehen, doch zu Beginn finden wir einen kleinen schwebenden Roboterbegleiter, der für uns als Übersetzer fungieren kann. So können wir mit den Robotern reden und handeln. Wir können sie auch katzentypisch anschmusen oder auch zum Stolpern bringen. In der Spielwelt kommen uns die typischen Fähigkeiten von Katzen zugute, denn wir können klettern, durch schmale Öffnungen schlüpfen oder über schmale Kanten balancieren, so ist das Verhalten einer Katze integraler Bestandteil des Gameplays. Allerdings können wir nicht beliebig durch die Gegend hüpfen, sondern wir können immer nur zu bestimmten Zielpunkten springen. Um in der Geschichte voranzuschreiten, gilt es regelmäßig kleine Rätsel zu lösen oder versteckte Gegenstände zu finden. Daneben gibt es auch Passagen, in denen es auf Geschicklichkeit und Geschwindigkeit ankommt, damit uns nicht das Blut ausgesaugt wird.

    Die Steuerung:

    Wie auch schon beispielsweise in der PS5-Version ist die Steuerung von Stray in der Switch-Version sehr intuitiv. Wir benötigen hierzu auch nicht alle Tasten, denn die Steuerung begrenzt sich auf das Laufen, Sprinten, Springen, Miauen und Interagieren mit den Robotern oder der Umgebung. Da man beim Springen immer nur bestimmte Punkte anvisieren kann, werden uns dieser immer mit einem kleinen Hinweis auf die zu drückende Taste markiert, gleiches gilt für die verschiedenen Interaktionen.

    Die Umsetzung auf der Switch:

    Besonders die PS5-Version von Switch bot eine hoch detaillierte Grafik mit teils aufwändigen Effekten. Häufig stellt der Port solcher Titel auf die doch deutlich schwächere Switch einen problematischen Weg dar, was sich in einem stark ruckelnden Spiel widerspiegelt. Letzteres ist bei Stray zum Glück nicht der Fall. Optisch muss man natürlich einig Abstriche in Kauf nehmen. Die Texturen sind deutlich geringer aufgelöst und wirken insgesamt künstlicher. Auch unsere kleine Katze ist deutlich einfacher dargestellt, behält jedoch ihre Animationen und Bewegungsmuster bei. Bei den Wasser-, Licht- und Schatteneffekten muss man somit ebenfalls seine Erwartungen zurückschrauben. An dieser Stelle sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass sich die Grafik der Switch-Version von Stray auf einem für diese Konsole typischen Niveau bewegt. Wichtig ist hierbei, dass diese grafischen Einsparmaßnahmen zu einer guten Spielperformance geführt haben. Auch dann, wenn wir vor einer großen Gruppe blutrünstiger Zecken fliehen müssen, läuft Stray weiterhin flüssig.

    Fazit:

    Die mittlerweile deutlich in die Jahre gekommene Hardware der Nintendo Switch stellt immer wieder eine Schwierigkeit für die Portierung von Spielen dar. Denn hier führt bei aktuellen Titeln kein Weg daran vorbei, entweder Abstriche bei der Performance oder bei der Optik zu machen. Bei der Portierung von Stray wurde glücklicherweise die Performance nicht aus den Augen verloren und das Spiel läuft tatsächlich überraschend flüssig. Eine stabile Performance sollte hier stets den Vorzug vor maximaler Grafik haben. Natürlich sieht der Titel auf Nex-Gen-Konsolen, wie der PlayStation 5, optisch deutlich besser aus, aber gerade dann, wenn man auf der Switch direkt spielt, fällt dies weniger stark ins Gewicht. Schließlich zoomt man in der Regel nicht total nah an seine Katze heran, sondern man will das Spiel spielen. Die Steuerung ist intuitiv und verzichtet auf unnötige Doppelbelegungen. Wir können Stray allen empfehlen, die entweder aufgrund der fehlenden Plattform bislang nicht als Katze die Welt entdecken konnten, empfehlen. Ebenso natürlich auch allen Stray-Fans, die nach einer Möglichkeit für mobile zocken suchen.

    Beim ersten Mal Spielen von Stray braucht man etwa 5 bis 7 Stunden, wenn alle Ecken der Spielwelt durchsucht werden. Wer das Spiel bereits gut kennt, kann es auch in weniger als zwei Stunden schaffen.

    Die Switch-Version von Stray wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.