Ein düsterer Side-Scroller mit deftiger Metal Musik? Ja bitte! Slain: Back From Hell hat nun endlich den Sprung auf die Konsole geschafft und ob das gelungen ist, erfahrt ihr hier in unserem Test!
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Slain: Back From Hell hat einen mühsamen Leidensweg hinter sich. Nach erfolgreicher Finanzierung via Kickstarter startete das Abenteuer auf dem PC und wollte zunächst so gar nicht zünden. Die Spieler gaben erschreckendes Feedback und es bliebt kaum ein gutes Haar am Spiel. Doch statt die Flinte ins Korn zu werfen, glaubten die Entwickler weiterhin an Slain und verpassten dem Spiel eine Rundumerneuerung. Im finalen Schritt änderte man den Namen von Slain! in Slain: Back From Hell und nun ging es auch deutlich bergauf.
Kurz zur Story: Unsere Hauptfigur Bathoryn stellt sich im ultimativen Kampf dem üblen Lord Vroll, der die Welt in Knechtschaft stürzen möchte. Dieser eine Satz reicht, um die plumpe Story zu umreißen. Macht aber nichts, denn selbst in einem Kassenschlager wie Super Mario rettet man eben auch immer nur seine Prinzessin. Will heißen, dass für dieses Genre die Geschichte nicht unbedingt filmreif sein muss, um einen brauchbaren Titel zu spielen. Mitunter spaßig sind die immer wieder aufploppenden Dialogzeilen zwischen den agierenden Figuren, die obendrein auch noch lupenrein aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt wurden. Löblich, dass man bei einer so kleinen Produktion auf die inhaltliche Korrektheit geachtet hat.
Das Gameplay gehört zur Sorte, dass man es leicht lernen, aber nur schwer meistern kann. Bathoryn darf insgesamt drei unterschiedliche Waffen schwingen, wobei jede bei einem speziellen Gegnertyp richtig viel Schaden macht. Ansonsten läuft, springt und rutscht man eben durch die Spielwelt in bester Sidescroller-Manier und metzelt alles nieder, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Das Schwierigste in Slain ist das Timing. So verlangt beispielsweise das Blocken ein sehr exaktes Timing ab, damit man auch wirklich den gegnerischen Angriff abwehrt. Weiterhin verfügen die Waffen über Charges, mit denen man sie (bei längerem Gedrückthalten des Buttons) auflädt, um sie dann in einem mächtigen Angriff zu entladen. Auch hier muss man ein gutes Geschick im Zeitmanagement beweisen, damit man während der Aufladezeit nicht von Feinden unterbrochen wird. Der Fernangriff ist nicht sonderlich stark, aber besonders geeignet, um sich kleinere Biester aus der Distanz vom Leib zu halten. Dieser Mix aus Blocken, Angriffen, Dashes und Waffenwechsel fordernd wie spaßig zugleich.
Dank des sinnvollen Checkpointsystems verzeiht man dem Spiel seinen zünftigen Schweregrad. Die mit Fallen gespickten Levels müssen immer im Augen behalten werden, damit man bloß keinen Fehltritt macht oder einer Attacke nicht mehr ausweichen kann. Zwar lassen Monster regelmäßig Lebens- und Manatränke purzeln, aber diese helfen nur bedingt, denn sie füllen die jeweilige Leiste nur minimal auf. Ihr solltet stets auf eure Lebenspunkte achten, denn ansonsten kommt ihr in den obligatorischen Bossfights nur all zu schnell unter die Räder.
Die heimlichen Helden des Spiels sind Grafik und Sound. In feinster 16-bit Grafik wird uns Slain präsentiert und obwohl die Grafik aus dem Rahmen der Zeit gefallen zu sein scheint, passt hier alles und wirkt wie aus einem Guss. Trotz grober Pixel erkennt man zu jeder Zeit jedes Detail und man merkt den Schöpfern des Spiels ihre Kreativität an. Gleiches gilt für den Sound, der schwermetallene Klänge im Dauerakkord von der Stange lässt. Gut, man muss die harte Gitarrenmusik eben mögen, aber selbst wenn nicht, wird sie nicht wirklich langweilig.
Fazit
Im Vorfeld wurde Slain: Back From Hell gerne mal als Dark Souls in 2D tituliert. Unserer Meinung nach passt dieser Vergleich nicht wirklich, denn dafür tun sich doch sehr viele Unterschiede hervor. In erster Linie ist Slain ein ziemlich cooler Side-Scroller im Metroidvania-Stil, der sehr fordernd sein kann, ohne jedoch unfair zu werden. Timing ist das A und O und wer die Steuerung begriffen hat, der kann mit Bathoryn mächtig einen los machen.