Nachdem STORY OF SEASONS: Friends of Mineral Town bereits im letzten Jahr für die Nindendo Switch erschienen ist, folgt nun die Version für die PlayStation 4 und die xBox One. In unserer Review werden wir uns die PlayStation 4-Version genauer anschauen und auch gleich testen, ob diese problemlos auf einer PlayStation 5 läuft.
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STORY OF SEASONS oder Harvest Moon?
Den meisten Fans des klassischen Farmspiel-Genres ist sicherlich Harvest Moon ein Begriff. Vor einigen Jahren beendete das ursprüngliche Entwicklerstudio die Weiterentwicklung der Serie und starte unter dem Titel STORY OF SEASONS mit einer neuen Serie (die aktuell erschienenen Harvest Moon-Titel stammen von einem anderen Studio). Diesen Ursprung im originalen Harvest Moon kann man STORY OF SEASONS direkt ansehen. Aber man sieht den Ursprung nicht nur optisch, man fühlt ihn auch bei der bekannten Spielmechanik.
Schaut man in die Vergangenheit von Harvest Moon zurück, so ist in der Serie 2003 der Titel Harvest Moon: Friends of Mineral Town für den Gameboy Advance erschienen. Der neue Titel STORY OF SEASONS: Friends of Mineral Town ist eine Neuauflage dieses mittlerweile 18 Jahre alten Titels.
Ab auf die Farm:
Zu Beginn des Spiels können wir zunächst unseren Charakter designen, hier stehen neben zwei Geschlechtern je zwei Charaktere zur Auswahl. Auch die Hautfarbe lässt sich in mehreren Abstufungen anpassen. Für einen leichteren Einstieg kann man hier auch einen einfachen Modus wählen, indem man leichter Gold und Zuneigung verdienen kann. Nach einem kurzen Video, in dem wir lernen, dass wir bereits als Kind unseren Großvater auf seiner Farm besucht haben, erfahren wir nun vom Bürgermeister persönlich, dass wir genau diese Farm geerbt haben. Und schon starten wir in unser neues Farmleben. Aber Moment erstmal braucht unsere Farm noch einen Namen, herzlich willkommen auf unserer Farmchen-Farm…
Wir übernehmen einen kleinen Hof mit Hühner- und Pferdestall sowie einer Scheune mit Platz für weitere Tiere wie Kühe. In der Mitte unserer Farm haben wir einen großen Acker, den wir später bestellen können. Allerdings muss dieser erstmal von Unkraut, Geröll und Holz befreit werden. Auch ein kleiner Fischteich findet sich auf unserer Farm. Natürlich haben wir auch ein Wohnhaus, hier können wir schlafen, uns umziehen aber auch den Wetterbericht hören. Für die Arbeit auf unserem Hof von großer Bedeutung sind die Verkaufsboxen. Denn in diese legen wir alles, was wir verkaufen wollen und erhalten dann automatisch um 17:00 unser Gold. Um etwas zum Verkaufen zu haben können wir zum einen Dinge in der Landschaft aufsammeln, oder aber unserem Beruf als Farmer nachgehen.
Direkt an unsere Farm grenzt ein kleiner Ort namens Mineral Town. Hier können wir Werkzeuge kaufen oder uns mit Sämereien ausstatten, letztere können wir entweder im Gemischtwarenladen oder im Haus von Herrn Zach kaufen. Auch eine Klinik, Restaurants, eine Bücherei und noch einige weitere Häuser finden sich hier.
Zeitlich ist das Spiel in vier Jahreszeiten, die in ihrer Länge einem normalen Monat entsprechen. Während jeden Tages läuft konstant eine Uhr mit, sodass man sich sputen muss, wenn man viel zu erledigen hat. So kann es schon mal passieren, dass wir nach einem Tag auf dem Feld vor verschlossenen Geschäften stehen.
