Nach dem Überraschungserfolg von Bomber Crew war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Nachfolger erscheinen wird. Dieser heißt Space Crew und spielt, man ahnt es bereits, im All. Was neu ist und wie gut sich das Taktikspiel im Weltraum schlägt, das erfahrt ihr hier bei uns im Test von Space Crew!
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Space Crew ist für PC, Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch erschienen. Für diesen Test spielten wir das Spiel auf Switch.
Das sagt der Entwickler:
Space Crew ist die neue Fortsetzung der hochgelobten, strategischen Survival-Simulation Bomber Crew. Deine Space Crew braucht DICH! Tritt noch heute bei und erkunde unendliche Weiten! Die United Defense Force lässt dich die gesamte Galaxie durchqueren, auf einer Mission, die Erde zu beschützen. Es liegt an dir, die Menschheit vor der rätselhaften außerirdischen Bedrohung durch die Phasmiden zu bewahren. Die U.D.F. leistet ihren Beitrag, hilf mit!
Tritt jetzt der Space Crew bei!
Ab ins All
Habt ihr Bomber Crew gespielt? Dann herzlichen Glückwunsch, ihr habt nicht nur ein großartiges Spiel damit gezockt, sondern benötigt auch eigentlich keinerlei Einweisung in die Spielmechaniken von Space Crew. Für den Fall, dass ihr es nicht kennt, dann erklären wir euch gerne, worum es im Spiel hier überhaupt geht.
Wir haben die Kontrolle über ein Raumschiff samt Crew. Einzelne Missionen müssen erfolgreich absolviert werden, in dem wir die vorgegebenen Ziele erreichen. Im Kern geht es storytechnisch darum, dass wir die Erde vor fiesen Aliens, im Spiel Phasmiden genannt, beschützen sollen. Jedes unserer Crewmitglieder besitzt spezielle Fähigkeiten und damit einhergehende Aufgaben. Der Pilot steuert das Schiff, logisch. Der Ingenieur hält das Schiff am laufen und sorgt primär für funktionierende Schilde. Wichtig sind auch genügend Schützen an Bord, die die Lasergeschütze des Raumschiffs bemannen. Derer Jobs gibt es noch mehr, wie beispielsweise der Offizier für die Kommunikation. Wichtig ist nur: Ihr braucht für jeden Aufgabenbereich ein möglichst fähiges Mitglied.
Frei steuern dürfen wir das Schiff dabei nicht, wir setzen lediglich Wegpunkte, denen sich unser Pixelklotz dann automatisch nähert. Zoomt man ins Schiff rein, dann sind alle Plätze mit entsprechenden Symbolen bezeichnet. So weiß man direkt, wo der Schütze zu sein hat und wo der Communicator. Neu mit dabei sind Gravitationsflächen, die es natürlich im All eben gibt. Hier müsst ihr drauf achten, dass ein ein Crewmitglied nicht einfach so an der Außenhülle Schäden reparieren lasst, sondern ihr oder ihm zuerst einen Astronautenanzug überstreift. Ebenso neu ist die Bordkammer, bei der die Aliens dann landen für den Fall, dass sie das Schiff entern möchten.
Micromanagement im Dauerakkord
Die ersten Missionen dienen zeitgleich als Tutorial. Das, was oben steht, mag im ersten Moment vielleicht etwas kompliziert klingen, de facto ist das Spiel aber eigentlich ziemlich selbsterklärend. Mit einer Startcrew machen wir uns von unserer Basis auf, springen per Hypersprung durch das erste Gate und schon landen wir auch schon im ersten Gefecht mit den Phasmiden. Und Gefechte, das eigentliche Kernelement in Space Crew, laufen dann in etwa so ab:
Der Alarm geht los, Feinde nähern sich. Die hinteren Geschütztürme sind bereits besetzt, prima. An den Flanken und an der Nase ist aber noch jeweils einer unbemannt. Jetzt kurz überlegen, wenn man für den Moment entbehren kann. Der Kommunikator ist momentan unnötig, also setzt man ihn an das eine Geschütz. Ebenso kann unser Schiff fürs Erste einfach nur geradeaus fliegen, also landet der Navigator am freien Geschütz Nummer 2. Sobald die Feinde in Reichweite sind, markiert man einen für gebündeltes Feuer oder lässt den Mitgliedern freie Hand und sie einfach alles mit Laserstrahlen eindecken. Natürlich feuern die Aliens auch zurück, weshalb man die Schilde im Blick behalten muss. Genauso wichtig ist der Traktorstrahl, mit dessen Hilfe man wertvolle Fracht an Bord ziehen darf.
