Sonic Origins – Test/Review

    Kaum ein Spiel ist so eng mit Sega verknüpft wie Sonic und nach mittlerweile über 30 Jahren können wir nun die ersten Titel auch auf den modernen Konsolen erleben. Denn in Sonic Origins finden wir vier klassische Titel, die ihrer Optik treu geblieben sind. Das Spiel umfasst: „Sonic The Hedgehog“, „Sonic The Hedgehog 2“, „Sonic 3 & Knuckles“ und „Sonic CD“. Erhältlich ist Sonic Origins für die PlayStation 4, die PlayStation 5, die Xbox One, die Xbox Series X|S, die Nintendo Switch und den PC. Getestet haben wir die Version für die PlayStation 5.

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    Die Geschichte von Sonic:

    Was für Nintendo Super Mario ist, das ist für Sega Sonic, das weiß jeder, der sich auch nur annähernd mit Spielkonsolen befasst. Die Abenteuer des rennenden, blauen Igels prägen seit über 30 Jahren die Welt von Sega. Zunächst auf eigenen Konsolen, mittlerweile als Gast auf allen Konsolen vom Nintendo bis zur Xbox. Sogar gemeinsame Spiele mit dem berühmten italienischen Klempner Mario hat es mittlerweile gegeben. Aber nicht nur das, auch die große Leinwand hat Sonic erobert und das mit einer der wohl besten Videospiel-Verfilmungen der letzten Jahre.

    Auch wenn man es vermuten würde, das originale „Sonic The Hedgehog“ war kein Launchtitel des legendären Sega Mega Drives, denn es erschien 1991 etwa zwei Jahre nach dem Release der Konsole. Dennoch ist es sicherlich der Sega-Titel, der allen zuerst einfallen wird. Die ersten vier Titel gelten dabei bis heute noch für viele Fans als Höhepunkt der Sonic-Serie. Sodass diese schließlich mit Sonic Origins nun erneut einen Weg auf den Bildschirm finden.

    Klassisches Sonic auf moderner Konsole?

    Doch wie bringt man nun klassische Titel, die teilweise 30 Jahre auf dem Buckel haben, auf eine moderne Konsole und behält dennoch den Look bei? Genau dieser Punkt ist Sonic Origins, zumindest auf den ersten Blick, sehr gut gelungen. Allerdings finden wir hier nicht die vollständig klassischen Titel, sondern es dienten Neuauflagen von 2011 als Basis. Die Unterschiede sind hier teilweise allerdings in den Feinheiten zu finden und werden sicherlich nur von den ganz großen Kennern der alten Titel entdeckt.

    Wir haben die Wahl, die Spiele im modernen 16:9 oder im klassischen Leiterbox-Format zu erleben. Dabei bringt uns das 16:9-Format sogar leichte Vorteile, denn unser Sichtfeld wird nach links und rechts vergrößert. Ansonsten ist die Grafik gleich geblieben, nur die Farben wirken kräftiger, allerdings liegt das natürlich auch an dem heutigen 4K-Fernseher. Der Auflösungsunterschied und die um ein vielfaches größere Diagonale zwischen heute und 1991 lassen die Pixel-Grafik allerdings gefühlt noch gröber wirken, auch wenn das auch ein bisschen Einbildung sein kann. Schließlich hat man seine frühen Gaming-Erfahrungen immer besser in Erinnerung, als sie wirklich waren. Eine Tatsache, die man häufiger bemerkt, wenn man mal wieder einen alten Titel startet.

    Mehr als nur ein paar klassische Spiele:

    Dass wir die Spiele in unterschiedlichem Bildformat genießen können, haben wir ja schon ausgeführt. Aber das ist noch nicht alles. Basis von Sonic Origins ist eine Welt aus sechs Inseln. Dabei stehen die ersten vier für die klassischen Spieletitel. Die fünfte Insel bietet einen Storymodus, in dem wir die Geschichte der Titel durchgängig zocken können. Bleibt noch die sechste Insel, hier finden wir ein Museum. Hier können wir Spielegrafiken und auch die Musik betrachten, anhören und genießen. Dazu müssen wir allerdings über unseren Spielfortschritt nach und nach die Inhalte freischalten.

    Die einzelnen Titel starten wir über die jeweilige Insel, quasi wie ein Spiel im Spiel. Dabei werden diese durch ein modern animiertes Intro eingeleitet. Das einzelne Spiel selber startet dann inklusive aller klassischen Startanimationen, wie zum Beispiel das alte SEGA-Intro. Gespeichert wird dann auch wie früher in den Spielen. Hier gibt es nicht, wie bei manch anderen Neuauflagen, die Möglichkeit aus dem übergeordneten, neuen Rahmen heraus beliebig zu speichern. Man hat nur insofern einen übergeordneten Speicherpunkt, dass man aus dem Inselmenü heraus entscheiden kann, ob man das Spiel fortsetzen oder ein neues starten möchte. Dabei verfügen Letterbox- und 16:9-Modus über separate Speicherpunkte.

