Snow Bros. Nick & Tom Special Test / Review

    Snow Bros. Nick & Tom Special

    Heute wird es schwierig. Schwierig, weil da zwei Herzen in meiner Brust schlagen. Das eine freut sich auf die neuesten Games und ist immer wieder erstaunt, was heute so alles möglich ist. Das andere steht total auf Retro, sitzt stundenlang vor irgend einer alten Konsole und freut sich, wenn es einfach mal wieder daddeln darf. Tja, das ist es. Jedenfalls, sofern man das nur mal so kurz beschreiben soll. Dann kommen so Meldungen, wie im aktuellen Fall: Snow Bros. erscheint für die Nintendo Switch. Herz eins: „Pöh“, Herz zwei: „Yeah“. Denn jetzt wird es, wie eingangs erwähnt, richtig schwierig, insbesondere, da ich ja auch eine vernünftige Wertung erstellen möchte.

    Dies vorweg geschickt, nehme ich Euch jetzt auf eine kleine Rundreise mit, die uns zuerst zu den Anfängen führt und Euch das Snow Bros. Nick & Tom Special vorstellt. Auf gehts!

    Ein bisschen Retro-Stunde

    Keine Sorge. Ich frag den Stoff der heutigen Retro-Stunde im nächsten Test nicht ab. Aber ich denke, dass ein wenig der bewegten Geschichte der beiden Schneemänner durchaus auch in diese Review fließen sollte. Daher spulen wir mal zurück an den Anfang.

    1990 gab es Bubble Bobble, Tumblepop und auch die Snow Bros. hatten ihren ersten Auftritt. Der Plot ist so ziemlich der gleiche wie vor 30 Jahren. Nick & Tom werden verflucht und müssen als Schneemänner 50 Level durchqueren um die beiden Prinzessinnen Puripuri und Puchipuchi zu befreien.

    Mehr Handlung passte einfach auch nicht in die damaligen Arcade-Automaten. Mehr Handlung war ja eigentlich auch gar nicht nötig. Das Spiel avancierte jedenfalls schnell zu einem Publikumsliebling und damit war auch die Portierung auf die ersten Heimkonsolen besiegelt. Die NES-Version war dabei von der Story der aktuellen Version am ähnlichsten, mit dem kleinen Unterschied, dass die Prinzessinnen die Namen Teri und Tina bekamen. Auf dem GameBoy hieß das Ganze dann Snow Bros. Jr., bei dem es keine Prinzessinnen, sondern den zweiten Zwilling zu retten gab.

    Auf dem SEGA Mega Drive gab es dann wieder die Prinzessinnen Puripuri und Puchipuchi, die nach Abschluss ihrer eigenen Errettung in 20 zusätzlichen Leveln wiederum die Prinzen befreien mussten.

    Dann passierte lange Jahre nichts mehr. Die Arcade-Automaten brachten zwar noch Geld, aber für den Heimkonsolenmarkt wurden neue Helden erschaffen.

    Erst im Jahr 2012 wurde eine Mobile-Version veröffentlicht, die insbesondere die Retro-Fans ansprach.

    Trotz der kleinen Unterschiede blieb das Spielprinzip immer gleich. Daran hat sich auch in der aktuellen Version nichts geändert, weswegen wir hier wieder die Zeitreise verlassen können.

    Das Spielprinzip

    Level für Level geht es durch hübsche und bunte Arcade-Plattformen. Naturgemäß wimmelt es dort vor lauter merkwürdiger Gegnern, die allesamt nicht berührt werden dürfen. Weiter spucken, werfen oder schießen die Feinde auch noch um sich, was die Geschichte noch etwas gefährlicher macht. Allerdings ist der Spieler, in der Rolle des verzauberten Schneemanns ebenfalls nicht wehrlos. Recht Schneemann-typisch könnt Ihr mit Schneebällen werfen und so die Gegner mit mehreren Würfen in eine Schneekugel verwandeln. Diese Kugel kann dann noch zum fröhlichen Gegner-Bowling eingesetzt werden. Ziel der Plattform-Level ist, sämtliche Gegner so schnell wie nur möglich zu beseitigen.

