Ausgeklügelte Strategiespiele sind mittlerweile auch auf mobilen Endgeräten sehr wohl möglich. Unter der Flagge von 2K Games, die Hobbystrategen bereits mit XCOM: Enemy Within eine kleine Offenbarung fürs Tablet bescherten, ist kürzlich die mobile Spielversion von Sid Meier’s Starships veröffentlicht worden. Für unseren Test haben wir die iOS Version von Starships für das iPad unter die Lupe genommen.
Wer sich für Sid Meier’s Starships interessiert, der steht vor der Qual der Wahl, ob er sich das Spiel für PC bzw. OSX zulegt oder für das Tablet. Zwar ist für Android-Geräte keine Spielversion in Sicht, wer aber ein iPad sein Eigen nennt, sollte dringend zu dieser Version greifen. Für PC ist die Spielmechanik nämlich enttäuschend oberflächlich und es gibt zahlreiche Alternativen, die sich strategisch anspruchsvoller spielen. Für iPad jedoch ist die vermeintlich mangelnde Komplexität ein echter Gewinn, denn 1. muss die Bedienbarkeit auf Tipp- und Wischgesten gemünzt sein und 2. soll ein mobiles Spiel auch als Pausenfüller dienen. Und beides bringt Starships unter einen Hut.
Im Startmenü angekommen legen wir genretypische Grundeinstellungen fest. Jede der drei auswählbaren Fraktionen bringt einen einzigartigen Bonus mit sich, ferner besticht jeder der acht Generäle – unser späteres alter ego im Spiel – mit individuellen Boni. Abschließend legen wir das Spielziel, die Kartengröße und die Anzahl an Gegnern fest. Und mit dem nächsten Klick landen wir auch schon mitten im All.
Unsere Flotte ist anfangs natürlich noch winzig, mit gerade einmal zwei Schiffen müssen wir Vorlieb nehmen. Das wird sich allerdings in den kommenden Minuten schlagartig ändern. Von unserem Heimatplaneten aus planen wir dann die nächsten Schritte: Neue Schiffe werden in Auftrag gegeben, Fabriken werden errichtet und Warptore sorgen für schnelle Verbindungspunkte zwischen zwei Planeten.
Für letzteres muss man zunächst allerdings auch einen Planeten erobern und mit den Raumschlachten landet man dann auch beim unterhaltsamen Kern von Starships.
Sobald die Flotte an einem noch unbekannten Planeten eintrifft, wartet dort die entsprechende Mission auf uns. Die generischen Einsätze sind absolute Standardkost wie etwa das Beschützen von Flüchtlingen oder das erfolgreiche Dezimieren abtrünniger Piraten. So oder so, man landet in jedem Falle direkt auf dem virtuellen Schlachtfeld, sobald die Mission akzeptiert wurde.
Auf der wabenförmigen Spielkarte treffen dann unsere Schiffe auf die Gegner. Gezogen wird immer abwechselnd, wobei jede Schiffsklasse eine individuelle Anzahl an Aktionspunkten besitzt. Asteroidenfelder können für temporäre Deckung sorgen, wogegen Planeten als unüberwindbare Hindernisse ihren Platz finden. Im Kampfmodus ist es stets wichtig dafür zu sorgen, dass man sich geschickt auf den gegnerischen Zug vorbereitet. Neben den unterschiedlichen Waffensystemen wie Laser, Raketen etc. besitzen die Schiffe nämlich auch Schilde, die besonders am Heck schlecht ausgebildet sind. Heißt also, sobald mich der Gegner per Rakete in den Schiffsantrieb trifft, zieht das fast immer einen kritischen Treffer nach sich, was extreme Nachteile für den weiteren Verlauf mit sich bringt. Umgekehrt versucht der Spieler natürlich, den Feind geschickt auszumanövrieren, um die schwachen Stellen befeuern zu können.
Eine gewonnene Schlacht bereitet nicht nur ein wohliges Gefühl, sondern wirkt sich natürlich auch direkt zu unseren Gunsten auf der Karte aus. So vergrößern wir stetig unseren Einflussbereich und das bedeutet natürlich dann auch mehr Ressourcen, höherwertige Forschung und kampfstärkere Schiffe.
Alles in Allem ist die Steuerung und das Verstehen der Spielmechanik in Sid Meier’s Starships kinderleicht. Die ersten 2-3 Missionen muss man sich noch auf die Bedeutung der Buttons und den Zugmanövern einstellen, danach ist im Grunde aber alles selbsterklärend.
Fazit
Sid Meier’s Starships ist als kleines Strategiespiel sehr unterhaltsam, verpasst aber seinen durchaus ansprechenden Charakter auf die längere Sicht. Eine Partie dauert für einigermaßen erfahrene Rundenstrategen kaum mehr als maximal drei Stunden, danach ist der Kosmos von uns erobert. Auch die KI lässt im Lategame zu wünschen übrig und bietet eigentlich nur im höchsten Schweregrad einen anspruchsvollen Gegner. Dem entgegen steht der leichte Einstieg ins Spiel und die ebenso leichte Bedienbarkeit. Und genau aus diesem Grund ist Starships ein hervorragender Kandidat für das Tablet, nicht aber für den PC, denn dafür mangelt es an Tiefgang.