Da stampft der Dino durch die Stadt und dabei war diese doch gerade auf einem Höhepunkt. Und während er auf dem Weg zur Mülldeponie alle Gebäude platt walzt, fragen wir uns wo eigentlich die Panzer und Kampfflugzeuge… ach ne das war ein anderes Spiel.
Warum wir aber in SimCity gerne mal die ein oder andere Katastrophe selbst starten, wie das unseren Bewohnern gefällt und warum sich der Verkehr eigentlich schon wieder staut obwohl selbst die Straßenbahn Dauerbetrieb fährt, zeigen wir euch heute in unserem Test.
Such mir mal ein Hochhaus
Informationen finden ist nicht schwer, sich darauf verlassen zu können schon eher. Per Button in der rechten unteren Ecke erhalten wir zwar Informationen zu allen möglichen Bedingungen unter und mit denen wir unsere Stadt zum blühen bringen, vergleicht man diese allerdings mit den Assistenten lügt doch da irgendjemand. Ja in der Tat treten die gedachten Supporter entweder dann erst in Aktion wenn es schon viel zu spät ist oder es überhaupt keinen Sinn macht.
Dafür lohnt sich der Blick auf aktuelle Fakten und die Reaktion der Bevölkerung. Diese weist meist nützlich auf Straßen Updates und mangelhafte Versorgung hin. Wobei so gänzlich lassen sie sich kaum zufrieden stellen. Bislang standen immer unglückliche Bewohner vor dem Rathaus, auch wenn es pro Tag nur 1 verübtes Verbrechen gab… in einer 50.000 Einwohner Stadt lässt uns die Reflektion ins wahre Leben mehr oder weniger den Kopf schütteln.
[tabgroup][tab title=“Onlinepflicht“]SimCity erfordert eine dauerhafte Internetverbindung. Das dient sowohl dem Multiplayer Teil, um eben mit Freunden zusammen spielen zu können und natürlich auch der Speicherung des Spielstandes in die Cloud. Wichtig ist das für Freunde welche in der gleichen Region spielen und da EA nur in der Cloud speichern lässt.
Es gab die News, dass der Online Zwang nicht zwingend nötig wäre und das es auch anders geht, wir wollen allerdings auf Folgeschäden am Programm und stabile Speicherstände nicht garantieren ohne Origin Anbindung.
[/tab][/tabgroup]Die Glassbox-Engine lässt die fortsetzende Städtebau-Simulation sicherlich gut aussehen. Es ist ein wahres Vergnügen dem kleinen wuseligen Treiben beizuwohnen. Was uns allerdings bei Umbauarbeiten aufgefallen ist, dass bei abreißen von Gebäuden wir nicht die Anzahl an Bewohnern verlieren welche simuliert wird. Diverse Grafik Bugs welche Gebäude teilweise auf die Straßen setzt oder Straßen im Untergrund verschwinden lässt sind nicht schön und gehören zu den Ausbesserungen welche noch kommen sollen.
Ebenso lässt die Wegfindung zu wünschen übrig. EA verspricht zwar dies auszubessern, bis zu unserer Review Veröffentlichung war dies allerdings nicht der Fall. Aktuell suchen sich unsere Sims immer noch den direktesten Weg, statt sich auf Straßensituationen einzulassen. Ebenfalls ein Faktor wodurch die Wirtschaft brach liegen kann.
Suche Busse, biete Legierungen
Eine Stadt wird alleine schnell langweilig. Motivationstechnisch gehört der Multiplayer Teil fest zum Spiel. Für Spieler ohne Genre Freunde gestaltet sich dies allerdings schwer, da sich beim Suchen nach offenen Regionen nur total besetzte oder nicht für die Öffentlichkeit zugängliche Ergebnisse zeigen. Hier fehlt definitiv die Filterfunktion. Eine weitere Hürde sind derzeit immer noch die Server. Auch wenn eine größere Gruppe sich schon niedergelassen hat, kann ein einzelner Nachfolge demselben Server eventuell nicht beitreten wenn dieser als Voll klassifiziert ist.