All das erfordert mit zunehmendem Verlauf immer mehr Micromanagement vom Spieler. So beispielsweise bei der Energieverteilung zwischen Schilden, Waffen und den Triebwerken. Setzt im Schiff irgendwo ein Defekt ein, dann wird dieser mit einem roten Blitzsymbol gekennzeichnet. Und dann sollte man auch schleunigst zusehen, dass man das Modul auch fix wieder zum Laufen bekommt, sonst gehen mitunter ganz schnell die Lichter aus. Was im Spiel dann in etwa so aussieht, dass, wenn die Schilde mal unten sind, bei weiteren Treffern die Strahlung im Schiff nach oben geht.
Obendrein besitzt jedes Crewmitglied nur ein gewisses Maß an Lebenspunkten. Sind diese weg, stirbt das Mitglied unwiederbringlich und die ach so mühevoll gesammelten Erfahrungspunkte sind für die Katz (die einzige Abhilfe hier ist das spätere Upgrade für Rettungskapseln). Was besonders dann ärgerlich ist, wenn ein Mitglied hochgelevelte sekundäre Eigenschaften besitzt und diese dann wegfallen. Beispiele für diese aktiven und passiven Skills wären ein Tarnmodus oder die Verfügbarkeit von EMP Schlägen.
Spielspaß, Anspruch und Schweiß auf der Stirn
Für Nachschub ist unterdes auf der Station gesorgt, wo man neue Mitglieder ausbilden kann. Weiterhin setzt hier die Forschung an und noch viel besser sind die Schiffserweiterungen. Besonders neue Waffen machen bei ihrem ersten Einsatz gleich doppelt so viel Spaß wie die vorherigen Geschütze. Wobei spätestens ab hier dann auch die Hektik in den Gefechten einsetzt, da die KI deutlich anspruchsvoller wird. Den meisten Stress generieren Situationen, an denen Aliens an Bord des Schiffs gelangen.
Schnell muss man Crewmitglieder Waffen einsammeln schicken, damit diese dann die Außerirdischen pulverisieren. Das bedeutet dann allerdings auch: So lange unsere Crew im Schiffsinneren in Kämpfe verwickelt ist, so lange sind wichtige Module des Raumschiffs unbesetzt. Besonders ungünstig dann, wenn draußen ein paar Jäger ununterbrochen weiter auf uns ballern. Nicht selten führte das bei uns im Spiel zu Stromausfällen bis hin zu Reaktorüberlastungen. Sind die Feuer dann wieder gelöscht und der Strom wiederhergestellt, jubelt man innerlich auf und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
Grafisch weiß Space Crew durchaus zu überzeugen, wobei die gebotene Engine natürlich auch gutmütig ist. Clippingfehler, Texturunklarheiten oder sonstige Auffälligkeiten haben wir keine entdeckt. Alles läuft jederzeit flüssig auf der Switch, weshalb wir davon ausgehen, dass das auch auf anderen Systemen der Fall sein dürfte. Die Bewegungen, Kameraschwenks und Animationen laufen flüssig, auch im Zeitlupenmodus. Obendrein sind die Farben und Grafiken so gewählt, dass man trotz Hektik immer den Überblick behält. Space Crew lässt diesbezüglich eigentlich keine Unklarheiten aufkommen. Auch bei großer Objektanzahl, also dann, wenn zig feindliche und befreundete Jäger in der Szene unterwegs sind, ruckelt es hier und da nur gering mal kurz.
Lediglich die Steuerung via Gamepad ist der Maus am PC merklich unterlegen. Während man mit dem Nager fix alle Elemente einzeln markiert und aktiviert hat, muss man sich teils mühsam mit den Analogsticks umher manövrieren, was bei aufkommender Action und damit verbundenem Micromanagement natürlich Gift ist.
Fazit
Space Crew ist ein würdiger Nachfolger für das hochgelobte Bomber Crew. Sinnvolle Erweiterungen, die das Spiel zum Glück nicht überfrachten, sind gut gewählt und gut ins Gameplay eingeflochten. Ein flinkes Händchen, eine gute Übersicht und kluge Entscheidungen sind nötig, um das Überleben der Crew im All sicherzustellen. Das Spiel ist sicherlich nichts für Gamer mit schwachen Nerven und einer niedrigen Frustschwelle, dafür ist der Schweregrad zu knackig. Umso stolzer ist man dann, wenn man eine zünftige Mission erfolgreich abgeschlossen hat und Teil der steilen Lernkurve ist.
→ Demo von Space Crew bei Steam herunterladen