    Hat man schon alle klassischen Titel wieder durchgespielt, kann man sich im Bossturm in eine Herausforderung begeben, in der man nur gegen die einzelnen Level-Bosse antritt. Allerdings werden hierfür die Boss-Arenen der einzelnen Titel gewissermaßen aneinander gereiht, was zu leichten Unterschieden in Aufbau und Ausgestaltung führt. Ein weiterer Spielmodus, den man erst erhält, wenn man bereits ein Spiel durchgespielt hat, ist der Spiegelmodus, hier laufen wir nun spiegelverkehrt durch die einzelnen Level.

    Kritisieren kann man auch die Zusammenstellung der beiden DLCs. Denn diese erwecken den Anschein, dass man hier krampfhaft versucht hat einen DLC zusammen zustellen. Aber man muss sie ja nicht kaufen…

    Grafik und Steuerung:

    Mit Blick auf die Grafik waren wir ja bereits darauf eingegangen, dass hier weiter auf die klassische Pixelgrafik gesetzt wird und nicht wie bei anderen Neuauflagen das Spiel eine moderne Optik bekommen hat. Allerdings wirkt die Farbdarstellung insgesamt kräftiger. Eine moderne grafische Optik hat allerdings das Spielmenü erhalten, welches mit sehr lebendig animierten Inseln aufwarten kann. Irgendwie ist diese klassische Spielegrafik auch  eine schöne Abwechslung zum sonst üblichen Drang zum Fotorealismus.

    Auch die Steuerung ist klassisch ausgeführt, sodass man bei weitem nicht alle Bedienelemente des DualSense-Controllers benötigt. Die besonderen Features wie 3D-Audio, Vibrationsfeedback und adaptive Träger werden daher nicht genutzt. Aber so sieht Sonic Origins nicht nur klassisch aus, es fühlt sich auch ebenso an.

    Bugs und Abhilfe:

    Mittlerweile kursieren mehrer Meldungen zu größeren Bugs in Sonic Origins. Hierzu hat sich Sega bereits geäußert und Abhilfe versprochen. So sollen diese mittels eines Patches behoben werden. Ein Termin steht allerdings noch nicht fest. Konkret geht es um Sound-Aussetzer quer durchs Spiel, Problem mit der KI in „Sonic 2“ und fehlerhafte Kollisionsabfragen in „Sonic & Knuckles“. Besonders die letzten beiden Punkte beeinflussen doch durchaus den Spielspaß in den betroffenen Bereichen. Trotz aller Gerüchte darum, dass Sega trotz bekannter Bugs am Release-Termin festgehalten hat, sollte man ihnen anrechnen, dass sie recht zügig reagiert und Abhilfe versprochen haben. Auch wenn solche Fehler zum Release nicht enthalten sein sollten, hat die Vergangenheit gezeigt, dass solche Probleme doch häufiger auftreten.

    Fazit:

    Mit Sonic Origins bietet SEGA eine insgesamt gelungene Neuauflage der klassischen Sonic-Spiele. Die Beibehaltung der gewohnten Grafik, die lediglich um einen 16:9-Modus erweitert wurde, ist ideal, um das Gameplay so wie es war wieder erleben zu können. Die beschriebenen Bugs hätten sicherlich zum Release vermieden werden können, aber hier wurde ja bereits Abhilfe versprochen. Glücklicherweise betreffen die beiden gravierenderen Punkte nur einzelne Teile des Spiels. Mit der übergeordneten Inselwelt wurden die klassischen Titel zu einem schönen Ganzen arrangiert.

    So ist Sonic Origins ideal geeignet, um in Erinnerungen an die eigenen Gaming-Anfänge. Außerdem kann man den Kindern mal zeigen, wie sich die Spielegrafiken in den letzten 30 Jahren entwickelt haben und fotorealistische Grafik keine Selbstverständlichkeit. Es sind andere Dinge, die ein gutes Spiel ausmachen. Teilweise steigert die klassische Grafik sogar den Schwierigkeitsgrad, okay man hat sich ja auch selber umgewöhnt.

    Bleibt zum Schluss noch der Abgleich des Inhaltes mit dem Preis. Immerhin ist Sonic Origins nicht als Vollpreistitel platziert und der Preis liegt bei 39,99 € für die normale Version und 44,99 € für die Digital-Deluxe-Version, diese enthält beide DLCs. Bei diesem Preis hätte man dann allerdings doch noch etwas mehr Detailliebe seitens Sega erwarten können.

    Die PlayStation-5-Version von Sonic Origins wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.