SingStar ist zurück! Mit SingStar: Ultimate Party für Playstation 4 kann der Platzhirsch im Karaoke-Genre endlich auch auf der neuen Konsole von Sony beweisen, dass man sein Wohnzimmer ganz schnell in eine Partyzentrale verwandeln kann. Hier unser Test.
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SingStar: Ultimate Party Trailer
[box_light]SingStar: Ultimate Party erscheint am 28. Oktober für Playstation 3 und 4. Dieser Test basiert auf der Spielversion für Playstation 4.[/box_light]
Nach dem Spielstart fällt sofort das aufgeräumte Menü auf. SingStar: Ultimate Party orientiert sich am modernen Kachel-Look im metro Design, daher dominieren klare Strukturen und Optionen das Bild. Hier wirkt nichts überladen, die simple und selbsterklärende Optik sorgt dafür, dass man mit wenigen Klicks schon seinen favorisierten Song ausgewählt hat und loslegen kann. Dank der schnellen Ladezeiten geht das alles sehr fix vonstatten.
Am eigentlichen Spielprinzip hat man nahezu nichts verändert, warum sollte man auch? Karaoke kennt jeder von uns und Ziel des Spiels ist es nach wie vor, möglichst alle Töne richtig zu treffen und dem Künstler auf der Mattscheibe in Bestform nachzueifern. Je genauer ein Ton getroffen wird, desto mehr füllt sich die Leiste für jede einzelne Note und am Ende des Tracks gibt es die Punkteabrechnung. Das alles natürlich inklusive der üblichen Multiplikatoren mit entsprechendem Blitzlichtgewitter.
Wer die Playstation-Kamera sein Eigen nennt, der wird mit SingStar: Ultimate Party endlich mal ihre Vorzüge genießen können. Die Kamera macht während der Performance immer wieder Schnappschüsse und zeichnet Videosequenzen auf. Ist der Song beendet, gibt es eine Auswahl an Bildern und Videoclips in ordentlicher Qualität zu bestaunen. Und natürlich darf in Zeiten von Social Media das Sharen nicht fehlen. Mit einem Klick landet das entsprechende Material auf den Servern und steht der schaulustigen SingStar-Gemeinde zur Verfügung. Ebenso gibt es einen leichten Videoeditor, mit dem man seine Show mit diversen Effekten, wie Beleuchtung oder Masken, garnieren darf. So oder so, die Videos am Ende der Vorstellung boten schon immer die breite Palette zwischen ambitionierter Showeinlage und unendlichem Fremdschämen – beides macht extrem viel Spaß.
Neben Social-Share hat noch ein weiteres Modul schleichend Einzug in die Gamerwelt erhalten: Die Verbindung zu mobilen Endgeräten. Was in vielen Spielen bisher eher in eine Art Gimmik mündet, findet bei SingStar einen echten Mehrwert. Mittels App für iOS (Download) und Android (Download) wird das Smartphone kurzerhand zum Mikrofon umfunktioniert. Man kann sich also die Anschaffung der kabelgebundenen oder -losen Mikros letztlich sparen und sein Handy zücken. Dadurch verliert das Spiel zwar etwas an Flair, denn in ein Smartphone gesungen ist irgendwie ungewohnt, wenn man sich als passionierter Sänger empfindet. Aber es funktioniert eben auch nur mit der App und gerade für Spieler, die sich neu ins SingStar Universum einfinden wollen bleibt so die Anschaffung von Mikros fürs erste erspart. Die Geräte müssen sich nur im gleichen Netzwerk befinden und die App stellt automatisch die Verbindung zwischen Konsole und Handy her. Bei uns klappte das problemlos, aber es gibt auch Gegenstimmen, wenn man sich die Bewertungen der App im Store anschaut. Dort ist von Delay die Rede und das zerstört natürlich komplett den Sinn eines Karaokespiels. Hier können wir nur Mutmaßen, dass man ein einigermaßen schnelles Smartphone benötigt, um dem fiesen Delay zu entwischen. Für unsere Testsessions nutzten wir ein OnePlus One mit Android und ein iPhone 5c mit iOS und auf beiden Geräten konnten wir keinerlei Verzögerung bemerken. In jedem Falle sollte man aber das Ladegerät in greifbarer Nähe haben, denn der Akku des Smartphones wird recht stark beansprucht.