Immerhin können sich zusammenspielende Bürgermeister miteinander absprechen. Ein wichtiger Faktor wodurch jeder seinen Weg findet und auch einschlagen muss. Nützlich wie auch manchmal hinderlich. Die Zubauten am Rathaus in Form von Abteilungen wie Finanzen, Tourismus, Öffentliche Verkehrsmittel und Bildung müssen pro Region nur einmal gebaut werden. Das spart den ohnehin knapp geratenen Bauplatz. Per Zusammenarbeit lassen sich auch die Großprojekte, ein Bauvorhaben an dem sich jede Stadt beteiligen kann.
Die Vorteile hieraus sind teils brauchbar, wenn man sich die Arkologie und das Raumfahrtzentrum anschaut. Die benötigten Ressourcen sind allerdings enorm. Wie üblich sind auch die Verkehrs-möglichkeiten beträchtlich. Dank Flughäfen und Schiffsverkehr sind auch große Regionen welche durch Wasser gespalten sind kein Problem. Leider werden die Städte eben durch dieses Element, wie auch Gebirgszüge, noch stärker beengt als sie es ohnehin schon sind.
Der Lerneffekt
Schulen sind eine tolle Sache. Zumindest wenn man zwischendrin nicht eine wichtige Bildungsebene auslässt. Genau dies tun unsere Sims allerdings. Daher würde es genügen 2 Grundschulen zu besitzen und sie als nächstes in die Hochschule zu schicken. Wirklich glaubwürdig kommt das nicht rüber. Genauso „interessant“ wie die Beobachtung der Bewohner und die Feststellung, dass sie nach der Arbeit nicht in das gleiche Haus zurückkehren welches sie verlassen haben.
Dennoch ist Bildung wichtig und sollte so früh wie möglich eingerichtet werden. Dumme Dorfbauern werden nur unnötig die Fähigkeiten der Feuerwehr auf die Probe stellen.
Dafür dürfen gut ausgebildete Bewohner interessante Aufgaben übernehmen und in komplexen Produktions-ketten mitwirken. Recyclingwerke produzieren Plastik und Legierungen, Firmen zur Herstellung von Prozessoren verarbeiten widerum diese Rohstoffe. Weitergehend werden Computer und Fernseher hergestellt. So lässt sich dies mit einigen Vorkommen bewirken, wobei das einleitende Beispiel Abfallprodukte aus der Stadt verwertet. Mit Erz-, Kohle- und Ölvorkommen lassen sich unsere Kraftwerke anfeuern oder ebenfalls zur Weiterverarbeitung verwenden.
So eine Schwerindustrie gefällt der Bevölkerung nur dann wenn sie nicht deren Gestank abbekommt. Dafür muss die Windrichtung beachtet werden oder im Zweifelsfalle „natürliche Filter“ in Form von Wäldern eingebaut werden. Diese beheben im Übrigen nicht nur Luftverschmutzung sondern auch Probleme mit dem Erdreich, beispielsweise verursacht durch Abwasser-Endrohre. Die absolut einfachste Variante und zugleich Verheerendste, denn der Boden im sich steigernden Umfeld wird mehr und mehr verschmutzt.
So nah und doch so fern
Selbst wenn wir unsere Städte mit mehr als 250.000 Einwohnern füllen würden, riesige Wahrzeichen bauen das Feeling einer amerikanischen Großstadt wird nicht aufkommen. Auch wenn die Ampelanlagen genauso stehen und das Häuserdesign ähnelt… das Gefühl einer Metropole zeigt sich nicht.
Schöne Kurven, abseits der Wohnblocks und an sich nur geeignet für kleine Vorstädte, sehen zwar schön aus, sind aber in der Regel ineffektiv: Platzverschwendung und zu enge Ecken verhindern, dass Gebäude sich ausbauen und wichtige Bauflächen verschwenden.
Nicht ganz aber…
Deshalb sollte man SimCity aber nicht gänzlich abtun. Little Village wird zwar niemals einem Vegas gleichen, auch wenn wir noch soviele Touristen und Glücksspiel-Elemente in die Stadt bauen, dennoch fühlt man sich mit seinen Sims verbunden. Jeder weitere Ausbau ist der eigene Erfolg, der Jahreswechsel sieht mit dem sich verändernden Grünzeug ebenfalls Stimmungsvoll aus. Und komplexe Produktionsketten auf die Beine zu stellen ist ebenfalls eine große Angelegenheit.
Die spielerischen Herausforderungen welche anhaltend stattfinden fordern immer wieder beachtliche zeitliche Kunststücke und steigert weiterhin die Motivation im Kampf Bürgermeister gegen den Rest der Welt.