Und nun geht es aufs Feld:
Unser erster Teil der Feldarbeit besteht darin unseren Acker von Unkraut, Geröll und Holz zu befreien. Hier haben wir verschiedene Möglichkeiten. Die schnellste Lösung ist es alles einzusammeln und für ein paar Goldstücke zu verkaufen. Sinnvoller ist es aber mit Werkzeug an die Arbeit zu gehen. Denn so können wir Erfahrung im Umgang mit den Werkzeugen sammeln und deren Stufe erhöhen. Dies ist erforderlich, um in der Schmiede Upgrades in Auftrag geben zu können. Um große Hindernisse zu beseitigen, benötigen wir nämlich auch höhere Stufen unserer Werkzeuge. Die Upgrades bringen Features wie das gleichzeitige Bearbeiten mehrerer Feldabschnitte. Aber es gibt noch andere Vorteile beim Einsatz der Werkzeuge, denn, wenn wir beispielsweise Steine mit einem Hammer bearbeiten werden sie zu Mauersteinen. Diese können wir für den Ausbau unseres Hofs sammeln oder für Gold verkaufen. Das alles ist natürlich nur der Anfang.
Der nächste Schritt ist es nun selber das Feld zu bestellen. Hierfür müssen wir zunächst Sämereien erwerben. Hier kommen die Jahreszeiten ins Spiel, denn natürlich können wir nur Pflanzen sähen, die zur aktuellen Jahreszeit passen. Also wieder ab aufs Feld und das restliche Unkraut beseitigen. Aber Moment, natürlich müssen wir vorm Sähen erst noch mit der Hacke pflügen. Auch nach dem Sähen müssen wir uns weiter um die Pflanzen kümmern, denn sie wollen natürlich bewässert werden. Hier kann uns das Wetter in die Karten spielen, wenn wir Glück haben regnet es und die Natur übernimmt das Gießen der Pflanzen.
Nach dem Feld geht’s in den Stall:
Wie bereits erwähnt verfügt unser Hof auch über Stallungen für Kühe, Hühner und Pferde. Aber wir können auch noch weitere Tiere, wie z.B. Schafe und Kaninchen aufnehmen. Neben weiteren Spielspaß bringen diese uns neue Produkte zum Verkaufen, wie Milch, Eier und Wolle. Je besser wir uns um unsere Tiere kümmern, desto glücklicher sind diese und auch die Qualität unserer Produkte steigt. So lieben die Tiere es mit der Hand gefüttert oder gestriegelt zu werden, aber stopp, zum Striegeln müssen wir erst eine Bürste kaufen. Je mehr Tiere wir uns zulegen, desto mehr Arbeit müssen wir natürlich auch hier aufwenden. Vergessen wir unsere Tiere zu füttern bekommen wir keine Milch oder Eier und Tierkinder werden nicht weiterwachsen.
Futter können wir entweder auf den Nachbarfarmen einkaufen oder selber anbauen. Wenn wir im Sommer Mais anbauen, können wir diesen zu Hühnerfutter verarbeiten. Hier ist ein bisschen Planung angesagt, denn die Hühner und anderen Tiere wollen ja das ganze Jahr etwas zu fressen haben.
Tiere können nicht nur gekauft, sondern auch gezüchtet werden. Im Fall der Hühner muss man zum Beispiel nur ein Ei in eine Brutstätte legen. Nach einigen Tagen schlüpft ein Küken. Wenn wir ein bisschen Zeit mitbringen, können wir so eine Menge Gold sparen. Schließlich kostet ein Huhn 1.500 Goldstücke. Natürlich reicht es bei einer Kuh nicht aus, Milch auszubrüten, um ein Kälbchen zu züchten. Bei den anderen Tieren gibt es daher Zuchtsets, die etwas günstiger sind, als ein erwachsenes Tier zu kaufen.
Mit der Zeit können unsere Stallungen zu klein werden. Daher können wir die Gebäude ausbauen. Hierzu benötigen wir Holzstücke und Steinblöcke, die konnten wir ja bereits sammeln als wir unseren Acker geräumt haben.