Trackliste:
- Avicii – Hey Brother
- Carly Rae Jepsen – Call Me Maybe
- Clean Bandit feat. Jess Glynne – Rather Be
- Coldplay – Magic
- Culcha Candela – Von Allein
- Deichking – Bück Dich Hoch
- Demi Lovato – Let It Go
- Die Toten Hosen – Tage Wie Diese
- Ellie Goulding – Burn
- Fettes Brot – Für Immer Immer
- Frida Gold – Wovon Sollen Wir Träumen
- Icona Pop Feat. Charli XCX – I Love It
- Jan Delay – Klar
- Jupiter Jones – Still
- Kylie Minogue – Can’t Get You Out Of My Head
- Lena – Stardust
- Lorde – Royals
- MIA – Tanz Der Moleküle
- Olly Murs – Dear Darlin’
- One Direction – Best Song Ever
- One Republic – Counting Stars
- P!nk feat. Nate Ruess – Just Give Me A Reason
- Pharrell – Happy
- Prince Kay One Feat. Emory – Ich Hass Es Dich Zu Lieben
- Revolverheld Feat. Marta Jandová – Halt Dich An Mir Fest
- Söhne Mannheims – Und Wenn Ein Lied
- Swedish House Mafia feat. John Martin – Don’t You Worry Child
- Tim Bendzko – Nur Noch Kurz Die Welt Retten
- Tim Bendzko Feat. Cassandra Steen – Unter Die Haut
- Unheilig – Geboren Um Zu Leben
- XAVAS – Schau Nicht Mehr Zurück
- Xavier Naidoo – Der Letzte Blick
Die Trackliste enthält einen möglichst breiten Mix an Genres, um viele Spieler ans Mikrofon zu locken. Primär ist die Disc natürlich wieder mit aktuellem Chartpop vollgepumpt, da es sich bei SingStar: Ultimate Party um keine themenbasierte Spielversion, wie z.B. Rock Ballads, handelt. Für den Einstand jedenfalls ein gelungenes Wirrwarr an Musikstilen, bei dem in der Deutschen Verkaufsversion natürlich auch heimatsprachliches Liedgut zu genüge vertreten ist.
Aufmatmen für Karaokefreunde, die schon eine umfassende Sammlung an Tracks für SingStar auf Playstation 3 besitzen. Sony bietet im Spiel einen Zugriff auf bereits getätigte Käufe der letzten Jahre (Anleitung). In den Optionen unter „Kaufübersicht“ werden alle bereits gekauften Songs angezeigt und können auch übertragen werden. Theoretisch zumindest, bis zum Zeitpunkt dieses Tests funktionierte das nämlich noch nicht. Aus meiner privaten Sammlung von rund 150 gekauften Tracks konnte ich ganze 4 Stück auf Playstation 4 übertragen. Ich kann zwar meinen kompletten Pool an Käufen sehen, alle Lieder erscheinen mit Cover, Interpret und Titel. Aber wenn ich auf Download klicke, kommt die Meldung, dass der „Song noch nicht oder nicht mehr zur Verfügung steht“. Nervig, zumal es keinen Filter gibt, ob (und wenn ja welche) Songs kompatibel sind und ich mich durch die Liste per Hand navigieren muss – bestes Trial & Error. Ich gehe stark davon aus, dass Sony nach und nach alle Tracks der riesigen SingStar-Sammlung anpassen wird und diese auch im Verlauf der nächsten Wochen zum Download parat stehen. Alles andere, in diesem Falle ein erneuter Kauf der Tracks, wäre nämlich schlicht unzumutbar. Mit einem Kaufpreis von 1,39€ pro Lied berappelt sich der private Pool an Songs schnell auf eine hohe Summe und ein doppeltes Kassieren wäre Spott und Hohn für den Konsumenten.
Wir haben Sony bereits um eine Stellungsnahme gebeten und warten noch auf die Rückmeldung.
+++ Update 31.10.2014 +++
Mittlerweile ist der Fehler nahezu behoben. Jedenfalls konnte ich die bisherigen Käufe bis auf wenige Titel importieren. Sony hat diesbezüglich auch die FAQ ergänzt:
F: Ich habe viel Geld für Songs auf PlayStation 3 ausgegeben. Kann ich sie kostenlos auf PlayStation 4 übertragen? Ich möchte sie ungern noch einmal kaufen.
A: Einmal erworbene Songs sind sowohl auf PS3 als auch auf PS4 verfügbar, sodass du deine Songkollektion ausbauen kannst. Sofern ein Lied für PS4 erhältlich ist, kannst du es ohne zusätzliche Kosten erneut herunterladen.