Das Spielverhalten in einer Gruppe erzwingt weiter zu denken als nur die eigene Planung zu berücksichtigen. Mit den vielen Datenkarten und der Verständigung untereinander können Städte sich auf eine Weise unterstützen und miteinander leben wie man selten das Vergnügen hat. Und mit der richtigen Verteilung der öffentlichen Verkehrsmittel läuft es meist auch mit dem Verkehr.
Bislang veröffentlichte Verbesserungen und ein Dankeschön
Nachdem EA wohl den Ansturm entsprechend aufgenommen hat stimmt man die Community mit einem Geschenk sanftmütiger. So erhalten alle Spieler die ihr Spiel bis 25. März registrieren ein kostenloses Spiel, welches sie widerum bis 30. März runterladen können. Darunter sind zwar an sich recht interessante Spiele, doch wer sie schon besitzt hat das Nachsehen. Auch unter 18-jährige haben nur die Wahl zu, entsprechend Altersfreigabe, einer kleineren Auswahl: Von 8 angebotenen Spielen sind das dann gerade mal 2.
Im vergangenen Patch 1.8, welcher auf der Version 1.7 aufbaut, sollten Verkehrs- und Straßenbau Probleme teils korrigiert und verbessert werden. Das können wir nicht bestätigen. Die Einsatzfahrzeuge beispielsweise meiden keine gefüllten Straßen und der Belag auf denen sie fahren lässt sich teilweise immer noch so schwierig setzen wie schon gewohnt.
Eine Liste zu den Patches könnt ihr euch hier anschauen. Die meisten Verbesserungen sind allerdings dann doch praktisch vorhanden. Gerade in der Straßenbeurteilung muss EA noch dringend weiterarbeiten.
Sieht immer noch schön aus
SimCity ist lässt sich auch auf schwächeren Rechner durchaus in angenehmer Pracht spielen. Der Vergleich zeigt das die größten Einbußen in den minimalsten Einstellungen zu finden sind. Selbst auf mittleren Einstellungen mit aktiviertem Antialising sehen unsere virtuellen Städte kaum weniger gut aus.
[slider][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][pane] [/pane][/slider]Nachteil an der Fernsicht ist leider das Grünflächen irgendwann wie Kleckse aussehen. Gras sieht man beispielsweise nur ab einem gewissen Zoomfaktor.
Auch die Bildstörungen welche immer noch vereinzelt auftreten können sind sehr unangenehm und lassen das Spiel ohne Neustart nicht fortsetzen.
Fazit
Schlussendlich wollen wir folgendes sagen: EA hat schon einige Verbesserungen einfließen lassen. Damit ist es zwar noch nicht getan, sollten sie aber ihr Versprechen halten könnte SimCity irgendwann als würdiger Nachfolger dastehen.
SimCity ist für sich selbst ein Experiment. Jeder Bürgermeister muss sich damit konfrontiert sehen möglichst von Anfang an effektiv zu planen. Wer das nicht tut kann unter Umständen Umbau Maßnahmen durchführen müssen, die eine länger anhaltende negative Tragweite nach sich zieht… und wie so manches nicht abschätzbar ist. Gute Finanzplaner haben hier wahrscheinlich weitaus weniger Probleme als Architekten. Fehlende Filter und die Probleme beim Serverwechsel, damit Freunde miteinander spielen können, machen aus einer angepriesenen Koop Städtebau-Simulation dann doch eher ein Solo Spiel. Insofern der Spieler nicht über Freunde mit SimCity verfügt oder in der Community nach Gleichgesinnten sucht, wobei Letzteres einen enormen Zeitaufwand bedeuten kann bis man eine noch nicht geschlossene Gruppe gefunden hat.
Hier wäre eine Filterfunktion immer noch am Effektivsten gewesen.
Wer sich als treuer SimCity Anhänger von den Schwierigkeiten nicht abbringen lässt, erhält dennoch ein Spiel mit hohem Sucht-Faktor. Sich neben der Tätigkeit als Stadtoberhaupt auch mal zurückzulehnen und dem wuseligen Treiben einfach nur mal zuzusehen kann genauso zum Genuss werden wie die eigentliche Arbeit. Und sollten schon versprochene Verbesserungen einfließen kann es nur besser werden.