Sherlock Holmes: The Devil’s Daughter – Test / Review

    Sherlock Holmes und Dr. Watson sind wieder zurück! Mit fünf neuen Fällen will uns das ungleiche Duo an den Bildschirm fesseln. Ob der neuste Titel aus dem Hause Frogware überzeugen kann, lest ihr in unserem Review.

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    Verwobene Fälle

    Obwohl die Fälle auf den ersten Blick hin in keinem Zusammenhang stehen, hängen sie doch lose zusammen. Erwartet euch nicht zu viel von der übergreifenden Geschichte, da sie nicht vollends überzeugen kann. Das Ende hat uns leicht enttäuscht, aber dafür hat Sherlock Holmes: The Devil’s Daughter seine Stärken woanders. Die Story der einzelnen Fälle hat uns hingegen vollkommen mitgenommen und durch die hervorragende Inszenierung, wurden wir bei jedem Fall aufs Neue mit den Geschehnissen mitgerissen.

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    Schwere Verbrechersuche

    Die große Stärke von Sherlock Holmes: The Devil’s Daughter liegt in der Verbrechersuche. Im Verlauf des Falles sammelt ihr viele Hinweise die ihr in einem speziellen Menü zusammensetzen müsst, um auf die Lösung zu kommen. Der Reiz daran liegt in der Möglichkeit durch die Entscheidungen auf unterschiedliche Schlussfolgerungen zu kommen. Das Spiel lässt euch hierdurch die Möglichkeit zu scheitern und informiert euch über das Ergebnis der Fälle erst am Ende des Spiels. Nach der finalen Entscheidung wird auch der Spielstand für den letzten Fall überschrieben, sodass es bei jeder Falllösung zu einem Adrenalinausstoß kommt und ihr euch drei Mal fragen werdet, ob ihr gerade die richtige Antwort anklickt. Die Suche nach den Hinweisen führt euch immer wieder zu verschiedenen Rätseln, die von stark unterschiedlicher Qualität sind. Von einfach bis äußerst schwer ist alles dabei. Wir hatten gegen Ende keine Lust mehr auf die immer ähnlichen Rätsel und hätten uns eine größere Abwechslung gewünscht. Positiv fanden wir die weitere Verbesserung der Entscheidungsfreiheiten. Bei Gesprächen mit anderen Personen ist es meistens möglich, den Gesprächspartner genauer zu analysieren. Hierbei müsst ihr euch teilweise entscheiden. Wenn ihr die richtige Wahl trefft, kann sich dies im Verlauf des Falls als vorteilhaft erweisen.

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    Geringer Wiederspielwert

    Anders als in Sherlock Holmes: Crimes & Punishments hält sich in diesem Spiel der Wiederspielwert in Grenzen. Es ist zwar immer noch spannend das Spiel ein zweites Mal zu spielen um herauszufinden an welchen Ecken wir besser aufpassen hätten müssen, um auf die richtige Lösung zu kommen. Ein drittes oder viertes Durchspielen, wie es noch beim Vorgänger der Fall war, wird durch das verschenken aller Trophäen/Erfolge beim ersten durchspielen zu Nichte gemacht. Gerade durch die geringere Spielzeit von 11 Stunden hätte ein erhöhter Wiederspielwert den Vollpreis doch noch gerechtfertigt.

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    Quicktime-Events sind aus keinem Spiel mehr wegzudenken…

    Aus einem uns unerfindlichen Grund wimmelt es in diesem Spiel nur so von Quicktime-Events. Wieso wird ein Adventure mit diesen Action-Sequenzen vollgestopft? Die Zielgruppe der Adventure-Spieler möchte doch in Ruhe die Rätsel lösen und dabei das Gehirn ein bisschen fordern. Daher passt dieses Feature unserer Meinung nach gar nicht in das Spielkonzept. Gerade Spieler die es nicht gewohnt sind, schnell Tasten auf dem Controller zu drücken werden durch dieses Feature benachteiligt. Es ist zwar möglich diese Stellen nach einigen Fehlschlägen zu überspringen, aber trotzdem ist das Frustpotenzial hierbei so hoch, dass wir uns für einen Nachfolger mehr Rätsel und weniger hiervon wünschen.

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    Schöne neue Welt

    Es dürfte niemanden überraschen, dass Sherlock Holmes: The Devil’s Daughter grafisch nicht mit den Toptiteln mithalten kann. Das liegt wahrscheinlich an dem kleinen Budget von Frogware. Trotzdem sind Verbesserungen zum Vorgänger erkennbar, aber wir hätten uns weitere Verbesserungen gewünscht. Die Fälle sind gut inszeniert und hierdurch sind Gegenstände auch erkennbar, die man aufheben kann und die bei der Lösung helfen. Die Synchronisierung von Sherlock Holmes: The Devil’s Daughter ist im guten Mittelmaß. Die englische Tonspur sitzt bei weitem besser und ist überzeugender. Das neue Charakter-Design von Holmes und Dr. Watson ist bei uns auf leichten Unmut gestoßen. Wir fragen uns immer noch wieso die beiden Titelhelden vollends umgestaltet werden mussten und weshalb Dr. Watson so viel von seinem Sprachwitz einbüßen musste? Leider kann Dr. Watson nicht mehr mit Sherlock mithalten, sodass es teilweise zu einer Ein-Mann-Show abdriftet, die nicht mit dem genialen Vorgänger mithalten kann. Dafür ist die musikalische Untermalung genial und sitzt in jeder Szene.

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    Fazit

    Für einen Vollpreistitel bietet Sherlock Holmes: The Devil’s Daughter leider zu wenig Inhalt und die Design-Entscheidung, Quicktime-Events als zusätzliches Feature aufzunehmen, geht an der Hauptzielgruppe völlig vorbei. Wir hoffen das dieses Feature beim Nachfolger nicht mehr mit dabei ist und uns hierdurch einige frustrierende Momente erspart bleiben. Besonders schade finden wir dies vor dem Hintergrund, dass alles andere so gut gelungen ist. Wir wollen uns gar nicht vorstellen wie genial das Spiel hätte werden können, wenn die Zeit für die Quicktime-Events sinnvoll in weitere Rätsel investiert worden wäre. Dadurch hätte die, für ein Adventure, maue Spielzeit von 11 Stunden durchaus länger ausfallen können. Trotz dieser Mankos empfehlen wir allen Adventure-Fans das Spiel zu kaufen, sobald es etwas im Preis gesunken ist. Ihr werdet sicherlich euren Spaß haben! Und bis dahin legen wir gerne noch einmal das grandiose Sherlock Holmes: Crimes and Punishments in die Konsole ein.

    Unsere Wertung: 3 von 5 Sternen
    Unsere Wertung:
    3 von 5 Sternen