Abseits der Farm:
Auch abseits unserer Farm ist einiges geboten. Im Dorf finden Feste statt und bei jedem Gang in die Stadt können wir uns mit unseren Mitbürgern unterhalten. Bei einigen erscheint ein Herz-Symbol. Hier können wir nach und nach unser Ansehen bei diesen Personen steigern und wer weiß, vielleicht finden wir so auch eine Ehefrau oder einen Ehemann. Bei diesem Thema ist das Spiel sehr modern, denn auch gleichgeschlechtliche Beziehungen sind möglich. In der alten Gameboy Advance-Version gab es noch Nebenbuhler, die es zu übertrumpfen galt, diese wurden in der Neuauflage abgeschafft. Wir können uns also friedlich der Partnerwahl widmen.
Grafik, Performance und Steuerung:
Natürlich haben wir hier keinen AAA-Titel mit fotorealistischer Grafik. Die Optik lässt sich am besten als Comic-Optik beschreiben. Dabei ist eine Ähnlichkeit zur klassischen Gameboy-Grafik zu erkennen, jedoch ohne Pixel-Optik. So ergibt sich eine hübsch anzusehende, liebevolle und zum Genre passende Grafik.
Mit Blick auf die Performance gibt es bei der PlayStation-Version, wie zu erwarten, keine Probleme. Dank der Abwärtskompatibilität der PlayStation 5 läuft das Spiel auch dort problemlos und dank SSD mit kaum spürbaren Ladezeiten.
Die Steuerung ist insgesamt intuitiv und man findet schnell ins Spiel herein. Zwei Dinge sind etwas gewöhnungsbedürftig. Zum einen bedient man ausgerüstete Werkzeuge mit der Quadrat-Taste, nicht mit der Kreuz-Taste, denn auf dieser ist dauerhaft das Aufsammeln hinterlegt. So kann es passieren, dass man Unkraut aufsammelt, statt es mit der Sense zu jäten. Zum anderen ist auf dem Feld die Auswahl des jeweiligen Quadranten mit dem Stick manchmal etwas überempfindlich und man wählt den falschen aus. Hier hilft ein Blick in das Optionsmenü, mit dem 3D-Cursor ist die Steuerung gleich angenehmer. Aufpassen muss man auch wenn man Gegenstände aus der Leiste unten Rechts ablegen möchte. Steht man falsch isst man sie teilweise versehentlich.
Fazit:
STORY OF SEASONS: Friends of Mineral Town ist insgesamt eine gelungene PlayStation-Portierung der im letzten Jahr für die Nintendo Switch erschienen Neuauflage des Gameboy-Klassikers. Hierbei ist es löblich, dass eine PS4- bzw. Xbox One-Version erschienen ist, womit das Spielen auf der alten und aktuellen Konsolen-Generation möglich ist. Natürlich haben wir hier kein Spiel mit fotorealistischer Grafik, jedoch ist dies bei diesem Genre gar nicht erforderlich. In der dennoch zeitgemäßen Comic-Grafik fühlt man sich direkt wohl und auch ein bisschen in die alten Gameboy-Tage zurückversetzt, auch wenn von der alten Pixel-Optik nichts zu erkennen ist.
Mit Blick auf die Farm bietet das Spiel viele Möglichkeiten, bleibt aber noch überschaubar. Man ist nicht direkt überfordert, sondern kann ganz gemütlich nach und nach ins Spiel hineinfinden. Dennoch muss man sich sputen, um Feld- und Stallarbeit unter einen Hut bringen zu können.
Zu empfehlen ist das Spiel für alle Fans der klassischen Farmspiele oder wenn man in Kindheitserinnerungen schwelgen möchte. Ebenso eignet es sich wunderbar für Kinder ab dem Grundschulalter, die Kinder sollten bereits lesen können, um den Dialogen und Anweisungen zu folgen.
Die PS4-Version von STORY OF SEASONS: Friends of Mineral Town wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.
Quelle: Offizielle Website