    Gelingt einem dies nicht, oder eben nur nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne, taucht ein namentlich nicht näher benannter Kürbiskopf-Geist auf, der nicht besiegt werden kann und zur eigenen Unterstützung auch noch weitere unbesiegbare Geister zur Jagd auf den Schneemann loslässt. Sind dann alle regulären Gegner erledigt, verschwindet diese Bedrohung allerdings genauso schnell, wie sie erschienen ist.

    Alle paar Level bekommt man es dann noch mit einem großen Gegner zu tun. Diese großen Klopse sind naturgemäß auch etwas kniffliger zu besiegen und bieten etwas Abwechslung im ansonsten immer gleichen Schema.

    Hin und wieder lassen die Gegner Power-Ups fallen, die das Spielgeschehen für den Schneemann mit etwas zusätzlicher Geschwindigkeit aufpeppen. Ansonsten bringt alles einfach nur Punkte, die, wie früher im Arcade-Automaten, Euch den Einzug in die Bestenliste ermöglichen. Dank Online-Zugang kann man sich auch mit Spielern weltweit vergleichen. Mehr Online-Service ist aber dann auch nicht drin.

    Spielmodi

    Obwohl die Startseite Euch zwischen Arcade, Survival und Timetrial wählen lässt, handelt es sich eigentlich auch immer um den prinzipiell gleichen Ablauf. Allerdings macht der Zwei-Spieler-Modus mit einem Freund vor Ort richtig Spaß. Vermutlich auch, da das Spiel schon seit jeher für 2 Spieler ausgelegt war.

    Die Monster Challenge, der Modus auf den wir noch nicht eingegangen sind, ist für Käufer der digitalen Version nur als separat erwerblicher DLC erhältlich. In der im Juni erscheinenden physischen Version wird diese besondere Challenge enthalten sein. In der Monster Challenge übernimmt der Spieler die Rolle des Monsters und darf versuchen, die Snow Bros. aufzuhalten.

    Präsentation

    Nun, was gibt es da viel zu berichten? Genau, nicht viel. Die Bilddarstellung ist wirklich scharf, also kommt mit 60 Bildern pro Sekunde. Da ruckelt und zuckelt nichts. Allerdings gibt es ja auch nicht so viel zu sehen, bzw. die dargestellten Level, die Gegner und auch die Schneebrüder selbst stellen die Hardware nun jetzt auch nicht vor ein allzu großes Problem.

    Auf die Ohren gibt es natürlich auch was. Passend zum Game tönt uns mal fröhliche, mal bedrohliche Arcade-Musik entgegen. Hier wäre ein bisschen Abwechslung nicht schlecht gewesen. Aber letztlich ist die musikalische Untermalung zweckmäßig. Ansonsten gibt es noch typischen Arcade-Sound mit etwas Winter-Style. Das war es dann auch schon.

    Fazit

    Da sind wir also nun wieder zurück beim Thema „schwierig“. Hat es Spaß gemacht? Ja, schon etwas. Für eine kurze Zeit etwas in Nostalgie schwelgen, war ganz in Ordnung, aber irgendwie sind die beiden verzauberten Prinzen einfach nicht mehr zeitgemäß. Vermutlich würden die Schneebrüder heute, im Jahr 2022, noch nicht einmal mehr viele Interessenten auf dem Smartphone begeistern können. Allerdings gibt es ja da noch diese älteren Gamer, die bei der Erwähnung solcher Spiele ganz glasig-verträumte Augen bekommen und sich an „die gute, alte Zeit“ erinnern. Ob das für eine Kaufempfehlung ausreicht, ist auch wieder eher fraglich. Da gibt es leider nichts zu beschönigen.

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    Snow Bros Nick & Tom Special: Veröffentlichungsdatum (eShop): 19. Mai 2022
    Monster Challenge Modus Add-on: Veröffentlichungsdatum (eShop): TBA
    Snow Bros Nick & Tom Special + Monster Challenge: Veröffentlichungsdatum (Physische Ausgabe): 30. Juni 2022

    Mehr Retro gibt es hier.

    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.