F: Sind meine Songs „schon da“, wenn ich SingStar auf PS4 starte? Kann ich Songs, die ich bereits besitze, einfach per Tastenklick aus der PS4-Kaufübersicht herunterladen?
A: Gehe im Spiel zu „Meine Songs übertragen“ unter „SingStar spielen > Kaufübersicht“ und dort findest du alle Songs, die zum kostenlosen erneuten Download zur Verfügung stehen. Füge sie einfach deinem Einkaufswagen hinzu und lade sie ohne zusätzliche Kosten erneut auf dein PS4-System herunter. Es werden auch immer wieder weitere Songs verfügbar, also sieh am besten nach jeder SingStore-Aktualisierung wieder hier nach.
F: Ich habe so viele Songs heruntergeladen – woher weiß ich, welche davon auf mein PS4-System übertragen werden können, und wo/wie bekomme ich sie?
A: Unsere oberste Priorität ist die klare und einfache Verwaltung der Songs, damit du dich ganz darauf konzentrieren kannst, mit deinen Freunden auf eurer SingStar-Party Spaß zu haben. Wir arbeiten daran, den Prozess bis zum Produktstart wie oben beschrieben zu optimieren.
F: Sind alle Songs aus dem SingStore auch für PS4 verfügbar?
A: Wir haben bereits Hunderte Song-Freigaben für PS4 im SingStore und arbeiten unermüdlich mit unseren Partnern in der Musikindustrie daran, das noch weiter auszubauen.
+++ Update Ende +++
Sammler von Trophys können sich auch bei diesem SingStar wieder die Hände reiben. Neben einer ganzen Reihe an Bronze Trophäen gibt es auch zahlreiche Silber, Gold und auch eine Platin Auszeichnung abzusahnen. Das schöne dabei ist, dass man die Trophys fast schon im Alleingang bekommt – vorausgesetzt, man hat Spaß am Spiel und investiert entsprechend viel Zeit. So gibt es z.B. Gold dafür, insgesamt 300 Duette geträllert oder bei 20 Tracks die Auszeichnung „SingStar“ erhalten zu haben. Alles in allem leicht verdienbare virtuelle Auszeichnungen und dadurch ist die Platin Trophy, nämlich alle anderen Trophäen erhalten zu haben, recht leicht zu bekommen.
Auf der technischen Seite gibt es wenig zu meckern, sieht man von der mangelhaften Importfunktion ab. Wir haben keinen einzigen Absturz oder Freeze zu beklagen. Bei der Umsetzung der Lieder sind uns auch keine Ungereimtheiten ins Auge bzw. Ohr geflogen, aber das war eigentlich immer Standard seit jeher bei SingStar. Alle Notenbalken sind richtig platziert, deren Haltedauer ist korrekt und die Aufzeichnung über die Mikros klappte 1A. Grafisch bietet das Spiel natürlich wieder die lizensierten Musikvideos im Hintergrund.
Fazit
Irgendwie ist es mit SingStar: Ultimate Party so, als hätte man einen alten Bekannten wiedergetroffen. Das Spiel ist nach wie vor ein Garant für lustige Karaokeabende in geselliger Runde. Mich persönlich hat es beruhigt, dass Sony auf Bewährtes setzt und wenig mit neuen Features experimentiert. Der Fokus liegt auf dem Gesang, es gibt keine halbgaren Zusätze, wie auf den letzten PS3-Versionen. Die größte Neuerung ist natürlich der Einsatz der App, mit der das Smartphone zum Mikro umfunktioniert wird. Das ist für Neueinsteiger sicherlich interessant, Alteisen der Serie dürften die Mikros aber deutlich mehr zusagen. Was mich wirklich geärgert hat, ist die fehlerhafte Importfunktion, denn in meiner Sammlung steckt ein ordentliches Sümmchen und ich erwarte schlichtweg, dass die Funktion zum Verkaufsstart auch funktioniert – was sie bisher nicht tut. Da Sony aber bereits die Funktion integriert hat, gehe ich davon aus, dass der Fehler mit einem Patch behoben wird, weshalb ich dafür eigentlich keine Punktabzüge vergeben möchte. Mit 30 Tracks und einem Verkaufspreis von rund 35€ stimmt in jedem Falle das Preis-Leistungs Verhältnis. Fans der Serie werden auch mit dem neusten Ableger ihren Spaß haben, gleichzeitig bietet SingStar: Ultimate Party aber auch Einsteigern – nicht zuletzt durch die App – den perfekten Einstieg in die spaßige Karaoke-Welt.